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Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)
Autoren: Varg Gyllander
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erblickte ihn und beendete ihr Telefongespräch.
    »Hallo! Schön, dass du so schnell kommen konntest.«
    »Ich hatte ohnehin nichts Besseres vor. Was ist passiert?«
    Ellen Brandt hob das Absperrband, um Holtz durchzulassen.
    »Schau dir das mal an«, sagte sie und ließ ihn vor sich her um den Lastwagen herumgehen. Er blieb vor der Ladefläche stehen.
    Einige Minuten lang betrachtete er mit zur Seite geneigtem Kopf das Bild, das sich ihm bot.
    »Was ist das für ein Symbol? Weißt du das?«
    »Nicht genau, aber es sieht aus wie die meisten Nazisymbole. Aber die sind natürlich in der Regel nicht auf diese Art dekoriert.«
    »Nein«, meinte Holtz. Es schauderte ihn.
    »Ich muss mich darum kümmern, dass die Kollegen die Personalien dieser Gestalten etwas rascher feststellen, damit wir sie loswerden. Du kommst doch allein zurecht?«, fragte Brandt.
    Holtz nickte nur nachdenklich, und Brandt ging.
    Er zog seinen Fotoapparat aus der Tasche und machte ein paar Aufnahmen der makaberen Szene. Eine weiße Holzplatte, ein schwarzrußiges Symbol und in dessen Mitte ein Mann. Sein Kopf hing nach vorne, und die Arme schienen sich in geschwärzten Feuerwerkskörpern verfangen zu haben. Sein Körper war leblos. Holtz musste an einen anderen Mann denken, der zweitausend Jahre zuvor gestorben war, der jedoch kaum etwas mit dem Toten auf der Ladefläche gemeinsam hatte.
    Zwei Stunden später war der Platz geräumt, nachdem die Personalien sämtlicher Anwesender aufgenommen worden waren. Da keine Überstunden mehr erlaubt waren, hatte sich die Hälfte der anwesenden Polizisten ebenfalls entfernt. Der Hubschrauber war abgezogen worden, um in einer anderen Gegend nach einer verschwundenen Person zu suchen. Mit dem Hinweis auf die Tierschutzgesetze waren auch die Polizeipferde samt Reiter abgezogen worden.
    Auf dem Platz war Stille eingekehrt.
    Holtz hatte dafür gesorgt, dass alle Zufahrten zum Fußballplatz gesperrt blieben, da das ganze Areal als Tatort gelten konnte. Nur wer nachweislich auf der anderen Seite der Absperrung wohnte, wurde durchgelassen. Außerdem war das Absperrband jetzt in einem Abstand von zwanzig Metern um den Lastwagen herum aufgehängt worden. Pia Levin wurde verständigt und war mit zwei assistierenden Forensikern und dem Gerichtsmediziner auf dem Weg.
    Holtz saß in seinem Wagen, hörte Musik und dachte darüber nach, was er gesehen hatte. Es war nach Mitternacht, und der Himmel war sternklar.
    Er erwachte davon, dass ihm die Spucke über die Wange lief. Sein Hals war steif, und die eine Gesichtshälfte eisig, weil sie an dem kalten Seitenfenster gelegen hatte. Er fühlte sich beobachtet.
    Pia Levin in einem dicken Wintermantel und mit rotem Schal und roter Mütze betrachtete ihn mit einem unergründlichen Lächeln auf den Lippen, das etwas Fröhliches und Zärtliches hatte, durch dieses Seitenfenster.
    Er wischte mit dem Handrücken den Speichel weg, drehte vorsichtig den Hals und öffnete die Autotür.
    »Wie lang stehst du schon da?«
    »Nicht so sonderlich lang. Ich bin eben erst gekommen und habe es nicht übers Herz gebracht, dich zu wecken.«
    »Verdammt, ich weiß nicht, warum ich eingeschlafen bin. Das muss an der Wärme im Auto gelegen haben«, meinte Holtz und massierte seinen Nacken. »Hast du vielleicht einen Kaugummi?«
    »Klar«, antwortete Levin, zog einen Handschuh aus, wühlte in einer Tasche und zog dann eine kleine, glänzende Tüte hervor.
    Ulf Holtz bediente sich und gab ihr die Tüte zurück.
    »Wo sind die anderen?«
    »Sitzen noch im Auto. Soll ich sie rufen?«
    »Nein, warte noch. Wir gehen erst kurz zum Tatort, damit du es dir ansehen kannst.«
    »Ist das dieser Neonaziführer Styrbjörn Midvinter?«
    »Ja, es sieht ganz danach aus.«
    Ulf Holtz ging voraus, um ihr den Weg zu zeigen. Pia Levin begrüßte einige der uniformierten Beamten an der Absperrung. Die Stimmung war gut. Ein paar der Mannschaftswagen dienten als Wärmestuben, und unerklärlicherweise waren von irgendwoher heißer Kaffee und Käsebrötchen aufgetaucht. Der Kaffeeduft vermischte sich mit der kalten Luft und hatte einen leichten Pulvergeruch.
    Holtz und Levin erreichten das Absperrband und hoben es an. Dann betraten sie routiniert und vorsichtig den Tatort. Levin zog Gummihandschuhe an und reichte Holtz ebenfalls ein Paar, das sie aus einem Rucksack genommen hatte.
    Holtz hatte bereits die Bretter ausgelegt, auf die man treten sollte. Sie bildeten einen Weg zur Ladefläche. Levin ging voraus.
    »Jesus«, entfuhr
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