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Eins zu Null für Schreckenstein

Eins zu Null für Schreckenstein

Titel: Eins zu Null für Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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Archibald rasselt mit der Kette, ich stolpere über Duncan, falle in einen schrägen Schacht, steil wie für’n Abfahrtslauf, und wo komme ich raus? Im Schultrakt, in einem Klassenschrank.“
    Hinter ihm tauchte Doktor Schüler auf. Sichtlich mit den Nerven fertig keuchte er. „Ich bin in der Fluchtburg gelandet, auf dem Baumstamm über dem Rettungsboot. Es ist unheimlich. Man will gar nicht da hin, wo man hingeht, aber man muß, man kann einfach nicht anders.“
    Knarzend ging die Regaltür wieder auf, Gießkanne trat hinein, rief nach Dr. Waldmann. Da schloß sich die Tür unvermittelt. Und das Seilende war auch weg.
    „Die Geisterpolonaise funktioniert nicht. Es darf keiner mehr rein“, sagte Felix.
    „Vor allem keine Lehrer“, meinte Rolle. „Auf die hat er’s besonders abgesehen!“
    „Wir müssen was anderes finden!“ Mit grimmiger Miene steckte Mücke seinen Sgian Dubh auf die Wadenseite.
     
     
     

Der Ginsterautomat
     
    Das Mittagessen ist ausgefallen, die Teestunde. Kein Mensch hat Hunger, zu viele fehlen. Keiner der Verschwundenen ist mehr zurückgekommen. An allen Geheimzugängen, Bücherregal, Eßsaalkamin, Klassenschrank, Rettungsboot wachen Gruppen und werden immer kleiner. Einer geht weg, die andern denken, er muß mal, doch er kommt nicht wieder. Aus nicht definierbaren Richtungen hören sie Hilferufe und können nicht helfen. In ein großes altes Buch vertieft, sitzt Mücke auf dem langen Tisch der Bibliothek. „Was heißt denn Broom?“ fragt er.
    „Ginster“, antwortet Rolle.
    „Gibt’s den hier?“
    „Drüben am Hang!“
    Sofort schickt Mücke zehn Ritter los, Ginster zu besorgen. Er
    selbst macht währenddessen Feuer im Kamin der Bibliothek. Rolle liest in dem aufgeschlagenen Buch auf dem langen Tisch. Doktor Schüler schaut ihm über die Schulter und liest mit. „Na ja.“ Er lächelt. „Möglich ist hier alles. Wenn’s schon Bücher darüber gibt…“
    Die Ginstersammler kommen zurück. Mücke hält einen Zweig ins Feuer. „Fragt jetzt nicht!“ sagt er. „Zieht mal am Regal.“
    „Geht nicht.“ Felix und Mini Egon haben es versucht. Da tritt Mücke mit dem glimmenden Zweig vor die Bücherwand und schwenkt ihn hin und her, daß es raucht. „Noch mal!“
    Der Mini zieht. Mühelos läßt sich die Regaltür öffnen. Mücke steckt den Arm mit dem Zweig in den Geheimgang und fuchtelt weiter. Alles riecht schon nach verbranntem Ginster. „Noch einen!“ ruft er nach hinten.
    Rolle bringt ihm einen weiteren glimmenden Zweig. „Vorsicht, daß du sie nicht ausräucherst!“
    „Halten Sie mal die Tür!“ Mücke tritt in den Gang und fuchtelt wild. Der Rauch zieht zur Eisenleiter. Stumm nickt er, geht zurück, läßt Rolle weiterfuchteln und teilt Gruppen ein. Im Eßsaalkamin vor der Eisentür im Rauchabzug fuchtelt alsbald Doktor Schüler mit glimmendem Ginsterzweig, und auf einmal läßt sich die Tür öffnen. Zwei Ritter versorgen ihn mit weiteren Zweigen. Mini Kuno fuchtelt drunten in das Mauerloch hinterm Klassenschrank. Auf einmal rumpelt’s.
    „He!“ ruft eine Stimme aus dem Loch, daß Kuno erschreckt den Zweig zurückzieht. In der Öffnung erscheint Klaus und schnuppert. „Ist denn schon Weihnachten?“
    Es rumpelt wieder und wieder. Dampfwalze, Andi, Pummel, Hans-Jürgen, Strehlau, Ralph erscheinen.
    „Ist ja wie’n Spielautomat!“ wundert sich Mini Kuno, von Oskar mit Fuchtelzweigen versorgt.
    Und der kleine Herbert kommt auf diesem Weg zurück. Vor einer Stunde hat er die Gruppe verlassen.
    Auch im Eßsaal klingelt der Ginsterautomat. Benommen von den ausgestandenen Strapazen fallen Ritter aus dem Kamin. Unter ihnen Schießbude und Gießkanne. „Dieser Sog!“ wundert der sich. „Dieser unerklärliche Sog!“
    Drunten im Bootsraum der Fluchtburg wedelt Doktor Schüler hochaufgerichtet unter dem Balken. Eugen und Walter rutschen aus dem Schacht ins Rettungsboot. Dann tut es einen mächtigen Plumps: Oldboy Iain Mac Harris ist gelandet. Er legt sich sofort lang und atmet schwer.
    „War der Rauch zu stark?“ fragt Doktor Schüler.
    Der Oldboy schüttelt den Kopf. „Ich komme zur Burg. Schon am äußeren Tor unter der Pechnase, ich merke das Ziehen. Trotz aller Konzentration dagegen, muß ich in den linken Torturm und in den Kriechgang durch die Mauer entlang. Der schlimmste von allen Gängen! Jetzt ist es aus! denke ich. Ihr wißt ja nicht… Wie habt ihr das denn...?“ Er japst vor Freude, daß er nicht weitersprechen kann.
    Eugen und Udo geleiten ihn
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