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Einklang der Herzen

Einklang der Herzen

Titel: Einklang der Herzen
Autoren: Nora Roberts
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während Carla leise in sich hineinlachte. »Sie sind Irin, nicht wahr?«
    »Richtig.« Adelias hitziges Temperament kochte hoch. »Allerdings. So irisch wie Paddys Schwein. Sagen Sie, Miss Winters, und was sind Sie?«
    »Dee.« Trish war hinter sie getreten und legte eine Hand auf Adelias Arm. »Hättest du eine Sekunde Zeit für mich? Ich brauche deine Hilfe.«
    Sie zog Adelia auf die Terrasse, und nachdem sie die Tür geschlossen hatte, bekam sie einen Lachanfall. »Ach, Dee«, stieß sie kichernd hervor. »Wie gerne ich zugesehen hätte, wie du sie auseinandernimmst! Es war nur leider nicht der passende Zeitpunkt. Oh …« Sie wischte sich über die Augen. »Hast du Carla gesehen? Ich dachte schon, sie würde platzen! Sie hat sich fast an ihrem Getränk verschluckt in dem Bemühen, ein ernstes Gesicht zu bewahren. Diese Szene hätte ich im Leben nicht verpassen wollen! Wie Travis sich jemals mit dieser Frau einlassen konnte, ist mir ein Rätsel. Sie ist eine eiskalte Ziege.«
    »Travis und Margot Winters?« Adelia versuchte ruhig zu bleiben.
    »Ich dachte, das wusstest du.« Trish seufzte tief, dann schnitt sie eine Grimasse. »Ich denke nicht, dass er es jemals ernst mit ihr gemeint hat – so blöd kann er nicht sein. Sie würde eines ihrer Tiffany-Schmuckstücke dafür geben, wenn er sie nur einmal so ansehen würde wie dich.« Trish lächelte, und Adelia unternahm den tapferen Versuch, zurückzulächeln. »Vor ein paar Monaten hatten sie einen heftigen Streit. Sie war offenbar sauer, dass er so viel Zeit mit seinen Pferden verbrachte.« Trish zischte empört, dann strich sie sich das Kleid glatt. »Sie wollte, dass er die Arbeit seinen Leuten überlässt und stattdessen seine Zeit damit verbringt, sie zu unterhalten. Und dann hat sie ihm eine Art Ultimatum gesetzt und ist in einer Wolke teuren französischen Parfüms nach Europa verschwunden.« Trish lachte mit großer Wonne auf. »Ihr kleiner Plan ist furchtbar schiefgelaufen, denn statt sich nach ihr zu verzehren, ist Travis jetzt glücklich verheiratet. Mit dir.« Sie hakte ihre Schwägerin unter.
    »Ja«, murmelte Adelia. »Jetzt ist er mit mir verheiratet …« Sie klang traurig, woraufhin Trish sie scharf musterte. Aber Dee weigerte sich, sie anzusehen.
    Paddy zog ein paar Tage später wieder in sein eigenes Haus, und Adelia vermisste ihn schrecklich. Er hatte sich mit Finnegan angefreundet, der seine Zeit exakt zwischen ihnen beiden aufteilte. Wenn Paddy sich brummelnd zum Mittagsschlaf zurückzog, folgte ihm der Hund. Adelia war sich nie ganz sicher, ob er das aus Zuneigung tat oder aus reiner Faulheit.
    Travis sprach nicht ein einziges Mal von Margot Winters und ging auch nicht auf Adelias Kommentare ein. Wieder hatte sie das Gefühl, dass ihre Beziehung sich abkühlte. Sie fühlte sich eher wie seine Schutzbefohlene als seine Ehefrau. Wenn sie gemeinsam in der Öffentlichkeit auftraten, behandelte er sie mit der freundlichen Aufmerksamkeit, die von einem frischgebackenen Ehemann erwartet wurde. Doch kaum waren sie allein zu Hause, wurde er wieder distanziert.
    Es gelang ihr gut, ihre Enttäuschung darüber zu verbergen, und sie benahm sich so, wie er es ihrer Meinung nach erwartete, indem sie dieselbe Unverbindlichkeit an den Tag legte wie er. Nur selten noch brach ihr Temperament durch. Manchmal kam es ihr so vor, als wären sie nur höfliche Marionetten, die an unsichtbaren Fäden hingen. Verzweifelt fragte sie sich, wie lange das noch so weitergehen sollte.
    Eines Nachmittags im Juli klingelte es. Als Adelia die Tür öffnete, sah sie sich der elegant gekleideten Margot Winters gegenüber, die Adelias Jeans und Bluse mit erhobenen Augenbrauen musterte. Dann trat sie ein, ohne eine entsprechende Einladung abzuwarten.
    »Schönen guten Tag, Miss Winters«, begrüßte Adelia sie, fest entschlossen, die Rolle der Gastgeberin zu spielen. »Bitte kommen Sie doch herein und setzen Sie sich. Travis ist bei den Stallungen, aber ich lasse ihn gerne rufen.«
    »Das ist nicht nötig, Adelia.« Margot schlenderte ins Wohnzimmer und ließ sich in einem Ohrensessel nieder, als ob er ihr persönlich gehörte. »Ich wollte ein wenig mit Ihnen plaudern.« Sie blickte zur Haushälterin, die hinter Adelia aufgetaucht war. »Ich nehme eine Tasse Tee, Hannah.«
    Hannah warf Adelia einen Blick zu, die nur nickte und sich zu dem ungebetenen Gast setzte.
    »Ich komme am besten gleich zum Punkt«, legte Margot los, lehnte sich zurück und verschränkte die Finger in einer
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