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Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verliebt!: Roman (German Edition)
Autoren: Linda Francis Lee
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am Fernsehgerät mitzuverfolgen, wie er mit ihr flirtete – nach Julias Anleitung -, und dann zu lesen, wie er mit ihr geschlafen und sie dann vor die Tür gesetzt hatte, erzeugte ein weitaus lebendigeres und negativeres Bild im Kopf.
    Von Fiona. Und von KTEX TV.
    Und genau das war der Knackpunkt für Julia.
    Sie duschte und zog sich an. Als sie in die Küche kam, war Ben schon weg. Offen gestanden wusste sie nicht einmal, ob er überhaupt nach Hause gekommen war.
    Mit einem Anflug von Bedauern sagte sie sich, dass Liebe allein vermutlich nicht ausreichte. Aber daran mochte sie erst einmal nicht denken.
    Sie bereitete sich Frühstück und hantierte lustlos in der Küche herum, während sie Jobalternativen erwog.
    Was sollte sie beruflich machen?
    Womit könnte sie ihren Lebensunterhalt verdienen, wenn nicht mit Fernsehen?
    Es spielte gar keine Rolle, dass ihr verschiedene andere Programmkonzepte im Kopf herumgeisterten, sogar Ideen zur Optimierung von Primitivling , weil sie ja doch keine zweite Chance bekäme.
    Gegen Mittag noch immer kein Lebenszeichen von Ben, während Julia sich zunehmend bewusst wurde, dass die Sendezeit ihrer Show unerbittlich näher rückte – nur dass sie eben nicht gesendet werden würde.
    Reporter und Zuschauer warteten bereits. Und sie konnte sich vorstellen, welche Flut von unschönen E-Mails den Sender und sie überschwemmen würde, wenn die mit Spannung erwartete Pilotfolge nicht über den Bildschirm flimmerte.
    Um fünf vor sieben war sie mit ihren Nerven am Ende – wegen der Show und weil sie immer noch nichts von Ben gehört hatte. Sie sprang völlig kopflos hoch, als die Hintertür aufschnappte und wieder zuschlug.
    Ben, der in die Küche stürmte, sah wie immer unwiderstehlich unzivilisiert aus. Gegen ihren Willen war Julia erleichtert.
    »Schnell, mach den Fernseher an«, sagte er aufgeregt, während er sich die Lederjacke von den Schultern riss.
    »He! Du vergisst wohl, dass Primitivling nicht gesendet wird.«
    Mit einem Augenzwinkern schob Ben sie ins Wohnzimmer, drückte sie aufs Sofa und schaltete das Gerät ein. Er ließ sich neben sie fallen, als die letzte Werbung vor der Sieben-Uhr-Show, also ursprünglich Julias Show, eingeblendet wurde.
    »Warum soll ich mir das antun?«, fragte sie. Ben hörte die Nervosität in ihrer Stimme.
    »Lass dich überraschen.«
    Julia klopfte das Herz bis zum Hals. »Hast du da irgendwas gedreht? Sag jetzt nicht, dass du Sterling beschwatzt hast, die Show doch noch zu bringen! Um Himmels willen! Das macht alles nur schlimmer!«
    Ihr Magen verknotete sich, als sie die Titelmusik hörte, die sie eigens für die Show ausgewählt hatte. »Ben, nein!«
    Er hatte auch noch den Nerv, dieses schiefe Grinsen aufzusetzen, das sie so sündhaft sexy fand.
    »Vertrau mir doch wenigstens ein bisschen, Schnecke. Meinst du, der Primitivling neben dir würde dich hängen lassen?«
    Julia sank in die übergroßen Polsterkissen und starrte panisch auf den Bildschirm, wo soeben ihre Horror-Show anlief. Der Titel, das Team. Ihre gelungenen Aufnahmen von El Paso, welche die Schönheit der Stadt wiedergaben.
    Dann erklang ihre Stimme bei der Präsentation der diversen Schnappschüsse von attraktiven Machos und Möchtegern-Kavalieren.
    Und bevor die erste Sequenz begann, sagte sie genüsslich: »Jede Frau verdient nur das allerbeste Stück vom Kuchen. Für sie verwandelt sich ein schnuckeliger Primitivling in einen smarten Liebling!«
    Dann fing die eigentliche Show an.
    Stöhnend vergrub sie das Gesicht in den Händen. »Ich bin am Ende. Ich bin ruiniert!«
    Schmunzelnd schob Ben ihre Hände weg, so dass sie zusehen musste … gerade als er eingeblendet wurde.
    Er pfiff anerkennend durch die Zähne. »Nicht übel der Bursche, wenn ich das mal so sagen darf«, scherzte er.
    Fassungslos blickte Julia zwischen dem Fernseher und Ben hin und her. »Was hast du da arrangiert?«
    »Lehn dich zurück und sieh es dir einfach an.«
    Sie fand keine Worte. Mit einer Mischung aus Furcht und Faszination starrte sie auf den Bildschirm. »Was hast du da arrangiert?«, wiederholte sie in verblüfftem Flüsterton.
    Gespannt verfolgte sie die Show. Julia erkannte alles wieder, was Rob und Todd nach ihren Vorgaben gefilmt hatten, nur dass das Material jetzt völlig anders bearbeitet war.
    Rocco tauchte nicht mehr auf.
    Ben hatte seinen Part übernommen.
    »Wie hast du das gemacht?«, hauchte sie.
    Er zuckte mit den Schultern. »Irgendwann fiel mir auf, dass ich unheimlich oft auf
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