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Einfach Himmlisch

Einfach Himmlisch

Titel: Einfach Himmlisch
Autoren: Eileen Wilks
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sprachen sie über die Wegstrecke. In einer Stunde sollten sie einen Fluss erreichen. Sobald sie ihn überquert hatten, würde es leichter werden. Sie konnten fünf Kilometer am Ufer entlang gehen. Danach stieg der Weg zu einem Pass an. Die Anhöhe war steil und der Pass sehr eng. Dahinter befand sich eine Wiese, auf der die Leute lagern konnten. Michael und Scopes würden am Pass Stellung beziehen.
    Michael war erneut zum hinteren Ende der Kolonne unterwegs und hoffte, dass Scopes schon zurück war. Wie erwartet hatten sie den Funkkontakt zu Boise und Smiley verloren. Michael hatte daher den Sergeanten zurückgeschickt, um nach Verfolgern Ausschau zu halten. Es sollte die Rebellen eigentlich mindestens einen halben Tag kosten, den Weg freizulegen oder sich einen neuen durch den Wald zu hacken. Michael verließ sich jedoch nicht darauf, was sein sollte.
    Er kam um eine Kurve und sah Scopes, der gerade aufschloss. Scopes entdeckte ihn und signalisierte ihm, dass alles in Ordnung war. Michael atmete auf.
    „Nichts zu sehen", meldete Scopes.
    „Gut." Michael holte die Landkarte aus der Tasche und informierte Scopes über den weiteren Weg.
    „Wir müssen den Pass vor Anbruch der Dunkelheit erreichen. Auf der einen Seite des Weges befindet sich eine Schlucht."
    „Also kann man dort mit Kindern nicht in der Dunkelheit gehen."
    „Die Rebellen dagegen schon, wenn sie es eilig haben."
    „Wir schieben Nachtwache", stellte Scopes fest.
    „Ja.” Michael rückte die CAR 16 auf der Schulter zurecht. „Ich gehe ans Zugende und sorge dafür, dass niemand zurückbleibt."
    „Ach ja?" Der Sergeant grinste. „Und ich dachte, du willst A.J. sehen."
    „Sie heißt Alyssa."
    „Sie will A.J. genannt werden. Richtig nett, die Frau, auch wenn sie eine Geistliche ist. Die hat Beine, die einfach nicht stillstehen."
    Michael seufzte. „Was hast du zu ihr gesagt?"
    „Bleib ganz ruhig, Mann. Ich weiß, wie man sich benimmt. Geh jetzt nach hinten und grüße sie von mir, und wenn du einen guten Rat haben willst ..."
    „Will ich nicht."
    „Überrede sie, dass sie mit dir in den Büschen verschwindet. Du bist total verkrampft, und nichts entspannt einen Mann besser als ein ..." Er fing von Michael einen Blick auf, der ihn zum Verstummen brachte. „Sie könnte wahrscheinlich auch ein wenig Entspannung brauchen. Sie lächelt zwar ständig, aber die Kinder treiben sie bald zum Wahnsinn."
    Michael wollte schon sagen, er solle sich um seinen eigenen Kram kümmern, hielt aber den Mund.
    Scopes hatte Recht. Er war verkrampft. „Ich gehe zu Alyssa und kontrolliere dann den Weg hinter uns."
    „Klar. Hör mal, wenn du dich nicht mit ihr in die Büsche schlagen willst, bleibt einfach ein Stück zurück. Dann könnt ihr ungestört Händchen halten." Scopes blinzelte ihm zu. „Ist nicht ganz so gut wie die andere Sache, aber vielleicht hilft es."

    Michael seufzte. „Du übernimmst die Führung der Gruppe, Sergeant."
    Scopes salutierte lässig. „Vergiss nicht, deine Lady von mir zu grüßen. Und lass dir ruhig Zeit."
    Kinder und Frauen kamen Michael entgegen, und er wünschte sich, Scopes hätte den Mund gehalten. Er dachte selbst viel zu oft daran, mit Alyssa in den Büschen zu verschwinden.
    Hinter einer Biegung des Weges sah er sie. Scopes hatte nicht übertrieben. Alyssa zog Kinder an wie ein Magnet das Eisen. Ein Kleinkind hielt sie in den Armen. Manuel ging neben ihr her und löcherte sie mit Fragen. Zwei ältere Mädchen folgten ihr und redeten auf sie ein.
    Alyssa entdeckte ihn und lächelte. Und er sah nur noch sie.
    Als er zu ihr stieß, freuten sich die Kinder so sehr über ihn, dass er nicht mit Alyssa sprechen konnte. Er nahm ihr das Kind ab, damit sie die Arme frei hatte, brachte die beiden Mädchen mit einem Kompliment zum Kichern und erklärte Manuel geduldig, wieso manche Dinge brannten und andere explodierten, wenn sie mit Feuer in Berührung kamen.
    Er fing Alyssas Blick auf. Ja, er wollte mit ihr allein sein. Nur einige Minuten. Was schadete das schon? „Meinst du, die Schwestern kommen eine Weile mit den Kindern klar?" fragte er beiläufig. „Ich möchte gern mit dir sprechen."
    „Nun ja ..." Sie drehte sich um.
    Schwester Constancia lächelte. „Ich nehme das Kleine", bot sie an.
    Michael reichte ihr das schlafende Kind, griff nach Alyssas Hand und ging mit ihr ein Stück zurück.
    „Stimmt etwas nicht?" fragte sie besorgt.
    „Nein. Ich will nur mit dir allein sein."
    Das freute sie. Ihre Augen leuchteten
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