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Eine zweite Chance für den ersten Eindruck (German Edition)

Eine zweite Chance für den ersten Eindruck (German Edition)

Titel: Eine zweite Chance für den ersten Eindruck (German Edition)
Autoren: Melanie Hinz
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großen Bruder spielen. Du weißt, wie dankbar ich ihm bin, dass er sich damals um mich gekümmert hat. Jeder hätte verstanden, wenn er das abgelehnt hätte. Er hätte mich dem Jugendamt überlassen können, aber er hat sich für mich aufgeopfert. Ich liebe ihn mehr als alles in der Welt, aber ich kann nicht mehr. Ich bin 23, ich kann und muss gewisse Erfahrungen selbst machen.“
    „Er liebt dich genauso und noch viel mehr“, kommt eine tiefe Stimme aus der Richtung meiner Küche. Ich drehe mich um und sehe David, den Lebensgefährten meines Bruders, in der Terrassentür stehen.
    „Entschuldige, deine Wohnungstür war nur angelehnt. Hey Kleine.“
    Er kommt auf mich zu und drückt mich fest an sich.
    „Wie viel hast du gehört?“, frage ich, als er Jule begrüßt und sich neben mich auf den Stuhl gesetzt hat.
    „Genug um Thorstens Vermutungen zu bestätigen und die Telefonnummer an deinem Kühlschrank zu erklären.“
    „David, ich …“
    Mein Fast-Schwager fährt mir gleich über den Mund.
    „Ich werde keinen Ton sagen. Ich weiß, wie Thorsten ist. Aber er will dir nur eine weitere Enttäuschung, wie bei deiner letzten Beziehung, ersparen.“
    Danke für die Erinnerung. Mein feiner Exfreund Karsten, der mich nach 2 Jahren mit einer Arbeitskollegin betrogen hat und es damit entschuldigen wollte, dass er es nicht mehr ertragen konnte, mit einer halben Frau zusammen zu sein. ARSCHLOCH.
    David verlässt uns nach einem Kaffee gleich wieder, mit dem Versprechen, meinen Bruder ein wenig zurückzupfeifen.
    „Hast du morgen Spätdienst?“, lenkt Jule vom Thema ab. Wir haben gemeinsam unsere Ausbildung gemacht, wo wir uns auch kennengelernt haben, und arbeiten jetzt gemeinsam in einer Kindertagesstätte.
    „Ja, Gott sei Dank. Ein Wochenanfang mit Frühdienst ist die Hölle und ich habe für heute Abend fest eine Flasche Rotwein eingeplant.“
    „Na danke auch. Ich würde dir ja gerne Gesellschaft leisten, aber ich muss um halb sechs aufstehen.“
     
    Als Jule sich auch verabschiedet, räume ich den Tisch ab und trinke noch eine Tasse Kaffee an meinem Küchentisch. Mein Blick fällt immer wieder auf den Zettel an meinem Kühlschrank. Ich hadere mit mir, mich wirklich bei ihm zu melden. Auch wenn so etwas gar nicht meine Art ist. Auch wenn es absolut sensationell war und ich noch nie so geilen Sex hatte. Wobei Letzteres echt eine traurige Tatsache ist.
    Gestern Abend war ich mir vollkommen sicher, dass es nur eine einmalige Sache ist. Verdammt, vor zwei Stunden war ich mir noch sicher. Ich nehme mein Handy vom Tisch und schreibe ihm eine kurze Nachricht.
     
    Ich will mein Höschen zurück.
     
    Nina
     
    Wenige Minuten später kommt schon eine Antwort.
     
    Dein Höschen fühlt sich ausgesprochen wohl in meiner Nachttischschublade. Mir sind da Gerüchte zu Ohren gekommen, bezüglich deiner Verbindung zum Team. Luder. Dafür schuldest du mir was. Ruf mich gegen 21.00 Uhr an, wenn du dich traust. Dann erzähl ich dir, wie es deinem Höschen geht.
     
    Eric.
     
    Nach einem ausgiebigen Entspannungsbad und zwei Gläsern Rotwein bringe ich schließlich den Mut auf, Eric anzurufen. Bereits nach dem zweiten Klingeln nimmt er atemlos ab.
    „Hey pretty“, keucht er in den Hörer.
    „Ähm. Hallo. Eric?“, frage ich unsicher.
    „Gibt’s noch andere Männer, die dich Pretty nennen?“
    „Nein, sicher nicht. Störe ich? Du bist so außer Atem.“
    Eric lacht und ich kann ihn förmlich kopfschüttelnd vor mir sehen. „Darlin’, ich habe dich gebeten, mich anzurufen. Selbstverständlich störst du nicht. Ich komme nur gerade von meiner Laufrunde und hatte frühestens in einer halben Stunde mit dir gerechnet.“
    Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass es erst halb neun ist. Ich war wohl etwas übereifrig. Oder etwas schneller angeheitert als geplant.
    „Oh, sorry. Soll ich später noch mal anrufen?“ Meine Gedanken wandern zu Erics verschwitztem Körper, nur mit einer Shorts bekleidet.
    „Hallo, bist du noch dran?“ Erics erhobene Stimme reißt mich aus meinem Tagtraum.
    „Ja, ähm. Entschuldige, was hast du gerade gesagt?“
    „Ich habe gesagt, dass es kein Problem ist. Ich kann auch später duschen gehen.“ Dusche. Eric. Nass. Ich schweife schon wieder ab.
    „Gut“, antworte ich einsilbig.
    „Was ist los, Nina? Gestern warst du nicht so still.“
    Wann? In der Bar, oder als ich unter dir lag?
    „Ich weiß nicht. Es ist irgendwie … ich weiß selbst nicht genau, warum ich angerufen habe.“
    „Nina, darf
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