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Eisrosensommer - Die Arena-Thriller

Eisrosensommer - Die Arena-Thriller

Titel: Eisrosensommer - Die Arena-Thriller
Autoren: Arena
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als Allererstes, doch bei näherem Hinsehen wurde ihr klar, dass das poetische Augenblau genauso echt war wie das ungewöhnlich tiefe Schwarz von Jonas Romeikes schulterlanger Lockenpracht. Passend dazu war er von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet.
    »’n Tag«, sagte er und blieb in der Tür stehen, bis Fabian ihn mit Handschlag begrüßte und hereinbat.
    Während Fabian zum Zeichen, dass er nicht aktiv an der Urteilsfindung beteiligt war, zurück zu seinem Sessel schlappte, setzten sich Katja, Marlon und Laura auf der linken und Pia mit Patrick auf der gegenüberliegenden Seite an den Verhandlungstisch.
    Als Jonas Romeike neben ihr Platz nahm, stellte Pia fest, dass er nicht nur gut aussah, sondern zu allem Überfluss auch noch verdammt gut roch.
    Bestimmt irgendeins von diesen tollen Männer-Deos, bei deren Duft die Mädels in den Werbespots reihenweise durchdrehen. Aber lass dich nicht ablenken, Pia!
    Jonas begrüßte die Runde mit einem Kopfnicken und bedachte Pia mit einem verhaltenen kleinen Lächeln.
    Pia lächelte nur ein ganz, ganz kleines bisschen zurück.
    Glaub ja nicht, du kannst mich auf die Tour rumkriegen!
    Was folgte, waren die üblichen Präliminarien: Vorstellung aller Beteiligten, Festlegen der Gesprächsregeln und schließlich der Hinweis, dass die vom Teen-Court beschlossenen Sühne- oder Wiedergutmachungsmaßnahmen nur dann die Umgehung eines ordentlichen Gerichtsverfahrens nach sich ziehen würden, wenn die entsprechenden Auflagen auch tatsächlich erfüllt wurden.
    Jonas hörte mit gesenktem Kopf zu und nickte ab und zu bestätigend.
    Er sieht überhaupt nicht durchgeknallt aus. Aber das tun psychopathische Serienkiller schließlich auch nicht.
    Pia warf einen kurzen Blick zu Katja hinüber. Die strahlte Jonas Romeike an wie ein Honigkuchenpferd. Laura ebenso.
    Na bravo.
    Die Jungs guckten finster; besonders Patrick, dem Lauras offensichtlich hingerissenes Lächeln nicht entgangen war.
    Der platzt gleich vor Eifersucht, dachte Pia. Auch nicht gerade das Gelbe vom Ei, wenn’s um höchstrichterliche Neutralität geht.
    Doch während Jonas seine Version der Geschichte erzählte, entspannte sich die Stimmung am Tisch zusehends.
    »Das Ganze war doch nur als Witz gedacht!« Er ahmte mit erhobenen Händen eine Geistererscheinung nach und verstellte die Stimme: »Buhuuu, wie spooky, mein Auto fährt von ganz alleine auf dem Parkplatz rum und so…«
    Laura kicherte. Danach war es still am Tisch. Alle schauten Jonas erwartungsvoll an.
    Nach einer Weile kramte er umständlich ein Tempotaschentuch hervor und knetete es – als immer noch keiner am Tisch etwas sagte – nervös in den Händen.
    »Mensch, ich kann doch nur Schaltwagen fahren«, erklärte er schließlich zerknirscht. »Automatik?« Er zuckte die Schultern, »Hab ich keine Ahnung von! Und dann waren da nur zwei Pedale statt drei und da… Najaaa, da hab ich die Bremse mit dem Gaspedal verwechselt. Scheiße…«
    Erneutes Taschentuchkneten.
    Marlon zuckte die Achseln. »Verstehe. Shit happens.«
    Pia merkte, wie sie – ohne es zu wollen – erleichtert ausatmete. Jonas’ Geschichte klang einleuchtend.
    Keine gute Idee, die Sache mit dem Autoschlüsselklau, aber bestimmt nicht mit irgendwelchen finsteren Absichten verbunden.
    »Okay. Aber über die Tatsache, dass Lennart Peters bei diesem Vorfall verletzt wurde, haben wir hier ja sowieso nicht zu befinden«, hörte sie sich sagen. Das klang, wie sie erschrocken feststellte, reichlich geschraubt.
    Ach, was soll’s? Schließlich geht es hier ja nicht darum, bei Jonas Romeike zu punkten, sondern darum, ein gerechtes Urteil zu fällen!
    »Trotzdem wüssten wir gern, warum du einfach abgehauen bist, als dein Kumpel da am Boden lag. Hätte doch wer weiß was passiert sein können.«
    »Lennart Peters ist kein Kumpel.«
    »Bitte?«
    »Lennart Peters ist…« Jonas unterbrach sich und sprang auf. »Ach Scheiße. Hat ja eh keinen Zweck!«
    Der Stimmungswechsel kam so plötzlich, dass zunächst niemand reagierte. Als Jonas jedoch Anstalten machte, den Raum zu verlassen, ging Fabian dazwischen. »Mensch, Mann! Wenn du das Angebot hier nicht annimmst, gibt’s ein richtiges Gerichtsverfahren. Und da wirst du mit hundertprozentiger Sicherheit verknackt. Das ist dir doch klar, oder?«
    »Najaaa…«, Jonas blieb unschlüssig in der Tür stehen, »wenn ich hier sage, was davor so alles abgelaufen ist, dann heißt es doch gleich: Der hat den mit Absicht umgefahren!«
    Das war – wenn auch indirekt –
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