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Elfenglanz

Elfenglanz

Titel: Elfenglanz
Autoren: Aprilynne Pike
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viel sie dir bedeuten … und es tut mir leid, dass sie verletzt wurden.«
    »Danke«, sagte Laurel.
    Als Tamani auf seine Hände blickte, drückte sich ein Gefühl in seiner Miene aus, das Laurel nicht deuten konnte. »Es passt mir nicht, dass ich es nicht wusste«, sagte er. »Ich weiß so vieles nicht. Und ich glaube nicht, dass Yuki uns irgendwas verrät. Sie widerspricht sich mit jedem Satz. Ich hatte gehofft, sie würde uns einige Fragen beantworten, sobald sie in der Falle sitzt, aber … wenn nicht bald etwas passiert … weiß ich nicht, was Shar tun wird.«
    »Shar …« Was hatte er eben noch mal gesagt? Und ich werde alles dafür tun, damit Avalon in Sicherheit ist. »Er tut ihr doch nichts, oder? Um mehr aus ihr herauszubekommen?«
    »Das geht gar nicht. Selbst wenn er wollte, könnte er den Kreis nicht betreten.«
    »Es gibt einiges, das er auch so tun könnte«, sagte Laurel. »Zum Beispiel …«
    »Ich würde es nicht zulassen«, erwiderte Tamani entschlossen. »Das verspreche ich dir. Ich passe auf sie auf. Auch wenn sie gelogen hat, war sie doch meine Freundin. Vielleicht ist sie es immer noch, was weiß ich? Außerdem würde nicht einmal Shar die Strafe riskieren, die darauf steht … eine Winterelfe zu foltern.«
    Auch das überzeugte Laurel nicht wirklich.
    »Er ist kein Ungeheuer«, fuhr Tamani fort. »Er tut, was er tun muss, aber das heißt noch lange nicht, dass es ihm gefällt. Ich verstehe, dass du im Augenblick kein Vertrauen zu ihm hast. Aber ich bitte dich, mir zu vertrauen.«
    Laurel nickte mürrisch. Was blieb ihr anderes übrig?
    »Danke«, sagte er.
    »Hält er sie wirklich gebannt, Tam? Der Kreis, meine ich.«
    »Ich glaube schon«, sagte er nach kurzem Schweigen.
    »Es ist doch nur Salz«, sagte Laurel leise. »Du warst mit mir im Winterpalast; du hast die Macht in den oberen Räumen gespürt. Wie soll es möglich sein, diese Art von Magie mit etwas in Schach zu halten, das auf unserem Esstisch steht?«
    »Sie ist freiwillig hineingetreten. Shar sagt, das ist das Entscheidende.« Er hob die Lider und richtete seine grünen Augen auf sie. »Unterschätze niemals die Macht einer Situation, in die du dich selbst begeben hast.«
    Sie wusste, dass er noch etwas anderes als den Salzkreis meinte.
    Nach kurzem Zögern setzte Tamani sich neben sie an die Mauer und legte ihr tröstend den Arm um die Schultern.
    »Es tut mir alles so leid«, flüsterte er mit vor Reue belegter Stimme. Sie schmiegte sich an ihn und wünschte sich, sich in ihm zu verlieren, alles zu vergessen, und sei es nur für einen Augenblick. Tamani atmete schwer und schmiegte das Gesicht an ihres. Mit einer Hand auf seiner Wange zog sie ihn noch näher an sich. Als ihre Lippen sich berührten, ging die Tür auf und Chelsea stürmte aus der Wohnung. Sie schwenkte den Schlüsselbund.
    »Shar hatte ihn die ganze Zeit«, beschwerte sie sich lauthals. »Er stand einfach da und sah mir beim Suchen zu und dann …« Auf einmal merkte sie, dass Tamani den Arm um Laurel gelegt hatte. »Ich Dummi«, sagte Chelsea, die nun kapierte, warum Shar das getan hatte. »Tut mir leid«, fügte sie leise hinzu.
    Als Chelsea durch die dunklen leeren Straßen fuhr, kurbelte Laurel die Fensterscheibe hinunter und ließ den Wind über ihr Gesicht wehen. Eine halbe Stunde lang erwähnte Chelsea ihren Wutanfall in der Wohnung beziehungsweise ihr Auftreten zur Unzeit mit keinem Wort. Laurel wusste das bei ihrer redseligen Freundin sehr zu schätzen. Es fiel ihr sicher schwer, den Mund zu halten, statt den Besuch bei Yuki noch mal durchzukauen. Laurel dagegen würde ihn am liebsten verdrängen und nie wieder daran denken.
    »Hey, ist das nicht …«
    Chelsea steuerte den Wagen ihrer Mutter schon auf den Seitenstreifen, als Laurel begriff, dass der große Junge auf der Straße, der im Licht der Laternen durch die Nacht lief, David war. Er sah sie misstrauisch an, als sie anhielten, doch dann erkannte er sie und wirkte sehr erleichtert.
    »Wo warst du?«, wollte Chelsea wissen, als David sich klein machte, um durch das Beifahrerfenster zu blicken. »Ich bin überall herumgefahren.«
    David schaute nach unten. »Ich wollte nicht gesehen werden«, gestand er. »Ich wollte nicht, dass man mich findet.«
    Chelsea sah über die Schulter in die Richtung, in die er gelaufen war. Dort lag die Wohnung. »Wohin willst du?«
    »Zurück«, knurrte David. »Ich will es wieder gutmachen.«
    »Es geht ihr nicht schlecht«, sagte Chelsea mit ernstem Blick.
    »Aber ich
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