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Einmal Himmel und zurück: Der wahre Bericht einer Ärztin über ihren Tod, den Himmel, die Engel und das Leben, das folgte (German Edition)

Einmal Himmel und zurück: Der wahre Bericht einer Ärztin über ihren Tod, den Himmel, die Engel und das Leben, das folgte (German Edition)

Titel: Einmal Himmel und zurück: Der wahre Bericht einer Ärztin über ihren Tod, den Himmel, die Engel und das Leben, das folgte (German Edition)
Autoren: Mary C. Neal
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University of Kentucky. Obwohl meine Spiritualität zunehmend an Tiefe gewann, nahm ich dort nur selten an Gottesdiensten teil. In unserem Bildungssystem spielt Gott offenbar kaum eine Rolle. Zwar wird niemand direkt dazu aufgefordert, seinen Glauben oder seine Überzeugungen zu missachten, aber die Universität scheint den geistigen Aspekten des Daseins einfach keinen Platz einzuräumen, sodass die meisten Studenten sich immer weiter davon entfernen. Es geht ihnen ausschließlich um das Individuum – um das eigene Denken, Fühlen und Tun, die eigenen Wünsche und Planungen für die Zukunft. Selbst wenn man während des Studiums uneigennützig handelt und beispielsweise eine ehrenamtliche Tätigkeit ausübt, dann oft deshalb, weil sie innere Befriedigung gewährt oder im Lebenslauf einen guten Eindruck macht, doch nicht, weil man dem Ruf des Herzens folgt, den Mitmenschen zu dienen.
    Da ich mich neben dem Grundstudium um einen Platz an der medizinischen Fakultät bewerben wollte, richtete sich meine Aufmerksamkeit hauptsächlich darauf, auch wenn ich als Mitglied des Uni-Schwimmteams bisweilen an Wettkämpfen teilnahm. Mangels Ermunterung, über die geistige Dimension meines Lebens nachzusinnen, widmete ich Gott in jenen Jahren wenig Zeit und kaum einen Gedanken. Im Grunde lebte ich in einer spirituellen Wüste, bis ich schließlich den Tauchsport entdeckte.
    Als Studentin spendete ich regelmäßig Blut, um mein Taschengeld aufzubessern. Dies war ebenso simpel wie lukrativ, aber mit der Zeit fragte ich mich, wie es um die Sterilität in dem Blutspendezentrum bestellt war, lag es doch in einem sehr schmutzigen Stadtviertel. Außerdem dachte ich an die statistisch immer höhere Wahrscheinlichkeit, dass mir aufgrund eines Fehlers im Labor die roten Blutzellen von jemand anders injiziert werden könnten. Also hielt ich Ausschau nach einer alternativen Einnahmequelle und fand einen Wochenendjob im örtlichen Tauchsportgeschäft. Seit jeher liebe ich alles, was mit Wasser zu tun hat, und so verbrachte ich etliche Stunden damit, die Unterwasseraufnahmen in den dort angebotenen Fotobüchern zu bewundern. Ich war ergriffen von der grandiosen Schönheit jener göttlichen Schöpfungen unter Wasser und verliebte mich schnell in ihre Fülle und Vielfalt sowie in den Glanz der Farben, den die Fotos ausstrahlten. Bald darauf absolvierte ich meinen ersten Tauchkurs und wurde zu einer leidenschaftlichen Anhängerin dieses Sports. Einen Großteil meines Lohns tauschte ich gegen die Ausrüstung ein.
    Als die Geschäftsleitung eine Reise zu den Florida Springs sponserte, war ich sofort mit von der Partie. Die Fahrt von Lexington nach Florida zog sich in die Länge, und unsere Gruppe traf erst spät dort ein. Aber an jenem Abend war das Wasser herrlich, ruhig und einladend. Wir, die Anfänger, sehnten uns so sehr danach, zum ersten Mal in offenem Gewässer zu tauchen, dass wir unsere Lehrer förmlich zwangen, gegen die oberste Regel für nächtliches Tauchen zu verstoßen: Tauche niemals nachts an der Stelle, wo du tagsüber noch nicht getaucht bist.
    Voller Ungeduld schlüpften wir in unsere Taucheranzüge, legten die Sauerstoffflaschen an und sprangen begeistert ins Wasser. Unter der Oberfläche wich ich meinem Lehrer nicht von der Seite. Wir schwammen am Grund entlang, wo mich die Pracht der Fische ebenso faszinierte wie die vielfältigen Farben und Formen der Korallen. Mein erster Tauchgang in offenem Gewässer entsprach ganz meinen Erwartungen, aber schon allzu bald wurde der Sauerstoff knapp, und wir mussten zurückkehren.
    Als wir unsere Schwimmwesten aufbliesen und nach oben trieben, erreichten wir jedoch nicht die Oberfläche, sondern stießen auf harten Fels. Wir bewegten uns in eine andere Richtung, und wieder versperrte ein steinernes Gewölbe den Weg. Wir waren versehentlich in eine Höhle geraten, deren Ausgang uns verborgen blieb.
    Mein Lehrer und ich suchten nach einer Öffnung, aber die Sichtweite war vermindert, weil ich in meiner Unerfahrenheit mit den Flossen gegen den Grund des Sees geschlagen und eine Wolke aus Schlick aufgewirbelt hatte. Allmählich ging uns die Atemluft aus, während das Sauerstoffgerät seine Alarmsignale aussandte, die ringsum widerhallten. In diesem Augenblick erinnerte ich mich an das Beten. Ich rief Gott an, und sofort erfüllte mich das Gefühl von seiner Gegenwart sowie das Wissen, dass er uns den Ausweg zeigen und mir beistehen würde.
    Damit meine ich natürlich nicht, dass er
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