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Einklang der Herzen

Einklang der Herzen

Titel: Einklang der Herzen
Autoren: Nora Roberts
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glücklich machen, dass er glaubt, im Paradies zu sein.
    Sie sprang voller Zuversicht aus dem Bett und tänzelte in ihr Badezimmer.
    Kurz darauf stand sie mitten auf der Treppe. Ihr Gesicht leuchtete auf, als sie Travis’ Stimme aus dem Wohnzimmer hörte. Gerade wollte sie zu ihm stürzen, doch dann hörte sie eine andere Stimme und blieb wie angewurzelt stehen. Ihr Lächeln erstarb, als sie Margot Winters’ wütende Worte hörte.
    »Travis, du weißt sehr gut, dass ich es nie so gemeint habe. Ich bin nur weggefahren, weil ich wollte, dass du mich vermisst und mir hinterherreist.«
    »Hast du wirklich damit gerechnet, dass ich hier alles stehen und liegen lasse, um dich in Europa aufzuspüren, Margot?« Adelia bemerkte die leise Ironie in seiner Stimme und biss sich auf die Unterlippe.
    »Ach Darling, ich weiß, das war dumm von mir.« Margot sprach jetzt leise und verführerisch. »Ich wollte dich nicht verletzen. Es tut mir so furchtbar leid. Ich weiß, dass du diese kleine Pferdepflegerin nur geheiratet hast, um mich eifersüchtig zu machen.«
    »Ist das so?« Adelia umklammerte das Geländer, entsetzt darüber, wie kühl und leidenschaftslos Travis über sie sprach.
    »Natürlich, Darling, und es hat wunderbar funktioniert. Jetzt musst du nur noch schnell eine Scheidung arrangieren und ihr eine hübsche kleine Abfindung zahlen, und dann können wir wieder zur Tagesordnung übergehen.«
    »Das könnte schwierig werden, Margot. Adelia ist katholisch. Sie wird sich nie von mir scheiden lassen.« Adelias Magen krampfte sich zusammen, sie schlang die Arme um ihren Körper. Der Schmerz war fast unerträglich.
    »Nun, Darling, dann musst du dich eben von ihr scheiden lassen.«
    »Aus welchem Grund?« Travis klang unerhört vernünftig.
    »Um Himmels willen, Travis«, rief Margot verärgert. »Lass dir was einfallen. Biete ihr Geld. Dann wird sie schon tun, was du willst.«
    Adelia konnte es nicht länger aushalten. Sie legte die Hände auf die Ohren und rannte die Treppe hinauf in ihr Zimmer.
    Oh, was für eine Närrin du bist, Adelia Cunnane! schimpfte sie sich. Er liebt dich nicht und wird es niemals tun. Unsere Ehe war von Anfang an eine Scheinehe. Sie wischte sich die Tränen von den Wangen und straffte die Schultern. Und jetzt ist die richtige Zeit, das alles zu beenden. Onkel Paddy ist wieder kräftig genug, und ich kann es nicht länger aushalten.
    Sie packte nur ihre alten Kleider und die, die sie mit ihrem eigenen Geld gekauft hatte. Dann setzte sie sich an ihren Schreibtisch und hinterließ ihrem Onkel und ihrem Mann jeweils eine Nachricht.
    Bitte versteh mich, Onkel Paddy, flehte sie stumm, als sie die beiden Briefumschläge auf den Tisch legte. Ich kann so nicht weitermachen. Ich kann nicht in Travis’ Nähe bleiben. Nicht jetzt. Nicht nach allem, was geschehen ist.
    Sie schlich die Treppe hinunter, atmete tief durch und lief nach draußen, um auf das Taxi zu warten.
    Auf dem Flughafen war genauso viel los wie damals bei ihrer Ankunft. Menschenmengen schoben sich an ihr vorbei, und einen Moment lang fühlte sie sich schrecklich verloren und einsam. Sie sah sich um, steuerte auf einen Schalter zu. Doch plötzlich packte sie jemand am Arm. Ihr Koffer fiel mit einem lauten Knall zu Boden.
    »Was soll das?«, rief sie erbost, wirbelte herum und schnappte nach Luft, als sie Travis’ wütendes Gesicht erblickte.
    »Genau das wollte ich dich auch gerade fragen«, schleuderte er zurück und betrachtete sie mit einem bohrenden Blick. »Wo willst du hin?«
    »Zurück nach Irland. Zurück nach Skibbereen.«
    »Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich dich ohne ein Wort einfach in das Flugzeug steigen lasse?« Sein Griff um ihren Arm verstärkte sich.
    Sie zuckte vor Schmerz zusammen. »Ich habe dir eine Nachricht dagelassen.«
    »Die habe ich gesehen«, zischte er. »Gott sei Dank bin ich früh genug zurückgekommen, sonst müsste ich dir jetzt über den Atlantik hinterherjagen.«
    »Es gibt keinen Grund, mir irgendwohin hinterherzujagen«, verkündete Adelia und versuchte sich von ihm zu befreien. »Du brichst mir den Arm, Travis Grant. Lass mich los.«
    »Du kannst froh sein, dass ich dir nicht den Hals breche«, brummte er, nahm ihren Koffer und zog sie hinter sich her.
    »Ich komme nicht mit dir! Ich gehe zurück nach Irland!«
    »Und ob du mit mir kommst«, korrigierte er sie. »Du kannst entweder auf deinen eigenen Füßen laufen, oder ich werfe dich über meine Schulter wie einen Sack irische
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