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Endless: Roman (German Edition)

Endless: Roman (German Edition)

Titel: Endless: Roman (German Edition)
Autoren: Meg Cabot
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Geräusche  – Schritte, die rasch näher kamen.
    Leute kamen. Aber wer? Sie hatte noch nicht einmal eine Nummer gewählt.
    Und David war völlig lautlos implodiert.
    Sie blinzelte in die Dunkelheit und versuchte, etwas zu erkennen. Doch die Straßenlaternen leuchteten nicht mehr und große Teile der Straße waren völlig finster. Das hatte sie nicht gewusst, als sie diesen Ort als Treffpunkt vorgeschlagen hatte, und als sie hier angekommen war, hatte sie es nicht bemerkt.
    Und jetzt fragte sie sich, ob jemand absichtlich die Lampen kaputtgemacht hatte, weil er wusste, dass sie kam.
    »Meena«, sagte Lucien besorgt. Er hatte die Schritte auch gehört.
    In ihrer neuen Position in der Geheimen Garde musste Meena häufig blitzschnell Entscheidungen treffen. Heute war sie zum ersten Mal im Einsatz, denn normalerweise galt sie als zu kostbar, um auch nur in die Nähe von Dämonenaktivitäten zu kommen. In ihrer Arbeitszeit war sie auf das Hauptquartier der Geheimen Garde beschränkt, wo sie vorhersagte, welcher ihrer Kollegen möglicherweise während eines Einsatzes in tödliche Gefahr geraten würde.
    Wenn in Nordamerika nur wenige Dämonenaktivitäten stattfanden, verbrachte Meena ihre Tage damit, mit Einheiten in Übersee zu skypen … oder in den Online-Abteilungen der riesigen Vatikanischen Apostolischen Bibliothek zu recherchieren, zu der sie als Angestellte der Geheimen Garde, der militärischen Einheit des Vatikans, unbegrenzten Zugang hatte. Sie konnte sogar in deren geheime Archive eindringen, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich waren, da sie die Möglichkeit haben musste, nach allem zu suchen, was ihnen im Kampf gegen paranormale Wesen helfen konnte.
    Doch sie suchte natürlich nach etwas viel Persönlicherem, und kürzlich hatte sie geglaubt, es gefunden zu haben.
    Jetzt schlug ihr das Herz bis zum Hals. Ihr war klar, dass sie schnell handeln musste, weil sonst die harte Arbeit der letzten sechs Monate umsonst gewesen wäre.
    Sie steckte das Handy in die Tasche ihrer Strickjacke, in der sich bereits Davids Autoschlüssel befanden. Instinktiv ließ sie den Holzpflock fallen …
    Aber bevor er auf dem Pflaster aufschlagen konnte, hatte Lucien ihn geschnappt. Er steckte ihn in die Tasche seines Jacketts.
    »Lass uns gehen«, meinte er. Er legte ihr den Arm um die Schultern und drehte sie in Richtung der nächsten belebten Straße.
    »Warum …« Aber dann dämmerte es ihr. »Oh, natürlich«, sagte sie. Sie hatte schon früher Vampire getötet, aber noch nie so. »Er ist ein Beweis. Meine Fingerabdrücke befinden sich darauf.« Doch es gab keine Leiche. Sie würde sich nie an all das gewöhnen.
    Sie ging neben Lucien her, und ihre Panik wuchs, als die Schritte hinter ihnen ebenfalls schneller zu werden schienen. Wer konnte das bloß sein? Bestimmt nicht die Geheime Garde, schließlich hatte sie sie nicht gerufen … Allerdings hatte ihr Handy ein eingebautes GPS. Aber wer mochte sie informiert haben? Doch bestimmt nicht die Polizei, sonst hätte sie ja Sirenen hören müssen …
    »Es ist in Ordnung«, sagte Lucien gerade. Auch er schien sich Sorgen wegen der Schritte zu machen. Sie sah, dass er sich mehrmals umschaute.
    Er besaß Kräfte und Macht, die die Geheime Garde höher einschätzte als die jedes anderen paranormalen Wesens. Sie selbst hatte erlebt, wie er Dinge getan hatte, zu denen ein Lebewesen nicht fähig war. Unter anderem konnte er sich in eine Kreatur verwandeln, die zwölfmal so groß war wie ein normaler Mann. Und Feuer spuckte. Noch vor einer Viertelstunde hatte er die verschlossene Tür eines Volvo-Kombis herausgerissen und einen Mann so hoch in die Luft geschleudert, dass er erst Sekunden später wieder heruntergekommen war.
    Aber vielleicht hatte ihn das auch Kraft gekostet, zumal David ihm ja auch einen Schwinger versetzt hatte, denn aus irgendeinem Grund packte er sie jetzt nicht, um mit ihr davonzufliegen. Dabei wusste sie ganz genau, dass er das konnte. Er beschleunigte noch nicht einmal seine Schritte, obwohl sie ihm anmerkte, dass er es eilig hatte, von hier wegzukommen.
    Was war nur los mit ihm?, fragte sie sich. Er wirkte beinahe …
    »Ist alles in Ordnung?«, erkundigte sie sich und legte den Arm um ihn. »Hier, stütz dich auf mich.«
    »Meena«, knurrte er, »mir geht es gut.«
    »Selbstverständlich«, erwiderte sie. »Uns beiden geht es gut.«
    Damit konnte sie noch nicht einmal sich selbst überzeugen.
    Sie bogen in eine heller erleuchtete, wesentlich belebtere
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