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Eins zu Null für Schreckenstein

Eins zu Null für Schreckenstein

Titel: Eins zu Null für Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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wiederholte: „Wie habt ihr gesagt: Was können sie tun…“
    „Da kann ich euch beruhigen“, versicherte ihm Ottokar. „Wir haben getan, was wir konnten. Jetzt wird geschlafen.“ Sie drehten sich um und stiegen voran, die Felstreppe hinauf.
    „Ssst!“ Im Burghof wartete Dampfwalze auf einer Kanone. „Irre!“ flüsterte er. „Ich hab euch reden hören. Jedes Wort! Ich war genau über euch…“
    „Was? Wo? Wieso?“ fragten die drei durcheinander.
    „Im Nordturm. Ich bin die Leiter runter in dem Geheimgang hinter der Bibliothek.“
    „Und Hector?“ Ottokar dachte sofort an die Warnungen.
    Dampfwalze winkte ab. „Der steckt metertief in Bettzeug. Ich weiß nicht, ich hatte plötzlich Lust... Der Schacht mündet in der Decke, über dem Baum. Gesehen hab ich euch nicht.“
    „Mann!“ fiel Stephan ein. „Wenn die auf Draht gewesen wären und uns nach dem Essen belauscht hätten…!“
    Dampfwalze grinste. „Dann würden sie jetzt besser schlafen. Und vor allem wärmer !“
    Mücke gab ihm einen freundschaftlichen Rempler. Leise traten sie in den Stall, stolperten und schlugen alle vier der Länge nach hin.
    „Schönen Gruß von Duncan!“ flachste der kleine Eberhard.
     
     
     

Geisterpolonaise
     
    Der Aufenthalt auf Duncraig Castle war für die Ritter lehrreich in mancherlei Beziehung. Hatten sie sich doch selbst bewiesen, daß sie fähig waren, sich in der Fremde zu behaupten, dabei Geld zu verdienen und den Geist von Schreckenstein, der kein rachsüchtiger Verstorbener war, sondern eine Einstellung zu Gemeinschaft und Umwelt, auch unter ungewohnten Umständen hochzuhalten. Vor allem erweiterten sie ihre Sprachkenntnisse erheblich und begriffen, daß man aus der Situation, ohne Absicht, gründlicher lernt als nach einem Buch mit Vokabeln und Grammatik.
    Die Telefonzelle stand auf der Burg im oberen Flur, vor dem Nordturm, wo sich die Bibliothek befand, gegenüber dem Zimmer von Rex Ballantyne. Ottokar kam gerade vorbei, als es klingelte. Da er sein Englisch mittlerweile für telefonfähig hielt, öffnete er die Tür und nahm ab.
    „Duncraig Castle. Can I help you?“
    Gestotter und Tonfall vom anderen Ende der Leitung veranlaßten ihn zu der spontanen Frage: „Sonja, bist du’s?“
    Sie war’s und gab sofort einen Juchzer der Erleichterung von sich. „Mensch, daß du gleich dran bist! Ich dachte schon, womöglich werd ich nicht verstanden.“
    Wie sich herausstellte, wollte sie weniger ihren Vater als die Ritter sprechen, weil die Mädchen sie löcherten wegen der Shawls. Da wirkte der Special Tartan of Rosenfels natürlich Wunder. Aber sie dürfe noch nichts verraten, bat Ottokar.
    Wie es denn sei, auf der Burg, wollte Sonja wissen, und ob es spuke.
    „Da kann ich dich beruhigen!“ antwortete er. „Mir tut jetzt noch alles weh. Hier lernt man an Geister glauben! Für mich sind sie wie Lichtschranken. Wenn du ihnen zu nah kommst, den Strahl unterbrichst, passiert was.“
    Ottokar dachte dabei vor allem an Duncan. Aber Sonja konnte mit dem Vergleich aus der Technik wenig anfangen, und so erzählte er ihr von dem Streich der Boys und von der Nachgeschichte vor allem. „...während ich ihnen mit Stephan und Mücke zusammen Schreckensteiner Streiche erkläre, worauf es dabei ankommt und so weiter, hat Dampfwalze mit fünf Rittern ihr gesamtes Bettzeug in einem Geheimgang versteckt, den Beni entdeckt hatte. Dort haust dieser Hector, der der gefährlichste von allen Geistern sein soll. Uns hat er noch nichts getan, aber die Boys werden ganz ehrfürchtig, wenn sie von ihm reden. Na ja, wir haben uns dann wieder aufs Ohr gelegt, und die haben ihr Bettzeug gesucht. Auf einen Tip von uns hin, wie man feststellt, was die andere Seite weiß und denkt oder tun kann, ist ihnen auch der Geheimgang eingefallen, in den man durch die Bibliothek reinkommt. Man muß da in der Bücherwand an einem bestimmten Regal ziehen. Das wissen sie natürlich, aber das ging ums Verrecken nicht auf. Für die Nacht haben sie sich mit Mänteln zugedeckt auf ihren Matratzen. Auch am nächsten Morgen hat sich das Regal nicht bewegen lassen. Da haben sie uns gefragt, was wir denn gemacht hätten. Also sind wir mit ihnen hin, Bill und Andrew haben gezogen, aber es ging nicht auf. Darauf ist Beni hin, und es ging kinderleicht. Er ist rein, aber das Bettzeug war nicht mehr da. Das hat ihn offenbar gar nicht erstaunt, er ist weiter, die Eisenleiter rauf, als wüßte er, daß es oben ist. Und da war’s auch.
    ,Ich hatte keine
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