Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Email ans Universum (German Edition)

Email ans Universum (German Edition)

Titel: Email ans Universum (German Edition)
Autoren: Robert Anton Wilson
Vom Netzwerk:
der Monterey Bay #23
     
     
     
Ein weiterer Haiku zu Mitternacht
 
 
Black darkness only:
I see nothing but I hear
Rain and wind and waves
 
 
Nur schwarze Dunkelheit:
Ich sehe nichts, doch höre ich
Regen und Wind und Wellen
     
     

Noch mehr beantwortete Fragen
     
     
    Und nun ein Techtelmechtel mit Paul Krassner von 2002
     
    F: Du hast 34 Bücher mit Hilfe von Marihuana geschrieben. Könntest du diese Arbeitsweise beschreiben?
     
    A: Es ist eher obsessiv oder triebhaft, denke ich. Den ersten Entwurf mache ich nüchtern, überarbeite es dann stoned, danach noch einmal nüchtern, dann überarbeite ich es noch einmal stoned und immer so weiter, bis ich wirklich mit jedem Satz zufrieden bin oder mich wütende Lektoren an Abgabetermine erinnern – was auch immer zuerst kommt. Hemingway und Raymond Chandler hatten ähnliche Zwänge, benutzten aber die falsche Droge, Alkohol, und beide begingen Selbstmord. Papa war erfolgreich, der arme Ray jedoch nicht und sah dabei noch wie ein schlampiger Alkoholiker aus. (Er versuchte, sich selbst in den Kopf zu schießen und schoss daneben.) Auch Faulkner hatte obsessive Anteile und starb, als er betrunken von einem Pferd fiel. Ich denke nicht, dass Alkohol die richtige Droge für uns Zwanghafte und Triebhafte ist. Das ist beinahe genauso schlimm wie als Weiser bekannt zu werden. Nebenbei, der Kongress sollte Bozo anklagen und Rumsfeld inhaftieren.
     
    F: Die Piss-Polizei 136 liest High Times . Was möchtest du ihnen mitteilen?
     
    A: „Ihr seid alle gleichermaßen gesegnet, gleichermaßen bedeutungslos und gleichermaßen aufkommende Buddhas.“ Allerdings sind einige von denen derartige Arschlöcher, dass es eine lange Zeit dauern wird, bis sie von dort nach hier kommen.
     
    F: Der Kolumnist Clarence Page schrieb kürzlich über die DEA 137 , die „eine legitimierte Gesundheitskooperative in Santa Cruz (WAMM, the Wo/Men’s Alliance for Medical Marijuana) überfallen hatte. Diese hatten zu der Zeit über 200 Patienten behandelt, von denen einige todkrank waren. Schwerkranken die Medizin aus den Händen zu reißen, hört sich für mich nach Terrorismus an. In diesem Fall war das durch die Behörden genehmigt und von den Steuerzahlern finanziert.“ Erzähl uns von deinen eigenen Verbindungen zu WAMM.
     
    A: Lange bevor ich WAMM selber brauchte, nahm deren Gründerin Valerie Corall regelmäßig an meiner Lesegruppe zu Finnegans Wak e teil und ich erlebte sie unglaublich intelligent und fröhlich. Als ich über ihre Aktivitäten bei WAMM erfuhr, also dass sie Marihuana an AIDS-Kranke und Krebspatienten im Endstadium verteilte, während sie mit diesen zusammensaß und ihnen während des Sterbeprozesses Liebe und Unterstützung schenkte, war sie für mich auch eine Heilige. Ich hatte niemals gedacht, dass auch ich einmal Patient bei WAMM werden würde. Mein Post-Polio-Syndrom war bis zu diesem Zeitpunkt nur eine geringfügige Beeinträchtigung. Vor zwei Jahren traten dann plötzlich höllische Schmerzen auf. Mein Arzt empfahl mir Marihuana und nannte WAMM als die sicherste und legalste Quelle. Bis zu diesem Zeitpunkt befand ich mich am Rande zum Selbstmord. Der Schmerz im Bein war wie eine permanente Zahnentzündung. Niemand sollte so etwas erleiden müssen. Dank Valerie und der WAMM habe ich dies seitdem nicht länger als eine Stunde ertragen müssen. Ich nehme eine von ihren Schmerzpillen, werde dann wieder klar und kann mich nach ein oder zwei Stunden wieder an meinen Computer setzen. Nebenbei, der Kongress sollte Bozo anklagen und Rumsfeld inhaftieren. Oder hatte ich das bereits gesagt?
     
    F: Ich denke ja.
     
    A: Nun, das ist es wert, wiederholt zu werden.
     
    F: Als der Stadtrat öffentliche Werbeaktionen für medizinisches Marihuana förderte, fragte ein Agent der DEA: „Was für eine Botschaft teilen die Offiziellen damit der Jugend von Santa Cruz mit?“ Wie würdest du diese Frage beantworten?
     
    A: „Die Vollmachten, die den Vereinigten Staaten nicht durch die Verfassung verliehen wurden und die den einzelnen Staaten auch nicht durch sie untersagt wurden, sind den einzelnen Staaten bzw. den Menschen vorbehalten.“
    Ich habe das nicht erfunden. Ich fand es auf der letzten Seite eines Lexikons, in einem staubigen, alten historischen Dokument, das sich die „Verfassung der Vereinigten Staaten“ nennt und von dem Bozo wahrscheinlich noch nie etwas gehört hat, obwohl es angeblich die Regeln für unsere Regierung vorgibt. Ich wünschte, mehr Menschen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher