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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)
Autoren: Frank Rehfeld
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aber durch einen unerwarteten Angriff draußen können wir die Ungeheuer vielleicht von den Eingängen der Stollen vertreiben und sie sprengen.«
    »Aber das ist Wahnsinn! Ihr selbst habt gestern noch gesagt …«
    »Ich weiß, was ich gesagt habe, aber es ist unsere einzige Chance. Außerdem befinden sich keine Trolle mehr vor dem Tor. Die Felsenwürmer sind tot, und ich glaube nicht, dass noch weitere kommen werden. Die Eingänge zu den Stollen sind leicht zu erkennen, weil die Craal sich davor drängen. Einen Angriff werden sie dort als Letztes erwarten. Wenn wir die Eingänge mit Sprengpulver verschließen, können keine Truppen mehr eindringen.«
    Thilus zögerte. »Es widerstrebt mir, unsere Krieger hinauszuschicken, während im Inneren Elan-Dhors gekämpft wird«, sagte er. »Was haltet Ihr davon?«, wandte er sich an Illurien und Tharlia, die neben ihm standen.
    »Ich fürchte, Barlok hat Recht«, antwortete Tharlia. »Wenn es diesen Ungeheuern gelingt, die Mine von innen zu erobern, müssen wir ins Freie flüchten, und dann sind wir zweifellos verloren.«
    »Unsere Reiter sind bereit, den Ausfall anzuführen«, stimmte auch Illurien zu.
    Barlok nickte dankbar. In aller Eile traf er Vorbereitungen. Außer den tausend Elbenreitern würden zweitausend Zwergenkrieger an dem Ausfall teilnehmen, das war die Höchstzahl, die Thilus ihm zuzugestehen bereit war. Viele von ihnen trugen Säckchen mit Sprengpulver bei sich.
    Zum ersten Mal seit Beginn der Schlacht wurden die gewaltigen Flügel des Zarkh-Tahal geöffnet, und das Tor schwang auf. Die elbischen Reiter preschten ins Freie, eine lange Kolonne, die alles niederwalzte, was sich ihr auf dem Bergweg entgegenstellte. Mit lautem Kriegsgebrüll stürmte ihnen eine noch längere Kolonne Zwergenkrieger nach.
    Erst am Fuße des Berges trafen sie auf etwas heftigeren Widerstand, doch die Craal waren viel zu überrascht, um sie aufhalten zu können.
    Die Elben durchbrachen ihre Reihen vor dem Eingang eines der Stollen, und während sie ihn zusammen mit dem Großteil der Zwergenkrieger absicherten, verstauten andere rasch die Säckchen mit dem Sprengpulver in dem Tunnel und entzündeten die Lunten.
    Wild schwang Barlok seine lang vermisste Axt Knochenbrecher, um die vierarmigen Ungeheuer von sich fernzuhalten. Er prellte einem der Craal das erste Schwert aus der Hand, doch hieb dieser mit seinem zweiten nach ihm, so dass Barlok dem Hieb nur entgehen konnte, indem er sich zur Seite warf. Die Kreatur holte zu einem weiteren Streich aus, erstarrte jedoch mitten in der Bewegung, als Thalinuels Klinge sich tief in seine Brust bohrte.
    Barlok wälzte sich herum und führte im Liegen einen Hieb gegen einen weiteren Craal, dem er beide Beine abschlug.
    Gleich darauf ertönte eine gewaltige Explosion. Nicht nur der Eingang des Stollens brach ein, auch aus dem Berg darüber lösten sich große Felsbrocken und verschütteten ihn. Wenn es überhaupt gelang, würde es Tage dauern, ihn wieder freizulegen.
    »Weiter!«, brüllte Barlok und kämpfte sich auf die Beine. »Zum nächsten Eingang!«
    Seine letzten Worte gingen fast im Hall der zum Alarm blasenden Hörner unter. Als Barlok den Kopf hob und zum Himmel blickte, entdeckte auch er die titanische Scheußlichkeit, die mit heftigem Schlagen ihrer gewaltigen, gezackten Flügel wie ein Sturmwind heranbrauste.
    Im ersten Moment hielt er sie für einen Skuth, doch gleich darauf erkannte er seinen Fehler.
    Khraátam selbst war gekommen.
    Obwohl es nicht das erste Mal war, dass Barlok den Schattenmahr sah, erfüllte lähmendes Entsetzen seinen Geist und seine Glieder. Alles in ihm schrie danach, sich irgendwo zu verkriechen, sich wenigstens zu Boden zu werfen, die Augen zu schließen und den Kopf in den Armen zu bergen, um den Anblick nicht länger ertragen zu müssen, aber er widerstand dem Schrecken. Einigen anderen, vor allem den jüngeren Kriegern, gelang das nicht. Wimmernd krümmten sie sich auf der Erde. Er konnte ihnen keinen Vorwurf machen.
    Der Schattenmahr war Gestalt gewordene Furcht, die Verkörperung aller Albträume, das absolute Böse in Person. Ein Gott der Finsternis.
    Die Kämpfe waren zum Erliegen gekommen, selbst die Craal waren für den Moment in Angst und Ehrfurcht erstarrt.
    Einige Zwerge immerhin brachten noch die Kraft auf, die Ballisten abzufeuern. Die riesigen Bolzen rasten auf Khraátam zu, doch keiner von ihnen erreichte ihn. Mit einer beiläufigen Bewegung eines seiner Tentakel wischte er sie zur Seite. Er
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