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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1
Autoren: Frank Rehfeld
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Aktivitäten nicht nur auf den Süden beschränken.«
    »Nein, das können wir nicht.« Molakan nickte. »Vor allem, da der Norden wesentlich dichter von Menschen besiedelt ist als der Süden, sodass dort die größere Gefahr droht, und erst recht nicht angesichts der Tatsache, dass König Hollan dort ein jeden Tag weiter anwachsendes Heer zusammengezogen hat. Ich bezweifle stark, dass er es trotz des Friedensschlusses jetzt ohne weiteres auflösen wird.«
    »Ihr meint …«
    »Ich bin fest entschlossen, dieses Heer zu zerschlagen«, bestätigte Molakan. »Nur so können wir dort Ruhe und Ordnung wiederherstellen, ansonsten bleibt es eine ständige Bedrohung. Ich weiß, es wird eine schwere und blutige Schlacht werden, aber ich denke, wir werden schon bald genügend Krieger auf unserer Seite haben, um dieses Wagnis einzugehen. Umso wichtiger wird es sein, bis dahin auch über verbündete Siedlungen im Norden zu verfügen.«
    »Genügend Krieger«, murmelte Larkosh. »Damit sind wir wieder beim eigentlichen Grund für dieses Gespräch angelangt. Ich nehme an, diese Entwicklung wird noch mehr Elben dazu bewegen, sich auf unsere Seite zu schlagen, aber unsere Kapazitäten sind erschöpft. Talarien platzt schon jetzt aus allen Nähten, und in den anderen Städten sieht es nicht anders aus. Wir können keine neuen Überläufer mehr aufnehmen, obwohl wir schon begonnen haben, Behelfszelte am Stadtrand aufzubauen.«
    »Wie ich vorhin schon angedeutet habe, habe ich bereits Maßnahmen zur Lösung dieses Problems in die Wege geleitet«, behauptete Molakan mit einem hintergründigen Lächeln. »Wir werden eine gewaltige Festung errichten, in der wir unsere Truppen sammeln werden, und ich habe bereits den idealen Ort dafür gefunden. Einen Ort starker, verborgener Magie, die wir notfalls für unsere Zwecke anzapfen können. Ich habe sie gespürt, als ich während der Friedensberatungen dort war. Dieser Ort ist Tal’Orin.«

22
TAL’ORIN
    Juli 9430 neuer Zeitrechnung der Elben
    Erschöpfung überwältigte Lhiuvan, kaum dass er durch die Pforte getaumelt war. Obwohl der Schattenmahr sich noch immer weigerte, ihm Ruhe zu gönnen, war sein Körper am Ende seiner Kräfte angelangt und verlangte sein Recht. Nur noch mit Mühe gelang es ihm, sich auf den Beinen zu halten. Das Schwert in seiner Hand schien mit einem Mal Tonnen zu wiegen.
    Plötzlich jedoch spürte er, wie vitalisierende Energie ihn durchströmte. Der Schattenmahr hatte erkannt, dass es seinem Körper unmöglich war, noch mehr zu leisten, und dass er ihn selbst mit eisernem Willen zu nichts mehr zwingen konnte. Obwohl selbst noch geschwächt, hatte er etwas von seiner Kraft an Lhiuvan abgegeben.
    Erstmals blickte er sich innerhalb von Tal’Orin um. Erst von hier aus war zu erkennen, wie gewaltig die Mauer war, die die Stadt umgab, ein zyklopischer Wall, mehrere Meter hoch und an seinem Fuß fast zwei Meter durchmessend, auch wenn er sich weiter oben verjüngte. Aber er war an vielen Stellen ausgebessert worden, und die Zerstörungen waren nicht nur ein Werk von Wind und Regen, keine Spuren normalen Verfalls. Sie waren schon vor langer Zeit entstanden und gewaltsamen Ursprungs. Hier hatte einst eine gewaltige Schlacht getobt.
    Auch die Gebäude in der Stadt selbst waren verfallen, soweit Lhiuvan sie überblicken konnte, wesentlich stärker sogar als die Stadtmauer. Von vielen waren kaum noch mehr als ein paar Mauerstücke und einige Bögen oder Säulen geblieben, doch mussten es einst große und prachtvolle Bauwerke gewesen sein.
    Das alles erfasste Lhiuvan mit einem raschen Rundblick, während die letzten seiner Gefährten ihm durch die Pforte folgten. Außer ihm hatten es nur vier Elben und sieben Tzuul lebend bis hierher geschafft. Bedenkenlos hatte der Schattenmahr ihre Leben geopfert, nur um selbst hierher zu gelangen.
    Hinter dem letzten Tzuul schlug das Wesen in der Kutte die Pforte hastig wieder zu und schob von innen einen massiven Riegel vor. Dann wandte es sich ihnen zu, und es war nicht allein. Weitere Vermummte näherten sich ihnen von verschiedenen Seiten. Einige hielten noch Bögen in den Händen, andere lange, an beiden Seiten spitz zulaufende Metallstangen. In den Händen eines erfahrenen Kriegers würden sie gleichermaßen als Spieße wie als Kampfstäbe eine gefährliche Waffe abgeben.
    »Willkommen, Fremde, die ihr bis nach Tal’Orin gelangt seid.« Zu Lhiuvans Überraschung vernahm er eine melodische, weibliche Stimme. »Schon seit vielen Jahren
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