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Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Titel: Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)
Autoren: A. Bauer
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einfach, mir nichts, dir nichts, auseinander.
    „Scheiße“, fluche ich leise vor mich hin und beiße frustriert von dem Gebäck ab. Als ich den Mund wieder leer habe, wende ich mich an Lucas.
    „Gut. Eigentlich geht es mir gut. Ich vermisse meinen Papa, ganz klar. Aber irgendwie habe ich immer das Gefühl, er ist auf einer Geschäftsreise und kommt bald wieder. Wird er aber nicht. Nie wieder“, flüstere ich jetzt doch wieder mit Tränen in den Augen.
    Als Lucas das mitkriegt, legt er tröstend den Arm um meine Schulter. „Hey, nicht traurig sein“, meint er und streicht mir beruhigend über den Rücken. „Ich weiß so ungefähr, wie du dich fühlst. Weißt du, meine Mama arbeitet im Außendienst und kommt nur an den Wochenenden nach Hause. Die andere Zeit über passt mein Vater auf meine kleine Schwester und mich auf. Aber ich weiß ja, dass sie immer wieder zu mir zurückkommt.“
    „Das hab ich bei Papa auch immer gedacht. Aber dann … bumm und alles ist vorbei.“ Verstohlen wische ich mir eine Träne aus dem Augenwinkel, die trotz aller Bemühungen doch ans Tageslicht will.
    „Nicht weinen bitte“, fleht Lucas und hält mich ganz fest. Mit seiner anderen Hand holt er Bubu hervor und hält ihn mir entgegen. „Hier. Ich weiß zwar, dass du eigentlich schon zu groß für so etwas bist, aber ich denke, du kannst ihn im Augenblick besser gebrauchen.“
    Als ich ihm widersprechen will, schüttelt er nur mit dem Kopf und wendet sich dann mit ernster Mine an seinen Teddy. „So mein lieber Bubu. Ich will, dass du die nächste Zeit über bei Benny bleibst und ganz doll auf ihn aufpasst. Haben wir uns verstanden?“, redet er auf das Stofftier ein und bewegt mit der Hand den Kopf, sodass es aussieht, als wenn Bubu tatsächlich zustimmend nicken würde. Lächelnd hält er mir das Tier entgegen. „Behalte ihn, solange du ihn brauchst, okay?“
    „Danke, Lucas und hallo, Bubu. Wie beide werden uns schon gut verstehen. Was ich dich eigentlich letztens schon fragen wollte, aber nicht böse sein ja, also, ehm … warum hast du immer deinen Teddy bei dir?“, frag ich vorsichtig nach und schau den Blonden unsicher an.
    „Hm“, meint Lucas nur und scheint in Gedanken ganz weit weg zu sein. Als er plötzlich anfängt zu sprechen, zucke ich erschrocken zusammen. „Ich habe Bubu zur Geburt meiner kleinen Schwester bekommen. Mama meinte damals, dass sie sich nicht mehr soviel um mich kümmern könne, jetzt, da Lisa da wäre. Und damit ich dann auch jemanden zum Kuscheln hätte. Irgendwie ist er seitdem immer mit dabei. Mein kleines Stück Mama. Nur für mich alleine!“
    Verwundert schaue ich ihn an. „Aber … aber, nein, dann kann ich ihn auf gar keinen Fall nehmen“, stammele ich.
    „Doch, kannst du. Und wenn es dir wieder besser geht, dann gibst du ihn mir einfach wieder zurück. Außerdem hatte ich irgendwie gehofft, dass, na ja, weißt du“, stottert Lucas verlegen und schaut auf seine ineinander verflochtenen Hände, „ … also, ich dachte, dass wir vielleicht Freunde werden und ich den Bubu nicht mehr so sehr brauchen würde“, meint er mit leiser Stimme. Und da er immer noch dem Spiel seiner knetenden Hände folgt, sieht er auch nicht das Strahlen, welches sich in meine Augen stiehlt.
    „Ich wäre gern deine Freund, Lucas“, meine ich und befreie die klammernden Finger und nehme sie in meine Hände. „Weißt du, als du mich hier auf dem Spielplatz das erste Mal angesprochen hast, da dachte ich gleich, dass du ein ganz Netter bist. Und als ich hier vergebens auf dich gewartet hatte, da war ich irgendwie ziemlich traurig. Also - Freunde?“, frage ich noch einmal und strecke ihm meine Hand entgegen.
    Strahlend schlägt Lucas ein. „Freunde!“
    „Ich habe aber noch eine kleine Frage an dich. Warum warst du auf der Beerdigung eigentlich auf dem Friedhof?“ Ich kann ihm ansehen, wie er an seiner Antwort zu kämpfen hat.
    „Weißt du …“, beginnt er und muss sich erst einmal räuspern, „… die anderen Jungs aus der Gegend hänseln mich immer, weil ich doch stottere. Außerdem bin ich der Kleinste in der Klasse und ich kann mich nicht gegen sie wehren. Deshalb sind sie immer hinter mir her. Ich bin ein gefundenes Fressen für sie. Aber auf den Friedhof trauen sie sich nicht“, grinst er zufrieden und fügt ein „… aber ich“, hinzu. „Ich habe da meine Ruhe vor ihnen.“
    „Was sagen denn deine Eltern dazu? Und außerdem, ich habe noch nicht mitgekriegt, dass du stotterst.“
    „Meine
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