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Einfach hin und weg

Einfach hin und weg

Titel: Einfach hin und weg
Autoren: Gerhard Jansen
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täglichen Abschreiten des Horizontes - das habe ich mir nach kurzer Zeit angewöhnt, in Horizonten zu denken - werden wir immer wieder gerne an Dich denken und dass Du diesen Staub, diese Steine und hoffentlich nicht zuviel an matschigem Boden unter Dir hattest. Das gibt uns sicherlich Mut und Kraft, um weiter zu kommen, sollte es mal schwer fallen. Wenn wir wieder da sind, werde ich mich auf jeden Fall melden. In diesem Sinne viele herzliche Grüße von den fränkischen Pilgerbrüdern
     
    Gertrud und Klaus
     
    Original Message
    From: Stefan Tratzki
    To: Gerhard Tansen
    Sent: Tuesday, July 31, 2007 9:35 PM
    Subject: Re: CAMINO
     
    Hallo Gerd,
     
    so ein kleines Tagebuch ist schon eine feine Sache. Ich habe vor, mir einen riesigen Bilderrahmen mit Fotos vom Camino und von Wegbegleitern zusammen zustellen und in Wohnzimmer oder Büro als Erinnerung aufzuhängen.
    Eine kleine Zusammenfassung ist eine schwere Sache, es fällt mir immer noch schwer, dem Camino gerecht zu werden ohne lange Erklärungen und Vorträge abzugeben.
     
    Mein persönlichstes Erlebnis ist der Punkt, an dem ich bereit war, den Camino abzubrechen. Kurz vor Leon hatte ich mir echte Probleme an meinem Schienbein angelaufen. Die Art von Sehnenentzündungen, die bei jedem Schritt schmerzen und nicht besser werden. Aber genau diese Momente wartet der Camino ab, um Dich am reichsten zu beschenken. Es ist schon wunderlich, was mir in genau der Zeit passierte. Während ich mich auf dem Weg weiterquälte und eigentlich nur noch damit motivierte mir vorzustellen, im nächsten Ort in den Bus zu steigen und nach Hause zu fahren, habe ich genau das nicht gemacht.
    In Sahagún stieg ich das erste Mal fast aus und setzte mich in eine Bar und wartete auf den Bus. Aber schon nach einer Viertelstunde stellte ich fest, dass der Camino mich einfach weiterdrängte und mich praktisch weiter auf dem Weg voran zog. Also lief ich auch weiter. Genau an diesem Abend hatte ich das Glück, in einer betreuten Herberge ein Bett zu bekommen und vollkommen ausgepowert mit Schmerzen mit einem Glas Saft empfangen zu werden und gemeinsam mit der gesamten Herberge zu kochen und zu essen. Die darauf folgende Abendandacht gehört zu den prägenden Erlebnissen meiner Pilgerreise.
    Tags darauf schaffte ich es zufällig gerade bis zu einer Herberge mit kostenlosem und funktionierendem Internet. Und konnte feststellen wie viele Menschen aus meinem privaten Umfeld mich auf meiner Reise begleiteten und mir dort in mein Gästebuch geschrieben haben, um mir Mut und Kraft zu wünschen. Solche Mitteilungen zu lesen, wenn man körperlich am Ende ist, ist unglaublich aufbauend. Dies sind die persönlichen Erfahrungen die sich bei mir tief eingegraben haben, und die mich zu der Erkenntnis gebracht haben, dass einem der Camino einfach genau das gibt, was man braucht, genau dann, wenn man es braucht. Man braucht sich darum weder zu ängstigen noch Sorgen zu machen, denn die Unterstützung ist immer da.
    Dir etwas Gutes getan zu haben, und Dich mit dem Hemd in der Kathedrale zu sehen, war ein genauso bewegender Moment. Auch deshalb, weil ich erfahren durfte, dass man selber die Unterstützung für einen anderen Mitpilger sein kann, und wie all die kleinen Puzzleteile zusammen passen zu dem großen Bild auf diesem Weg.
    Ein Wort, das mir lange im Gedächtnis blieb und auf dem ich so manchen Wandertag herumkaute, um es zu verdauen, habe ich nach meinen Tagen mit den Schmerzen in der Sehne in einer Herberge im Gästebuch gefunden: „There is no easy easter.“ Ich habe mir vor lauter Osterhasen und Ostereiern nie richtig bewusst gemacht, wie schmerzvoll Ostern gewesen sein muss....
     
    Gruß aus dem Land der Fritten
     
    Stefan
     
    Aus Bridgets Tagebuch im Internet
     
    Saturday, June 9, 2007
     
    Singing
     
    There are few things I truly miss on the Camino. Every once in awhile a new one occurs to me.
     
    Today I missed music. I wanted to hear singing. I wanted to sing along. The symphony of the fields and frogs truly is lovely, but I wanted J.T. to bring SexyBack. I wanted Mozart. I wanted 2pac. I wanted The Pogues. I wanted the B. Boys. I wanted Gillian Welch.
     
    I tried singing, humming. It was okay, but I'm tuneless so it wasn't satisfying. I tried imagining songs I listen to while running. That was moderately successful but not enough. I tried to imagine walking along with friends who can sing. That pretty much failed. I wanted real music. Real music to walk to.
     
    Just as I was
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