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Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Titel: Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)
Autoren: A. Bauer
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Eltern? Mama ist doch fast nie da und Papa - dem bin ich egal. Für den gibt es nur Lisa“, meint er bitter. „Und bei dir, na ja, ich habe vor dir ja keine Angst. Also kann ich auch ohne zu stottern reden.“
    „Da bin ich ja beruhigt. Und das mit deinen Eltern - ich bin auf jeden Fall immer für dich da. Okay?“
    Ein breites Grinsen ist seine einzige Antwort.

    Lucas

    Ich glaub, ich bin noch nie in meinem Leben so glücklich gewesen. Benny will mit mir befreundet sein. Einfach so. Ich meine, wir kennen uns doch noch gar nicht so lange und trotzdem will er mein Freund sein.
    Wenn ich Mama das am Wochenende erzähle, dann wird sie sich sicherlich mit mir freuen.
    Papa sage ich lieber nichts davon. Sonst schimpft er wieder mit mir und ich darf mich nicht mehr mit Benny treffen.

    Von diesem Zeitpunkt an verbringen die beiden fast jede freie Minute miteinander. Meistens treffen sie sich bei Benny und der Blonde wird schon fast wie ein zweiter Sohn dort behandelt. In der Schule ist der Große ein Ass und hilft Lucas, der zwei Klassen unter ihm ist, wenn der mal Probleme hat.

    4 Jahre später

    Benny

    Mit meiner Mutter komme ich gut klar. Das Einzige, was mich etwas stört, ist, dass ich für sie jetzt der Mann im Hause bin. Wenn irgendwelche „männlichen“ Arbeiten angesagt sind, wie zum Beispiel Rasen mähen oder Hecke schneiden, dann hab ich dies zu erledigen.
    Arbeiten, die mir allerdings Spaß machen, besonders, weil Lucas mir immer dabei hilft.
    Dass ich jedoch immer an der Seite meiner Mutter sein muss, geht mir schon gewaltig gegen den Strich.
    Egal ob beim Einkaufen oder wenn ihre Freundinnen zum Kaffee kommen, immer soll ich zugegen sein. Seit neustem bringen die Damen nun auch ihre Töchter mit, die in meinem Alter sind. Als wenn ich mich für die Schnepfen interessieren würde.
    Denn eins weiß ich ganz genau. Wenn ich mal mit jemandem zusammen sein werde, dann wird es definitiv ein Mann sein. Was mich allerdings verunsichert, ist, dass seit einer gewissen Zeit meine Gefühle für meinen besten Freund immer stärker werden. Noch kann ich sie vor ihm verbergen. Aber wer weiß, wie lange noch.
    Auf jeden Fall soll hier in diesem kleinen Kaff niemand wissen, dass ich schwul bin. Denn sonst wäre hier echt der Teufel los. Und an meine Mutter mag ich dabei gar nicht denken.
    Die würde mich sicherlich gleich zum nächsten Psychodoc zerren, damit der mich wieder auf den rechten Weg bringt.
    Ich habe die angeekelten Blicke von Mama gesehen, als im Fernsehen ein Bericht über Homosexuelle gesendet wurde. Aus diesem Grunde habe ich auch ganz still und heimlich für mich beschlossen, nach dem Abi zum Studieren ins Ausland zu gehen.
    Als ich Lucas am Freitagnachmittag vom Fußballtraining abholen will, sehe und höre ich ihn schon von Weitem mit seinen Kollegen lachen. Bewundernd lasse ich meinen Blick über den nun fast 17-jährigen wandern.
    Seine blonden Locken, die noch feucht vom Duschen sind.
    Die große, schmale Gestalt, bei der die Muskeln an den richtigen Stellen sichtbar sind.
    Die dünnen, aber muskulösen Beine mit dem typischen Fußballer-O, die an einem knackigen Hintern enden, von dem ich meine Augen erst im letzten Augenblick wenden kann.
    Vor mich hinlächelnd nähere ich mich der Gruppe und höre, wie Lucas grade einen Witz zum Besten gibt.
    „Was ist der Unterschied zwischen einem Rollmops und einem Schwulen?“ Fragend sieht er in die Runde und erhält von den Jungs nur Schulter zucken und Kopf schütteln. „Na“, grinst er und sieht mir direkt in die Augen, „der Rollmops furzt nicht, wenn man die Gurke rauszieht!“
    Augenblicklich fangen alle an zu brüllen. Auch ich lache verkrampft mit. Schließlich will ich mich nicht verraten. Doch tief in meinem Innern fühle ich, wie eine kleine Welt in mir zusammenbricht und ein stechender Schmerz bleibt.
    Ein Schwulenwitz nach dem anderen wird gerissen und die Jungs kriegen sich gar nicht mehr ein, schütten sich aus vor Lachen. Am lautesten ist Lucas.
    Und ich?
    Ich stehe mit versteinerter Miene neben ihm und wende mich nach kurzer Zeit abrupt von der Gruppe ab. Das kann und will ich mir nicht länger mit anhören. Ich hab wirklich nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet mein bester Freund solche Sprüche bringt und sich über Schwule so dermaßen lustig macht.

    Lucas

    Ich hab gar nicht mitgekriegt, dass Benny schon am Gehen ist. Locker jogge ich die paar Meter hinter ihm her und halte ihn am Arm fest.
    „Hey, wo willst du denn
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