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Email ans Universum (German Edition)

Email ans Universum (German Edition)

Titel: Email ans Universum (German Edition)
Autoren: Robert Anton Wilson
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verabschiedet;
    unterzeichnet von Präsident John Adams, 1797)
     
    Solltest du jemals geglaubt haben, dass unsere Gründer vorhatten, dass diese Nation eine christliche sein solle – was bedeutet, das Christentum für alle Bürger und Bewohner zu erzwingen , sogar für Agnostiker, Buddhisten, Juden, Muslime, Atheisten, Taoisten, Sikhs, usw. – dann solltest du vielleicht etwas über unsere frühe Geschichte lesen. Ich schlage vor, dass du mit dem oben genannten Abkommen anfängst und dann einen Blick auf die erste Ergänzung unserer Verfassung wirfst und anschließend den Briefwechsel von Jefferson und Adams 1812-1826 liest.
    Dies ist de jure keine christliche Nation.
    Natürlich wurde dies de facto durch Lug und Betrug eine christliche Nation – vor allem durch Betrug. Das bedeutet, dass theoretisch Nicht-Christen die gleichen Rechte besitzen wie Christen, aber tatsächlich müssen sie jede Stunde eines jeden Tages in jedem Jahr in einem System, in welchem alle Richter und Politiker entweder Christen sind oder dies klugerweise vorgeben zu sein, für diese Rechte kämpfen.
    Ich schrieb das Original des folgenden Textes 1965 für ein mittlerweile nicht mehr existierendes Journal namens „Fact“. Nach 40 Jahren ist dieser Text es wert, wiederbelebt zu werden, weil die Christen, mit Hanswurst im Weißen Haus, wieder ausgelassen und unverblümt bösartig geworden sind …
    Vier Jahre lang mussten die Bürger Baltimores einen Atheisten in ihrer Mitte ertragen. Nicht nur irgendeinen Atheisten, sollte man meinen, sondern den niederträchtigsten Atheisten Amerikas: Madalyn Murray, jene Frau, die ein Gerichtsverfahren anstrebte und den Obersten Gerichtshof schließlich dazu brachte, monotheistische Gebete aus den öffentlichen Schulen zu verbannen. Von dem Zeitpunkt an, da dieses Gerichtsverfahren die Aufmerksamkeit auf die guten Bürger Baltimores lenkte, trachteten sie danach, Madalyn Murray loszuwerden. Und im Juni 1964 schafften sie es schließlich. Das Ergebnis ihrer Methoden war, dass Madalyn jetzt auf Hawaii im Exil lebt. Einer ihrer Arme ist zum Teil gelähmt, ihr Haar im Alter von 44 Jahren fast vollständig ergraut, ihre Organisation – die Freethought Society of America – wurde ihr entrissen, ihr Bruder ist arbeitslos und ihr Sohn untersteht psychiatrischer Beobachtung. Dennoch brachte das schlimmste Opfer von allen die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika, die aus dieser Affäre wesentlich lädierter hervorging als die Familie Murray.
    Jene Leute, die sich traditionellerweise um die bürgerlichen Freiheiten sorgen, protestierten nicht sonderlich gegen den Fall Madalyn Murrays. Vielleicht, weil sie ihn einfach nur unglaublich fanden. Als ich auf Hawaii zu Besuch war und dort mit Madalyn Murrays Anwalt, Hyman Greenstein, sprach, teilte dieser mir offen mit, dass selbst er Madalyns Geschichte nicht ganz glauben konnte, als er zustimmte, sie das erste Mal zu vertreten. „Sie war ein Mensch mit Problemen“, sagte er. „Das war offensichtlich. Aber ich war sicher, dass sie übertrieb und das Geschehene dramatisierte. Ich konnte nicht glauben, dass so etwas in den Vereinigten Staaten passieren könnte. Dann fuhr ich nach Baltimore und ermittelte. Glauben Sie mir, Jack Ruby war in Dallas keiner schlimmeren Vorverurteilung ausgesetzt, als es Madalyn Murray in Baltimore war.“
    Um die Geschichte von Madalyn Murray zu verstehen, muss man zuerst die Stadt Baltimore und den Staat Maryland verstehen, und niemand in Amerika kann einen darauf vorbereiten. Auch wenn die Väter dieser Nation nicht vorhatten, dass dies hier eine ausschließlich christliche Nation sein solle, so bleibt Maryland in jedem Fall ein christlicher Staat .
    Stellt euch Spanien in den Tagen der Inquisition vor, übertragen auf die Vereinigten Staaten von Amerika. Maryland wurde nach der Jungfrau Maria benannt; es wurde von Katholiken gegründet; es ist immer noch überwiegend katholisch; 17% des gesamten Besitzes in diesem Staat gehört der Katholischen Kirche, welche keine Steuern dafür zahlt. Maryland ist der einzige Staat in den USA, der eine religiöse Qualifikation für Richter verlangt; der einzige Staat, der eine religiöse Qualifikation für Juroren verlangt; der einzige Staat, der eine religiöse Qualifikation für Zeugen verlangt. Daher durften weder Madalyn Murray für sich selbst noch irgendein anderer Atheist als Zeuge für sie aussagen.
    Dazu kommt, dass die Gesetze dort seit 1789 nicht mehr überarbeitet wurden. Viele
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