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Eleonore - die Tochter des Highlanders (Ian McLaren - der Berserker)

Eleonore - die Tochter des Highlanders (Ian McLaren - der Berserker)

Titel: Eleonore - die Tochter des Highlanders (Ian McLaren - der Berserker)
Autoren: Lena Detlefsson
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lebt jemand“, stellte Bellana fest.
    „Sieht ganz danach aus“, antwortete Murdoch. „Mir war nicht
bekannt, dass so nah an Donnahew Castle ein Einsiedler oder Jäger haust. Das
ist mir völlig neu.“ Er hatte den Satz kaum ausgesprochen, da wurde es hell im
Felsenraum. Einer der Burschen hielt eine Fackel in die Höhe, die er zuvor an
dem Lagerfeuer angezündet hatte.
    „Die hab ich hier am Boden gesehen, kann doch nicht schaden,
oder?“
    „Nein, warum? Wird uns zur Orientierung helfen. Hast du gut
gemacht“, lobte ihn Murdoch. „Leuchte doch mal in alle Richtungen die Wände
entlang, ob wir da was entdecken.“
    Der Junge ging dichter an die Wand heran und begann zu
leuchten.
    „Halt“, rief da der andere Bursche, „hier ist Schafsdreck.“
    Bellana schreckte auf. „Schafsdreck? Bist du sicher?
Catriona hat ihr schwarzes Schaf gesucht.“
    Murdoch bestätigte, dass es sich darum handelte. Wenn sie
anhand der Schnalle davon ausgingen, dass Catriona hier in der Höhle gewesen
sein musste, konnten sie nun auch annehmen, dass sich ihr Schaf Blacky hier
drinnen befunden haben musste. Mit noch mehr Elan schauten sie sich in der
Höhle um.
    „Hier ist eine weitere Spalte“, rief der Bursche mit der
Fackel. Tatsächlich. Dort befand sich hinter einem Felsvorsprung ein weiterer
Spalt fast genau gegenüber dem Spalt, durch den sie die Höhle betreten hatten.
    „Wenn jemand mit Catriona und ihrem Schaf hier drinnen war,
dann ist er mit ihnen durch diesen Gang vielleicht weiter ins Innere des Berges
gelangt“, sagte Murdoch. „Wir sollten ebenfalls weiter hineingehen. Dann werden
wir wissen, ob sie sich noch hier drinnen aufhalten. Vorher können wir nicht
wieder umkehren.“
    „Du hast recht, lasst uns gehen“, schlug Bellana vor.
    Erneut schickten sie Jonas voraus, um den Weg
auszukundschaften. Der Weg war diesmal nicht so lang wie der erste. Nach nur
wenigen Schritten befanden sie sich unter freiem Himmel im Wald. Doch hier war
es nun stockfinstere Nacht, der Abend war über den Wald hereingebrochen. Der
Wind jaulte in den Wipfeln und die Äste knirschten und krachten, während sie
sich dem Wind entgegenstemmten. Die Fackel in der Hand des Burschen hatte es
schwer, bei dem aus den Wolken schüttendem Wasser weiterhin den Weg zu
erleuchten.
    „Wer auch immer Catriona entführt hat, hier wird er mit ihr
und dem Schaf entkommen sein“, sagte Bellana.
    „So wird es gewesen sein, Mylady. Aber ihr seht selbst, bei
diesem Wetter können wir in der Nacht nicht weiter suchen. Wir müssen zurück
zum Schloss.“
    Bellana ließ die Schultern hängen. „Du hast recht, Murdoch.
Jetzt werden wir sie nicht mehr finden können. Vielleicht ist Ian auch schon
mit den anderen Männern zurück. Dann können wir morgen in der Frühe mit
erneuter Kraft nach ihr suchen.“
    „Es wird das Beste sein, Mylady. Es ist die richtige
Entscheidung.“
    Bellana atmete einmal tief ein und wieder aus. Dabei
schüttelte sie den Kopf und schaute auf die gestickte Rose und die
Schuhschnalle in ihrer Hand.
    „Lasst uns heimgehen“, sagte sie mit leiser Stimme und
klopfte dem Wachmann auf die Schulter.
    ***

Als Eleonore und Elroy bei der Taverne …
    eintrafen, fanden sie eine bedauernswerte Familie am Haus.
Die Frau, an deren Rockzipfel sich drei Kinder unterschiedlichen Alters
festklammerten und von denen das kleinste einen Daumen im Mund stecken hatte,
schien vor lauter Tränen zu zerfließen. Schon von Weitem hatten die beiden die
abgebrannte Scheune erkannt; als sie dichter dran waren, sahen sie auch die
toten Männer, die auf dem Hof herumlagen. Bis jetzt hatte es noch keiner für
notwendig gehalten, ihre Leichen beizusetzen oder zumindest in einer Grube zu
vergraben, damit sie nicht an der Luft verwesten. Hin und wieder schnupperte
eines der Schafe, die rund um den Hof verstreut grasten, an einem der Toten.
    „Was ist hier geschehen?“, wollte Elroy von der Frau mit den
Kindern wissen, als er von seinem Pferd stieg. Da trat der Mann aus der Tür der
Taverne. Er hatte die Frage gehört und schritt mit Furchen auf der Stirn, einem
frisch gepflügten Acker gleich, auf die Ankömmlinge zu.
    „Meine Gäste sind letzte Nacht überfallen worden“,
antwortete er an seines Weibes statt.
    „Wer waren deine Gäste?“
    „Bei allen Göttern. Es waren nicht gerade meine Freunde.
Aber immerhin waren es doch Leute von solchem Stande, die mir bezahlt hätten
und deren Geld uns ein halbes Jahr gutes Brot gegeben hätte.“
    „Nun sag
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