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Elentaria Saga - Teil 1

Elentaria Saga - Teil 1

Titel: Elentaria Saga - Teil 1
Autoren: Guinevere Labod
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wieder alleine.
    Kaum hatte ich an die Haltestelle gedacht, fuhren wir diese auch schon an. Es war im Übrigen die gruseligste Haltestelle, die ich je gesehen hatte. Morsche Bäume, die wie drohende Schatten über einen weilten, meist ohne Blätter standen sie dort und jaulten im Wind. Dazu die Backsteinhäuser, die um die Haltestelle herum standen wie eine Mauer, alle waren sie zerstört, entweder weil sie abgebrannt waren oder von der Zeit zerstört wurden. Verwilderte Gräser und Felder zwischen den Häusern machten den Anblick noch furchterregender.
    Ich war immer froh gewesen, dass ich hier nicht aussteigen musste, so wie die anderen Frauen, als die Straßenbahn hielt.
    Ein kleiner Windstoß traf mich von draußen, der durch die Tür gewirbelt kam, woraufhin mir die Nase kribbelte. Ich versuchte mir noch meine Nase zuzuhalten, aber trotzdem kam der Nieser. Er war so laut und stark, dass es mir peinlich war. Einige Sekunden ließ ich meine Augen zu, damit ich nicht in die Gesichter der Leute, die um mich saßen, starren musste.
    Und ich sah dann auch nur wieder hin, weil mir plötzlich ziemlich kalt wurde. Also öffnete ich meine Augen und starrte nicht in das Gesicht von Menschen, sondern von … von … Oh Gott … von Pinguinen!
    PIGUINEN!?
    Vor Schreck wich ich zurück auf meinen Sitz, stand schon beinahe darauf und schaute schließlich aus dem Fenster, um zu verstehen, was hier vor sich ging. Über der Landschaft lag der Winter. Ein gewaltiger Schneesturm wütete draußen und dicke Flocken klatschten gegen das vereiste Glas.
    Winter? Wir haben doch Sommer! Wo ist der Schnee her?, schrie es in mir. Mein Herz schlug schneller und ich fror immer mehr. Ich wollte es verstehen, dachte, ich sei verrückt geworden oder auf den Kopf gefallen, vielleicht träumte ich ja auch, doch die Kälte fühlte sich so real an, dass ich mir einfach sicher war, dass dies alles auf irgendeine Art Real sein musste.
    Ich stand auf und ging zur Tür, vorbei an den Pinguinen, die mich beobachteten. Die Tür stand offen, war von oben bis unten vereist, sowie der Rest der Straßenbahn.
    Die alte Haltestelle war mir zwar schon immer gruselig mit den alten Steinen, den grotesken Häusern und den steinalten Laternen vorgekommen, aber das sowas passieren konnte, war doch unmöglich, oder? Das kann nur Einbildung sein. Oder nicht? Ich war so verwirrt, dass ich von diesem Ort einfach nur weg wollte und zwar so schnell wie möglich. Dass ich gar nicht wusste, wohin sollte, war mir dabei nicht klar.
    Ich stieg aus der Straßenbahn auf den unebenen Gehweg und sah mich weiter um. Meterweit entfernt sah ich ein paar Häuser, doch ob da jemand nettes lebte, der mir weiter helfen konnte, war sehr ungewiss, dennoch wollte ich es versuchen und ging daraufhin zu.
    In dem Moment, kaum hatte ich die Haltestelle verlassen, vernahm ich ein Knurren hinter mir. Ich wollte mich am liebsten unsichtbar machen, denn bei diesem dunklen Knurren nahm ich einfach das Schlimmste an.
    So langsam wie ich konnte, drehte ich mich um. Erst sah ich nichts. Der Schnee bauschte einen eigenartigen Nebel in der Atmosphäre auf, so dass man kaum meterweit sehen konnte, Ausnahme die Häuser wegen dem Rauch des Feuers und der Lichter, ansonsten sah ich tatsächlich nichts.
    Ein Schatten trat aus dem Schneenebel.
    Ich konnte es nicht fassen. Vor mir stand ein Jaguar, jedoch statt seinem braunen gängigen Fell nun mit weißem. Ich hatte Jaguare schon in Zoos gesehen, nur waren sie nicht so groß wie dieser hier. Er war mindestens zwei Meter lang und mit Schwanz, wahrscheinlich sogar drei Meter. Seine Größe war nicht das, was mich am meisten erstaunte, sondern eher seine Augen, denn sie waren leuchtend in dem weißschwarzen Gesicht. Ich nahm an, die Farbe war Türkis. Ja, wie das Meer in der Karibik oder Thailand. Unglaublich. So etwas hatte ich noch nie gesehen gehabt.
    Die Katze knurrte. Ihr gedrungener Körperbau bewegte sich so elegant, dass ich neidisch wurde, mich nicht so bewegen zu können. Eher wie ein Bauer, der durch Kuhmist stapfte.
    Da ich so fasziniert von dem Tier war, kam ich nicht auf den Gedanken, wegzulaufen, sondern stand einfach nur da, um es zu betrachten. Ich registrierte gar nicht, dass die Raubkatze mir immer näher kam.
    Als sie dann schließlich knurrte und die Zähne bleckte, war mir bewusst, was hier vor sich ging. Ich kreischte und drehte mich um, um fort zu laufen. Erst wunderte ich mich, dass das Raubtier mir nicht folgte, als mir klar wurde, dass
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