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Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02)
Autoren: Dennis L. McKiernan
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noch nicht weit fortgeschritten, als sie ihn in ihr Bett holte.
    Vollkommen erschöpft von ihren Ansprüchen, schlief er wie ein Toter, und als er erwachte, hatte er einen Silberkragen um den Hals, der durch eine Silberkette mit einem Armband verbunden war, das sie trug.
    Dann, eines Nachts im Nachglühen des Liebesaktes, bekannte sie ihm flüsternd, warum sie als wahnsinnig galt: Sie erzählte ihm mit zärtlicher Stimme, dass ihre vorherigen Liebhaber – Hunderte an der Zahl – einer nach dem anderen geopfert worden seien, wenn sie ihre Lust nicht mehr hatten befriedigen können. Sie hatte um jeden Einzelnen getrauert: Sie pflegte bei diesen Anlässen zu weinen und immer wieder den Namen ihres Vaters zu rufen, während der verflossene Geliebte seine Qualen herausschrie, da ihm das Fleisch von den Knochen gesengt wurde, und er lebendig verbrannte.
    Doch nun glaubte sie, endlich ihren Geliebten für die Ewigkeit gefunden zu haben, denn Delon konnte und würde ganz gewiss jedes ihrer fleischlichen Gelüste befriedigen – für immer.
    Delon war entsetzt und hätte sie bereits in diesem Augenblick beinah enttäuscht, aber zum Entzücken der Königin kannte er tatsächlich mehr als eine Möglichkeit, eine Frau zu befriedigen.
    Was den Barden betraf, so wurde ihm jeder Wunsch erfüllt. Abgesehen von seiner Freiheit konnte er alles verlangen – Speisen, Wein, Kleider, Luxus, was immer er begehrte. Doch für seine Freiheit hätte er mit Freuden alles hergegeben.
    Und er wusste nicht, wie lange er die wahnsinnige Monarchin noch zufrieden stellen konnte, und damit wusste er nicht, welche Lebensspanne ihm noch bemessen war.
     
    »… und dann seid Ihr gekommen und habt mich gerettet.« Delon verstummte, nachdem er seine Geschichte erzählt hatte.
    Aiko fragte: »Warum habt Ihr sie nicht einfach getötet und seid geflohen?«
    Delon schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Es kam mir so vor, als sei ich vollkommen hilflos. Ich war einfach nur ihr Leibeigener.«
    Arin runzelte die Stirn, dann betrachtete sie Kette und Kragen in Delons Händen. Sie neigte den Kopf und betrachtete das Silber mit ihrer besonderen Gabe. Über dem Metall schien eine schwache Aura zu leuchten. »Hm. Ich glaube, es liegt ein Zauber auf dem Halsband, der Kette und dem Armband, Delon.« Sie sah den Barden an. »Und auch auf dem Amulett, das Ihr tragt.«
    Delon berührte den polierten Obsidianstein an der zierlichen Goldkette. »Dieses Amulett behalte ich. Aber das andere…?«
    »Zerstört es«, sagte Aiko.
    Egil widersprach. »Nein. Wenn es einen Menschen gefügig macht, können wir es auf unserer Suche vielleicht noch einmal gut gebrauchen.«
    Arin schaute von einem zum anderen, sagte aber nichts.
    Sie segelten nach Südosten, in Richtung der Straße von Kistan. Zwölf Tage pflügten sie durch die Wellen in wärmeres Gewässer. Manchmal waren die Windböen auf ihrer Seite, dann wieder mussten sie gegen den Wind kreuzen, und ganz selten wehte für kurze Zeit überhaupt kein Lufthauch. An zwei Tagen regnete es – eine steife Brise wehte und fegte die Regentropfen über das wogende Meer. In dieser ganzen Zeit sahen sie keine Schiffe der Jüten, begegneten aber einer Ketsch aus Gelen, die nordwärts nach Hause segelte, und einem gothonischen Postschiff, das nach Westen unterwegs war. Keines der beiden kam für einen Gruß nah genug heran. Zwölf Tage folgten sie ihrem Kurs, und am zwölften Tag um Mitternacht feierte Arin das uralte Ritual der herbstlichen Tagundnachtgleiche. Aiko ahmte jede ihrer Bewegungen nach, Egil und Delon vollführten die Gesten spiegelbildlich, und sogar Alos begleitete sie einen Teil des Weges durch die Zeremonie.
     
    Am Abend des sechzehnten Tages sichteten sie die Straße von Kistan und steuerten die Breeze nach Nordosten in das flachere Wasser entlang der Küste von Vancha. Sie hofften, sich dicht an der Küste halten zu können und so der Aufmerksamkeit der Piraten von Kistan zu entgehen, falls diese die Straße noch blockierten. Denn wenn die Piraten den Durchlass zum Avagonmeer immer noch bewachten, mochte eine kleine Schaluppe entlang der Küste unbemerkt durchschlüpfen. Doch obwohl die Blockade der Piraten durchbrochen war, suchten sie die Straße immer noch heim, enterten Schiffe, plünderten, vergewaltigten und mordeten, um sich anschließend wieder in die sicheren Häfen der Insel Kistan zurückzuziehen, welche mit dichtem Dschungel bewachsen war.
    So glitten die Gefährten durch die Meerenge in das saphirblaue
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