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Email ans Universum (German Edition)

Email ans Universum (German Edition)

Titel: Email ans Universum (German Edition)
Autoren: Robert Anton Wilson
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nicht in Eisenhowers Stab!“, brüstete er sich und krächzte weiter: „Sie haben North Carolina niemals verlassen.“
    Madalyns Mädchenname war Madalyn Mays und Time war in den Besitz der Militärakte einer anderen Madalyn Mays gekommen.
    Der Artikel erschien am 15. Mai in der Time und Madalyn schrieb mir, dass jetzt auch der Esquire und die Saturday Evening Post Geschichten über sie verfassten. Baltimore fand sich jetzt selbst immer mehr im Rampenlicht als Hauptstadt der Atheisten wieder – und das mochte Baltimore überhaupt nicht.
    Madalyns Katze wurde erdrosselt.
    Eine Reihe von Briefen, abgestempelt in Baltimore, bekam einen fortschreitend hässlicheren Ton: „Du liest das besser sehr aufmerksam! Es könnte das Letzte sein, was du jemals liest. Jemand wird dir eine Kugel in deinen fetten Arsch jagen, du Abschaum, du männliches Miststück einer Lesbe!“
    „Es wird endlich Zeit dich zu töten. Oder vielleicht deinen kleinen süßen Jungen. Der Bastard sieht aus wie eine Schwuchtel. Du bist eine Hure und dein Sohn ist ein Bastard.“
    „Schlampe! Schlampe! Schlampe! Hurenschlampe aus der Hölle!“
    In der Hoffnung, ihn eines Tages unter dem Titel „Briefe von Christen“ zu veröffentlichen, heftete Madalyn alle diese Briefe in einem Ordner ab. Allerdings ging es ihr zunehmend unter die Haut, dass die Mordlust in diesen Briefen durch ein gesteigertes öffentliches Interesse an ihrer Person zunahm und so kaufte sie Tsar, einen riesigen Deutschen Schäferhund, dem sie beibrachte, auf Befehl anzugreifen.
    Währenddessen begann jemand im Postamt Baltimore damit, die ersten drei Buchstaben ihres Namens systematisch zu unterstreichen, so dass sie ihre gesamte Post frech adressiert mit „ Mad alyn Murray 5 “ erreichte. Madalyn beschwerte sich beim Leiter des Postamtes und wurde später darüber aufgeklärt, dass eine Untersuchung erfolglos geblieben war, der Täter nicht ermittelt werden konnte, obwohl ihre Post weiterhin entstellt zugestellt wurde.
    Dann, ganz plötzlich, kam gar keine Post mehr. Madalyn beschwerte sich beim Leiter des Postamts in Baltimore und beim Chef der Postzentrale in Washington, jedoch ohne direkten Erfolg.
    Schließlich bekam sie den Anruf eines unbekannten Kommunisten 6 , der ihr erzählte, dass ihre Post der Kommunistischen Partei Marylands zugestellt wurde. Die Führer der Kommunistischen Partei hegten schon lange einen Groll gegen Madalyn („Alle Kommunisten hegen schon lange einen Groll gegen alle Anarchisten.“ sagte Madalyn). Sie hatten sich nicht darum gekümmert Madalyn mitzuteilen, dass sie ihre Post erhalten hätten. Madalyn beschwerte sich erneut beim Chef der Postzentrale und bekam ihre Post bald wieder zugestellt. Es dauerte jedoch nicht lange, bis das Unterstreichen in „ Mad alyn Murray“ wieder anfing.
    Die guten Christen Baltimores dachten sich weitere Schikanen aus.
    Jeden Tag wurden die Müllcontainer vor Madalyns Büro umgekippt, bevor sie abgeholt werden konnten. Nahezu jedes Mal, wenn ihr Sohn Bill mit dem Auto unterwegs war, erhielt er Strafzettel.
    Irgendjemand schlich sich nachts in ihren Garten, wurde von Tsar angegriffen und rammte dem Hund ein Stück Holz in den Hals.
    Als sie eines Morgens in ihr Büro kam, traf sie auf zwei Beamte des Städtischen Bauamtes, die gerade in ihren Briefen herumschnüffelten. Als sie versuchte, diese wegen unbefugten Betretens verhaften zu lassen, wollte kein Richter einen Haftbefehl ausstellen.
    Alle ihre Bemühungen, diese Schikanen zu bewältigen, brachten Madalyn weitere Schwierigkeiten. Um mit dem Müllproblem fertig zu werden, durchforstete sie die Gesetze von Baltimore und fand heraus, dass jeder Geschäftsbetrieb eine eigene Müllverbrennungsanlage betreiben konnte, falls diese die gesetzlich vorgeschriebenen Abmessungen besaß. Sie kaufte eine Verbrennungsanlage, die jene Ansprüche erfüllte, aber als Madalyn die Anlage zum ersten Mal in Betrieb nahm, eilten Feuerwehrfahrzeuge mit heulenden Sirenen heran und löschten den Brand.
    Als Madalyn den Feuerwehrchef auf das Gesetz verwies, entgegnete dieser, dass die Verbrennungsanlage seinem entscheidenden Urteil nach unsicher war.
    Madalyn suchte sich die eklatantesten Anklagen gegen ihren Sohn Bill wegen verschiedener Verkehrsverstöße heraus und ging damit vor Gericht. Obwohl zwei Zeugen, darunter der Sohn eines Polizisten, aussagten, dass Bill diese Verstöße nicht begangen hätte (über eine rote Ampel gefahren zu sein), sprach ihn das Gericht
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