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Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)

Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)

Titel: Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)
Autoren: Robyn Carr
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geschickt. Dort könne sie sicher jederzeit eine Anstellung finden, wenn sie es wollte.
    Das war der Anfang vom Ende. Franci war zu dieser Zeit sechsundzwanzig und erhoffte sich mehr von ihrer Beziehung. Seit zwei Jahren waren sie ein Paar, sie wollte heiraten und Kinder haben – er aber nicht. Gut, das war nichts Neues. Das hatte sie von Anfang an klargestellt. Er dagegen weigerte sich sogar, darüber nachzudenken – er hatte keine Lust, in die Ehefalle zu tappen. Niemals. Obwohl sie ihn nie gedrängt hatte, beharrte sie auf ihrem Standpunkt. Sean war auch ohne Trauschein monogam. Er sagte Franci, dass er sie liebte – weil es wirklich so war. Gelegentlich drehte er sich zwar nach einem anderen Mädchen um, aber dabei blieb es auch. Sie behielten beide ihre eigene Wohnung, trotzdem verbrachten sie die Nächte immer zusammen – falls keiner von ihnen dienstlich unterwegs war. Doch sobald die Sprache auf Hochzeit und Kinder kam, war sie voller Enthusiasmus und er, damals achtundzwanzig, genervt.
    Sie sagte so etwas wie: „Es ist Zeit, dass wir unsere Beziehung auf die nächste Ebene bringen. Sonst können wir sie gleich beenden.“
    Man sollte einen jungen Kampfjetpiloten auf gar keinen Fall unter Druck setzen. Solche Jungs ließen sich von ihrer Freundin nichts befehlen. Kein Wunder also, dass es Streit gab. Sean brachte Franci zum Weinen mit hirnlosen Äußerungen wie: „Nicht in diesem Leben, Süße. Wenn ich Lust hätte zu heiraten, wären wir schon längst verheiratet.“ Oder: „Pass auf, ich habe keinen Bock auf diese kleinen Hosenscheißer. Nicht mal mit dir, okay?“ Ja, er brillierte mit solchen Sätzen.
    Natürlich schmiss auch Franci ihm in ihrer Wut Dinge an den Kopf, die sie in Wahrheit vermutlich gar nicht so meinte. Obwohl, das stimmte auch nicht, wie er sich jetzt erinnerte, als er sie durch den Raum hinweg lachen hörte und beobachtete, wie sie sich mit ihren Freundinnen unterhielt. „Sean, wenn du mich jetzt gehen lässt, bin ich wirklich weg. Du wirst mich nie wiedersehen. Ich brauche einen Partner, auf den ich mich verlassen kann. Oder ich gehe.“
    Und Sean, in seiner Arroganz, erwiderte: „Ach ja? Dann pass auf, dass dir die Tür nicht in den Rücken knallt.“
    Also waren sie getrennte Wege gegangen. Er zog um nach Nordkalifornien, denn auf der U-2 war eine Beförderung wahrscheinlicher als auf der F-16. Er hatte die Academy erfolgreich beendet, und wenn er die richtigen Entscheidungen traf, konnte er es bis zum General bringen. Franci dagegen hatte ihren Abschied von der Air Force genommen.
    Fälschlicherweise hatte er gedacht, nachdem er sich einige Monate später auf die Suche nach ihr gemacht hatte, er würde sie bei ihrer Mutter in Santa Rosa finden oder wenigstens in der Nähe. Seine Ausbildung auf der neuen Maschine war abgeschlossen und er nun bereit, mit Franci über ihre Situation zu sprechen, ruhig und sachlich. Doch da war sie schon lange weg. Genau wie ihre Mutter. Eine neue Adresse konnte er nicht ausfindig machen.
    Schneller Vorlauf. Vier Jahre später. Arcata, Kalifornien. Obwohl es für ihn keinen Sinn ergab, war die Frau auf der anderen Seite des Raums eindeutig Franci. Das bescheinigten ihm sein schneller schlagendes Herz und der Umstand, dass eine Hitzewelle durch seinen Körper strömte. Und dass er gegen eine Erektion ankämpfen musste, wenn er sie nur anschaute.
    Sie und ihre Freundinnen hatten Cocktails bestellt und scherzten mit der jungen Bedienung. Sie beugten sich einander zu, flüsterten, lachten, tratschten – hatten einfach Spaß. Eine Frau aus der Gruppe holte einen Seidenschal aus einer bunten Einkaufstasche und legte ihn sich um die Schultern. War sie das Geburtstagskind? Es war kein Mann in Sicht, und bis auf eine hatte keine der Frauen einen Ring am Finger – Franci auch nicht. Nicht, dass das etwas zu bedeuten hatte – viele Leute trugen ihren Ehering nicht immer.
    „Noch etwas zu trinken?“, fragte ihn der Barkeeper vergebens.
    Während Sean die Frauen beobachtete, fiel ihm auf, dass er Franci schmerzlich vermisste. Sie gehen zu lassen hatte sich als einer der größten Fehler seines Lebens herausgestellt. Er hätte sich mehr darum bemühen müssen, sie davon zu überzeugen, dass sie auch ohne Trauschein und Dreikäsehochs glücklich sein konnten. Doch als achtundzwanzigjähriger Kampfjetpilot war er viel zu arrogant gewesen. Und garantiert nicht bereit für eine Frau, die bestimmte, wo es langgeht. Jetzt, mit zweiunddreißig, war ihm klar,
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