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Enders Spiel

Enders Spiel

Titel: Enders Spiel
Autoren: Orson Scott Card
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Mom?«, fragte Valentine.
    Â»Fort«, sagte Peter. »Heute führe ich den Befehl.«
    Â»Ich glaube, ich rufe Daddy.«
    Â»Ruf nur. Du weißt, dass er nie da ist.«
    Â»Ich spiele mit«, sagte Ender.
    Â»Du bist der Krabbler«, sagte Peter.
    Â»Lass ihn wenigstens einmal der Astronaut sein«, sagte Valentine.
    Â»Halt dein fettes Gesicht da raus, Furzmaul«, sagte Peter. »Los, komm mit nach oben und wähle deine Waffen.«
    Es würde kein gutes Spiel sein, das wusste Ender. Es war keine Frage des Gewinnens. Wenn Kinder in den Korridoren spielten, in größeren Gruppen, gewannen die Krabbler nie, und manchmal wurde das Spiel bösartig. Aber hier in ihrer Wohnung würde das Spiel gleich bösartig anfangen, und der Krabbler konnte nicht einfach aufhören und das Feld räumen, wie es die Krabbler in den richtigen Kriegen machten. Der Krabbler musste dabeibleiben, bis der Astronaut entschied, dass es vorüber war.
    Peter öffnete die unterste Schublade und nahm die Krabblermaske heraus. Mutter war böse auf ihn gewesen, als er sie gekauft hatte, aber Dad hatte eingewandt, dass der Krieg nicht aufhören würde, bloß weil man Krabblermasken versteckte und seinen Kindern nicht erlaubte, mit Spielzeug-Lasergewehren zu spielen. Da sei es schon besser, die Kriegsspiele zu spielen und eine bessere Überlebenschance zu haben, wenn die Krabbler wiederkamen.
    Falls ich die Spiele überlebe, dachte Ender. Er setzte die Maske auf. Sie umschloss ihn wie eine fest gegen sein Gesicht gepresste Hand. Aber so fühlt man sich nicht, wenn man ein Krabbler ist, dachte Ender. Sie tragen dieses Gesicht nicht wie eine Maske, es ist ihr Gesicht. Ob die Krabbler auf ihren Heimatwelten wohl Menschenmasken aufsetzen und spielen? Und wie nennen sie uns? Schleimis, weil wir so weich und ölig im Vergleich mit ihnen sind?
    Â»Pass ja auf, Schleimi«, sagte Ender. Er konnte Peter durch die Augenlöcher kaum sehen.
    Peter lächelte ihm zu. »Schleimi, was? Na, Krabbler-Wabbler, woll’n doch mal sehen, wie du dir deine Fresse brichst.«
    Ender konnte es nicht kommen sehen, nur eine leichte Gewichtsverlagerung Peters; die Maske versperrte den Rand seines Gesichtsfeldes. Plötzlich spürte er den Schmerz und den Druck eines Schlages gegen eine Gesichtshälfte. Er verlor das Gleichgewicht, fiel um.
    Â»Siehst wohl nicht allzu gut, was, Krabbler?«, sagte Peter.
    Ender machte den Versuch, die Maske abzunehmen. Peter stieß den Zeh in Enders Leistengegend. »Nicht die Maske abnehmen.«
    Ender zog die Maske wieder hinunter.
    Peter drückte mit dem Fuß. Schmerz durchzuckte Ender, er krümmte sich zusammen.
    Â»Lieg flach, Krabbler. Wir werden dich vivisezieren. Endlich haben wir einen von euch lebend erwischt, und jetzt werden wir nachsehen, wie ihr funktioniert.«
    Â»Peter, hör auf damit«, bat Ender.
    Â»Peter, hör auf damit. Sehr schön. Also könnt ihr Krabbler unsere Namen erraten. Ihr könnt dafür sorgen, dass ihr wie bemitleidenswerte, niedliche kleine Kinder klingt, damit wir euch lieben und nett zu euch sind. Aber das funktioniert nicht. Ich kann dich so sehen, wie du bist. Sie wollten, dass du wie ein Mensch wirkst, kleiner Dritt, aber in Wirklichkeit bist du ein Krabbler, und jetzt kommt es heraus.«
    Peter hob den Fuß, machte einen Schritt und kniete sich dann auf Ender, wobei sich sein Knie gerade unterhalb des Brustbeins in Enders Magen drückte. Er verlagerte mehr und mehr von seinem Gewicht auf Ender. Es wurde schwierig zu atmen.
    Â»Ich könnte dich auf diese Weise töten«, flüsterte Peter. »Einfach nur drücken und drücken, bis du tot bist. Und ich könnte sagen, ich hätte nicht gewusst, dass es dir schaden würde, dass wir einfach bloß gespielt hätten, und sie würden es mir glauben, und alles wäre prima. Und du wärst tot. Alles wäre prima.«
    Ender konnte nicht sprechen, der Atem wurde ihm aus der Lunge gepresst. Vielleicht meinte Peter es ernst. Vielleicht auch nicht, aber es war immerhin möglich.
    Â»Oh, ich meine es ernst«, sagte Peter. »Egal, was du denkst, ich meine es ernst. Sie haben dich nur genehmigt, weil ich so vielversprechend war. Aber bei mir hat es nicht geklappt. Du hast besser abgeschnitten. Sie glauben, du wärst besser. Aber ich will keinen besseren kleinen Bruder, Ender. Ich will keinen Dritt.«
    Â»Das werde ich
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