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Einklang der Herzen

Einklang der Herzen

Titel: Einklang der Herzen
Autoren: Nora Roberts
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gesehen.«
    »Nun, unser Domizil ist nicht ganz so glanzvoll.« Er fuhr nach links ab. »Aber es ist hübsch, und ich hoffe, du wirst dich dort wohlfühlen.«
    Adelia richtete ihre Aufmerksamkeit auf ihren Onkel und schenkte ihm ein Lächeln, das ihr Gesicht zu einem Kunstwerk machte. »Ich werde mich bestimmt wohlfühlen, Onkel Paddy. Hauptsache, wir beide sind zusammen.« Impulsiv küsste sie ihn auf die Wange.
    »Ach, Dee, ich bin so froh, dass du da bist.« Er drückte ihre Hand. »Du hast den Frühling mitgebracht.«
    Als der Wagen hielt, entdeckte sie ein großes weißes Gebäude, bei dem es sich, wie Paddy erklärte, um die Stallungen handelte. Zäune und Pferdekoppeln erstreckten sich in die Ferne. Der Duft von frisch gemähtem Heu und Pferden schwebte in der Luft.
    Als sie sich ungläubig umsah, schoss ihr durch den Kopf, dass sie nicht etwa von einer Farm auf eine andere gereist war, sondern von einer Welt in die andere. Sie dachte an den winzigen Stall zu Hause, der ständig hatte ausgebessert werden müssen und an das kleine Stück Weideland. Hier war so viel Platz, und dies alles gehörte nur einem einzigen Mann. Am Horizont, wo die sanften Berge begannen, entdeckte sie Stuten und glücklich herumtollende Fohlen.
    Travis Grant hieß der Besitzer, wie ihr jetzt wieder einfiel. Paddy hatte in seinem Brief von ihm erzählt. Travis Grant wusste offensichtlich, mit man sich um seinen Besitz kümmerte …
    »Das ist mein Haus.« Paddy deutete aus dem Fenster. »Besser gesagt: unser Haus.«
    Sie folgte mit dem Blick seiner Hand, dann schrie sie leise auf. Das Erdgeschoss bestand aus einer großen, weißen Garage, in der, wie sie später erfuhr, die Anhänger und Pferdetransporter untergebracht waren. Das Gebäude war fast zweimal so groß wie das Bauernhaus, in dem sie ihr bisheriges Leben verbracht hatte. Es sah aus wie eine Miniatur des Haupthauses.
    »Komm rein, Dee. Schau dir dein neues Zuhause an.«
    Er führte sie über einen schmalen Schotterweg eine Treppe hinauf zur Eingangstür. Sie betraten einen hellen, gemütlichen Raum mit blassgrünen Wänden und glänzenden Holzböden. Ein bunt kariertes Sofa und dazu passende Sessel standen vor einem Kamin. Die hohen Fenster boten einen herrlichen Blick auf die weitläufigen Berge.
    »Oh, Onkel Paddy!« Sie seufzte und hob hilflos die Arme.
    »Komm, Dee, ich zeige dir den Rest.«
    Er präsentierte ihr die blitzsaubere Küche und ein cremeweiß eingerichtetes Badezimmer. »Und das ist dein Zimmer, Liebes«, sagte er, als er die Tür gegenüber aufstieß. Es war kein besonders großes Zimmer, doch ihr kam es riesig vor. Die Wände waren hellblau gestrichen, weiße Vorhänge flatterten aus den geöffneten Fenstern. Die Tagesdecke auf dem Bett war blauweiß gemustert, auf dem Holzboden lag ein flauschiger weißer Teppich. Im Spiegel über einer Kommode erblickte sie ihr eigenes, erstauntes Gesicht. Die Vorstellung, dass dies ihr Zimmer sein sollte, trieb ihr Tränen in die Augen. Sie blinzelte hastig, drehte sich um und schlang ihrem Onkel erneut die Arme um den Hals.
    Später schlenderten sie zu den Ställen. Adelia hatte ihr Reisekleid gegen Jeans und Baumwollhemd getauscht, ihre roten Locken zusammengebunden und eine ausgebleichte blaue Kappe aufgesetzt. Eine kleine Gruppe von Leuten umringte ein braunes Vollblutpferd.
    »Was ist hier das Problem?«, fragte Paddy.
    »Paddy, gut, dass du zurück bist«, begrüßte ihn ein großer, kräftiger Mann mit offensichtlicher Erleichterung. »Majesty hatte gerade mal wieder einen seiner Anfälle. Er hat Tom ziemlich böse getreten.«
    Paddy wandte sich an einen kleinen jungen Mann, der auf dem Boden hockte und sich jammernd das Bein hielt.
    »Ist es sehr schlimm, Junge? Hast du dir was gebrochen?«
    »Nee, nix gebrochen.« Aus seiner Stimme klang mehr Empörung als Schmerz. »Aber ich schätze, dass ich ein paar Tage lang nicht reiten kann.« Er blickte kopfschüttelnd zu dem Pferd. »Dieses Vieh ist vielleicht das schnellste der Welt, aber gleichzeitig bösartiger als eine Katze, der man auf den Schwanz getreten hat.«
    »Er sieht nicht bösartig aus«, bemerkte Adelia, woraufhin sie aus mehreren Augenpaaren gemustert wurde.
    »Das ist Adelia, meine Nichte. Dee, das ist Hank Manners, der zweite Trainer. Tom Buckley, der hier auf dem Boden, das ist unser Reitjunge. Und das hier sind die Stallburschen George Johnson und Stan Beall.« Nachdem sie sich die Hände geschüttelt hatten, richtete Adelia ihre Aufmerksamkeit
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