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Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin

Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin

Titel: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin
Autoren: Susan Schartz
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stehen und bat den Steuermann um ein paar Geldstücke, weil er selbst vergessen habe, die Börse mitzunehmen. Der Steuermann suchte alle Taschen ab und stellte erschrocken fest, dass er bestohlen worden war.
Das genügt
, sagte der Kapitän,
wir können zurück
. Er drehte sich um. Der Steuermann folgte ihm, verlangte aber Aufklärung. Der Kapitän antwortete:
Wortkarge Leute, die nicht die Wahrheit sagen und prahlen und die einen schneller bestehlen, als man ausspucken kann – ganz klar: Wir sind in Irland, und die Stadt dahinten ist Dublin

    Verblüfftes Schweigen herrschte im Wagen, während Nadja und Fabio Mühe hatten, nicht laut zu lachen.
    »Die Iren sind Elfen?«, fragte Pirx schließlich, und da konnte Grog nicht mehr an sich halten. Er lachte, dass sein haariger Bauch wackelte. »Also, was nun?«, hakte der Pixie nach, erhielt aber keine Antwort. Es gab wohl auch keine.
    Nach einer kurzen Weile bog Fabio erneut von der Straße ab, diesmal nach rechts. Er hatte ein B&B-Schild entdeckt, das zur »View Lodge« einlud. Sie fuhren eine einspurige Straße entlang, die immerhin geteert war und zwei Ausweichbuchten aufzuweisen hatte, bis sie auf dem Ende eines Hügels herauskamen, wo malerisch gelegen ein großes Steinhaus stand, mit zwei Anbauten für Garage und Landwirtschaft. Links und rechts vom Hof gingen steinumzäunte Weiden ab, auf denen schwarzköpfige Schafe und Pferde grasten.
    Es ging auf achtzehn Uhr zu, und das Land zeigte sich von seiner schönsten Seite: Hinter den schnell abziehenden Wolken blitzte ein blauer Himmel auf, und eine rötliche Sonne, die sich nach Westen senkte, schenkte ihnen weiches, farbintensives Licht, das sich tausendfach in den Regentropfen an Zweigen brach. Die Luft war mild und roch nach Ginster, nassem Torf, Rosen und Meer.
    »Fast wie daheim«, flüsterte Pirx, als sie ausstiegen – die beiden Kobolde natürlich unsichtbar.
    Nadja und Fabio gingen gemeinsam zum Eingang und drückten auf die Klingel. Auf dem Schild daneben stand »O’Sullivan«. Nur wenig später öffnete eine kleine, schlanke Mittfünfzigerin die Tür. Sie lächelte freundlich. »Wie geht es Ihnen heute, an diesem wunderbaren Abend?«, begrüßte sie die Reisenden mit einer Frage.
    Fabio schien ein wenig irritiert, aber Nadja kannte dies bereits. »Bestens, bei so einem Wetter«, antwortete sie. »Haben Sie zwei Zimmer für eine Nacht?«
    »Nun, Sie haben Glück, ich habe gerade eine Absage bekommen, sonst wäre ich voll belegt gewesen. Zu dieser Jahreszeit ist es besser, zu reservieren.«
    »Ach, wir wissen meistens nicht, wo wir heute oder morgen sind«, sagte Nadja leichthin. »Aber hier gefällt es uns so gut … die Aussicht aufs Boyne Valley …«
    »Oh ja, wir haben die beste!«, sagte die Frau eifrig und deutete über den Hügel. »Wenn Sie ein Stück nach vorn sehen, können Sie zwischen den Bäumen rechts Newgrange ausmachen. Haben Sie das schon besichtigt?«
    »Ich schon, vor Jahren, aber meine Freunde und mein Vater noch nicht. Wir wollen es uns morgen ansehen.«
    »Also gut, kommen Sie erst einmal herein. Wollen Sie zuerst die Zimmer sehen? Ich gehe voran. Übrigens, ich bin Mrs. O’Sullivan. Sagen Sie Anna.«
    Nadja folgte ihr. »Ich bin Nadja Oreso, mein Vater Fabio und meine Freunde David und Rian Bonet.«
    »Freut mich! Machen Sie eine Rundreise? Das sollten Sie unbedingt und sich viel Zeit nehmen; es gibt so viel zu besichtigen. So, sehen Sie hier, die beiden Zimmer. Nummer 5 gleich rechts und die 9 den Flur runter, links. Die Schlüssel stecken.«
    »Was kosten sie?«, fragte Nadja, bevor Fabio etwas sagen konnte, und versetzte ihm einen leichten Stoß, um zu verhindern, dass er zu handeln anfing.
    Die Wirtin nannte den Preis, der Nadja völlig angemessen schien. Die Zimmer waren groß, hell und freundlich, mit viel Holz, knalliger Blumentapete, gemütlicher Sitzgelegenheit, eigenem Bad und Vorrichtungen zum Teekochen. Zum Abschluss fragte Mrs. O’Sullivan, ob sie ein irisches Frühstück wünschten, und alle sagten begeistert zu.
    Dann konnte David sich nicht mehr zurückhalten: »Bitte, gibt es ein Pub hier in der Nähe?«
    Mrs. O’Sullivan lachte. »Selbstverständlich! Sogar zu Fuß erreichbar, in zehn Minuten. Gehen Sie zurück zur Straße, dann rechts und an der nächsten Kreuzung gleich wieder rechts. Da ist eine kleine Ortschaft, Boyne Hills heißt sie, und das Pub ›Smoking Cat‹ ist sehr beliebt. Keine Angst, natürlich raucht heute niemand mehr, und das Essen ist gut.
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