Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einfach. Liebe.

Einfach. Liebe.

Titel: Einfach. Liebe.
Autoren: Tammara Webber
Vom Netzwerk:
strömte aus ihm heraus, als hätte ich einen Wasserhahn voll aufgedreht.
    Linke Hand frei .
    Er krümmte sich zur Seite. Ich zerrte noch immer an seinen Eiern, hob das linke Knie und rammte es dagegen, während ich ihm mit der linken Faust einen Schlag gegen die Schulter verpasste. Er taumelte seitlich in die Lücke vor der Sitzbank des Trucks. Auf einmal kehrte das Gefühl in meine Beine zurück, ein heftiger Schauder durchzuckte mich, und ich machte einen Satz zur Tür und riss sie so gewaltsam auf, dass sie fast wieder zurückprallte.
    Kurz bevor ich durch die Tür war, schoss seine rechte Hand vor und packte mein Handgelenk, wie der nie ganz tote Psychopath in einem Horrorfilm. Ich schnellte herum und rammte meine Faust gegen die empfindliche Stelle an seinem Unterarm, und er ließ los, während er wütend aufheulte und zappelnd versuchte, sich hochzustemmen.
    Ich wartete nicht ab, um zu sehen, ob es ihm gelingen würde. Ich sprang aus meinem Truck und rannte los.
    Es wäre der richtige Moment gewesen, um zu schreien, aber ich bekam kaum noch Luft. Ich hörte seine polternden Schritte ungleichmäßig hinter mir, während ich mich auf Lucas’ Tür am oberen Ende der Treppe konzentrierte. Ich war etwa in der Mitte der Auffahrt, als sich Buck von hinten auf mich stürzte und mich so schmerzhaft an den Haaren zerrte, dass ich zurückgerissen wurde. Ich schrie auf, als wir zu Boden gingen, rollte mich prompt auf die Seite, wie Lucas es mir beigebracht hatte, und stieß ihn weg.
    Auf einmal war Lucas da. Wie ein düsterer Racheengel riss er Buck von mir und schleuderte ihn zur Seite, bevor er sich zwischen uns aufbaute. Ich kroch nach hinten. Er warf nur einen kurzen Blick auf mich, und seine farblosen Augen flackerten im trüben Schimmer der Hofbeleuchtung, bevor er sich wieder zu Buck umwandte, der sich inzwischen hochgerappelt hatte. Blut klebte ihm zwischen Nase und Mund und an seinem Kinn, aber ansonsten war kaum etwas davon an ihm zu sehen.
    Ein weiteres Licht an der Ecke des Hauses ging an und erhellte den Schauplatz des Geschehens.
    Keuchend sah ich an meiner Brust hinunter – und erschrak. Mein rosa-weiß gemustertes Shirt war vom Ausschnitt bis zum Bauch dunkel verfärbt. Als ich den Kopf gegen Bucks Nase gerammt hatte, hatte mein Oberkörper den Großteil des Bluts, das aus seinem Gesicht quoll, offenbar aufgefangen.
    Ich unterdrückte den Drang, mir im Vorgarten der Hellers die Kleidung herunterzureißen.
    Nach vorne gekauert versuchte Buck, Lucas zu umkreisen. Anstatt sich mit ihm zu drehen, bewegte sich Lucas seitwärts, immer mit dem Rücken zu mir, um zu verhindern, dass Buck sich mir näherte.
    Bucks Stimme war ein schroffes Knurren. »Ich werde dir deine Visage gründlich aufreißen, du Schwuchtel. Diesmal bin ich nicht besoffen. Ich bin stocknüchtern, und ich werde dir in den Arsch treten, bevor ich deine kleine Hure richtig durchficke – noch einmal.«
    Dieser verlogene Dreckskerl.
    Lucas stürzte sich nicht auf ihn, im ersten Moment reagierte er gar nicht, und dann hörte ich seine sehr beherrschte Stimme. »Da irrst du dich gewaltig, Buck .« Ohne den Blick von ihm abzuwenden, öffnete Lucas seine Lederjacke, ließ sie über die Schultern rutschen und schleuderte sie zur Seite. Als er die Ärmel sei nes dunklen Shirts über die Ellenbogen hochschob, bemerkte ich die abgetragene Jeans, die er vorhin angezogen hatte, und die Cowboystiefel, die er sich schnappte, wenn er in Eile war.
    Buck holte zu einem weiten Faustschlag aus, den Lucas abblockte. Er versuchte es noch einmal, mit demselben Ergebnis. Dann stürzte er vor, um Lucas mit beiden Armen zu umklammern. Einen Nierenschlag und eine linke Ohrfeige später taumelte Buck zur Seite, während er mit einem Finger auf mich zeigte. »Du Schlampe. Du denkst, du bist zu gut für mich – aber du bist nichts als eine Hure .«
    Lucas blieb an ihm dran, noch immer zwischen uns beiden. Als Buck erneut zuschlagen wollte, packte Lucas ihn am Unterarm und wandte sich um, riss Bucks Arm in eine Richtung, für die Arme nicht gedacht sind, bevor er ihn herumwarf, um ihm einen schnellen Aufwärtshaken gegen den Kiefer zu verpassen. Bucks Kopf schnellte so weit herum, dass er fast über die Schulter nach hinten sah. Er wandte sich um, und Lucas verpasste ihm noch einen Fausthieb genau auf die Lippe. Während Lucas den Kopf abwehrbereit einmal kurz auf jede Seite legte, nahm sein geisterhaftes Lächeln eine bedrohliche Ausstrahlung an, die es nicht hatte, wenn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher