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El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)

El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)

Titel: El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)
Autoren: Birgit Karliczek
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betrachten.
    „Das sieht nach einem sehr erfolgreichen Einkaufstag aus“, spottete Alejandro grinsend und ergriff ohne Vorwarnung einige der Tüten. „Ich helfe dir beim Hochtragen.“
    Na klasse , dachte Kevin, noch auffälliger, als zwei Männer mit einer Unmenge an Einkaufstaschen im Foyer, geht es kaum noch. Zumindest verzichteten sie auf den Hotelpagen mit einem Kofferwagen.
    Vor dem Hotelzimmer angekommen, stand Kevin auch schon dem nächsten Problem gegenüber. Alejandro machte leider keine Anstalten, die Sachen vor der Tür abzustellen und zu gehen. Also blieb Kevin nichts anderes übrig, als die Tür zu öffnen und ihn hereinzulassen.
    Der Raum war sonnendurchflutet, die Möbel geschmackvoll und die Stoffe in angenehmen Pastelltönen gehalten. Bad und Dusche waren ebenfalls großzügig eingerichtet. Auf der Gepäckablage lag ein Reisekoffer und ein Laptop stand auf dem Schreibtisch. Ansonsten verriet der Raum nichts über Kevin, außer, dass er ein sehr ordentlicher Mann zu sein schien. Alejandro mochte Ordnung, mit Chaos bekam man nur Ärger.
    „Stell die Sachen einfach neben das Bett, ich kümmere mich dann später darum“, sagte Kevin.
    „Sag mal, bist du sicher, dass das alles noch mit deiner anderen Kleidung in den Koffer passt? Das sieht nach verdammt viel aus“, fragte Alejandro zweifelnd und deutete dabei auf den für ihn recht klein wirkenden Koffer.
    „Wieso nicht, in dem Koffer ist immerhin noch ein Zweiter drin.“
    „Wie bitte?“, Alejandro blickte ihn etwas verständnislos an.
    Kevin ging zum Koffer und öffnete ihn, da lag tatsächlich noch ein Zweiter drin.
    „Unterschätze niemals einen Reiseleiter, was das Stauvolumen seiner Reisekoffer anbelangt. Man wird sehr schnell erfinderisch, wenn man mal alleine unterwegs ist und dann in Ruhe einkaufen gehen kann“, beantwortete er Alejandros unausgesprochene Frage.
    Alejandro lachte kurz, aber herzlich auf. „Wenn ich es nicht sehen würde, würde ich dir das nicht glauben. Machst du das auch, wenn du mit einer Gruppe unterwegs bist?“
    „Nein. Das Gewicht und der Gepäckumfang sind dann meistens vorgeschrieben. Zwei Koffer in einem sind dann doch zu viel des Guten“, antwortete Kevin, verschloss den Koffer wieder und drehte sich zu Alejandro um. „Danke fürs Tragen.“
    „Keine Ursache.“
    „Darf ich mich revanchieren, indem ich dich nachher zum Abendessen einladen?“
    „Das geht leider nicht, ich muss in einer halben Stunde noch mal geschäftlich weg und bin vor neun Uhr nicht zurück“, lehnte Alejandro ab. Es gefiel ihm gar nicht, die wenige Zeit, die er noch hatte, ohne Kevin zu verbringen, zumal der ihn auch noch gefragt hatte.
    „Und wie wäre es mit halb zehn in der Piano-Bar?“, fragte ihn Kevin etwas unsicher, wobei Alejandro nicht einschätzen konnte, woher die Unsicherheit rührte.
    „Das dürfte gehen.“ Mehr oder weniger , dachte Alejandro. Er würde seine Sekretärin anweisen, ihn pünktlich aus der Besprechung zu holen. Nächste Woche konnte er immer noch die Uniformen aussuchen, da kam es auf ein paar Tage mehr oder weniger nicht an, aber die Architekten konnte er nicht so einfach versetzen.
    Auf dem Weg zum Wagen stolperte Alejandro beinahe über einen Hund, so sehr war er in Gedanken versunken. Dieser Kevin ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Sein ruhiges Wesen, seine Ausstrahlung, sein Wissen, seine Art mit Menschen umzugehen, und diese rehbraunen Augen, die so lebendig waren, dass er in ihnen lesen konnte.
    Konnte nicht schon jetzt halb zehn sein?
     
    Dort saß er, in einer der bequem wirkenden ledernen Sitzgruppen am Fenster, und wartete auf ihn. Alejandro blieb kurz an der Theke stehen, ehe er zu Kevins Platz hinüberging. Als dieser ihn auf sich zu kommen sah, stand er auf um Alejandro zu begrüßen.
    Ein Lächeln umspielte Kevins sinnlichen Mund und seine Augen strahlten eine Wärme aus, wie Alejandro es zuvor noch bei keinem anderen Mann aufgefallen war.
    Ja, er hatte auf ihn gewartet, auf ihn allein. Er betrachtete Kevin, der den grauen Anzug gegen eine schwarze Hose und einen hellen Pullover eingetauscht hatte. Ihm selbst war lediglich die Zeit geblieben, das Jackett seines dunkelblauen Anzugs auszuziehen und sich der Krawatte zu entledigen. Nun konnte endlich der private Teil des Tages beginnen. Alejandro wollte Kevin unbedingt dazu bringen, ihn wiederzusehen, doch würde er sich dafür in Geduld üben müssen. Sich gegenseitig beschnuppern, so nannte man das seines Wissens nach in
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