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Enders Spiel

Enders Spiel

Titel: Enders Spiel
Autoren: Orson Scott Card
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erzählen«, sagte Valentine.
    Â»Niemand würde dir glauben.«
    Â»Sie werden mir glauben.«
    Â»Dann bist du auch tot, süße kleine Schwester.«
    Â»Oh ja«, sagte Valentine. »Das werden sie bestimmt glauben: ›Ich wusste nicht, dass es Andrew umbringen würde. Und als er tot war, wusste ich nicht, dass es Valentine auch umbringen würde.‹«
    Der Druck ließ ein wenig nach.
    Â»Also gut. Nicht heute. Aber eines Tages werdet ihr zwei nicht zusammen sein. Und dann gibt es einen Unfall.«
    Â»Du redest doch nur«, sagte Valentine. »Du meinst nichts davon wirklich.«
    Â»Nein?«
    Â»Und weißt du, warum du es nicht wirklich meinst?«, fragte Valentine. »Weil du eines Tages in der Regierung sein willst. Du willst gewählt werden. Und sie werden dich nicht wählen, wenn deine Gegner die Tatsache ausgraben, dass dein Bruder und deine Schwester beide unter verdächtigen Umständen ums Leben kamen, als du klein warst. Ganz besonders wegen des Briefs, den ich in meinen Geheimspeicher eingegeben habe und der im Falle meines Todes geöffnet wird.«
    Â»Erzähl mir doch nicht so eine Scheiße«, sagte Peter.
    Â»Er lautet: ›Ich bin keines natürlichen Todes gestorben. Peter hat mich umgebracht, und wenn er nicht schon Andrew umgebracht hat, wird er das bald tun.‹ Nicht genug, um dich zu verurteilen, aber genug, um dich daran zu hindern, jemals gewählt zu werden.«
    Â»Jetzt bist du sein Monitor«, sagte Peter. »Besser, du passt Tag und Nacht auf ihn auf. Besser, du bist immer da.«
    Â»Ender und ich sind nicht blöd. Wir haben bei allem so gut abgeschnitten wie du. Bei manchen Dingen besser. Wir sind alle so wunderbar kluge Kinder. Du bist nicht der Schlauste, Peter, bloß der Größte.«
    Â»Oh, ich weiß. Aber es wird ein Tag kommen, an dem du nicht bei ihm bist, an dem du es vergisst. Und plötzlich wird es dir wieder einfallen, und du läufst zu ihm, und alles ist in Ordnung. Und das nächste Mal wirst du dir nicht mehr so viel Sorgen machen, und du wirst nicht so schnell kommen. Und jedes Mal ist alles mit ihm in Ordnung. Und du wirst denken, ich hätte es vergessen. Sogar obwohl du dich erinnern wirst, dass ich dies gesagt habe, wirst du denken, dass ich es vergessen hätte. Und Jahre werden vergehen. Und dann wird es einen schrecklichen Unfall geben, und ich werde seine Leiche finden, und ich werde um ihn weinen und weinen, und du wirst dich an diese Unterhaltung erinnern, Vally, aber du wirst dich deiner selbst schämen, weil du dich daran erinnerst, da du ja weißt, dass ich mich geändert habe, dass es wirklich ein Unfall war, dass es grausam ist, dich auch nur an das zu erinnern, was ich bei einem Streit unter Kindern gesagt habe. Nur, dass es wahr sein wird. Ich werde mir dies aufsparen, und er wird sterben, und du wirst nicht das Geringste unternehmen, nicht das Geringste. Aber glaube du nur immer weiter, ich sei bloß der Größte.«
    Â»Das größte Arschloch«, sagte Valentine.
    Peter sprang auf die Füße und wollte sich auf sie stürzen. Sie wich zurück. Ender riss seine Maske herunter. Peter ließ sich rücklings auf sein Bett fallen und fing an zu lachen. Laut, aber mit echter Heiterkeit, bis ihm Tränen in die Augen traten. »Oh, ihr Typen seid einfach super, einfach die größten Dummköpfe auf dem Planeten Erde!«
    Â»Jetzt wird er uns gleich erzählen, es sei alles nur ein Scherz gewesen«, sagte Valentine.
    Â»Kein Scherz, ein Spiel. Ich kann euch Typen alles glauben machen. Ich kann euch herumtanzen lassen wie Puppen.« Mit verstellter Monsterstimme sagte er: »Ich werde euch umbringen und euch in kleine Stücke schneiden und euch in den Müllschlucker stopfen.« Er lachte erneut. »Die größten Dummköpfe im Sonnensystem!«
    Ender stand da und sah zu, wie Peter lachte, und dachte an Stilson, dachte daran, wie es sich angefühlt hatte, sich in seinen Körper zu malmen. Der hier hätte es nötig. Der hier hätte es eigentlich abbekommen sollen.
    Als ob sie seine Gedanken lesen könnte, flüsterte Valentine: »Nein, Ender.«
    Peter rollte sich plötzlich zur Seite, schnellte hoch und ging in Kampfstellung. »Oh ja, Ender«, sagte er. »Jederzeit, Ender.«
    Ender hob das rechte Bein und zog den Schuh aus. Er hielt ihn hoch. »Siehst du da, auf der Kappe? Das ist Blut,
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