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Eine Zuflucht aus Rosen

Eine Zuflucht aus Rosen

Titel: Eine Zuflucht aus Rosen
Autoren: Colleen Gleason
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den Kopf aufrecht halten, aber sie hob ihn unter Mühen an, als das Lachen von Fantin auf einmal erstarb.
    „Was sagt Ihr da?“ Er drehte sich um und schrie jemanden an. „Das kann nicht sein!“
    Madelyne versuchte sich zu konzentrieren und sah sich im Zimmer um, ihre Muskeln verkrampften sich, die Arme zuckten ihr unwillkürlich. Verschwommen erinnerte sie sich daran, wieder mit Seton gesprochen zu haben und von Gavin und ihrer Liebe zu ihm gesprochen zu haben ... ein Schluchzen schnürte ihr den Hals zu, das nichts mit dem Schmerz in ihren Knochen zu tun hatte, sondern mit dem Schmerz in ihrem Inneren. Vielleicht sah sie ihren Gemahl niemals wieder.
    Als sie sich im Zimmer umblickte, erstarrte Madelyne und starrte nur noch ungläubig. Tricky? Lieber Gott, wie kam es, dass Tricky hier war? Ihre Zofe saß zusammengekauert auf einem Schemel, ihre Kleidung unordentlich, schmutzig und zerrissen, und die Haare in wirren Strähnen um den Kopf.
    Fantin stieß weitere Verwünschungen aus, zu einem unsichtbaren Boten. Dann – mit einem letzten Blick auf seine Gefangene – machte er kehrt, um mit wehendem Gewand aus dem Zimmer zu eilen. Tricky und Madelyne waren jetzt alleine und zumindest vorübergehend sicher vor Fantins Zorn.
    „Tricky!“, zischte Madelyne.
    Ihre Zofe schüttelte den Kopf, als wolle sie die Nebel verscheuchen und drehte sich langsam zu ihr um. „Maddie“, flüsterte sie. „Geht es Euch gut?“
    „Ich bin am Leben und dankbar dafür“, antwortete sie. „Und Ihr? Wie kommt es, dass Ihr hier seid?“
    Tricky erklärte ihr rasch alles und zeigte dann in eine dunkle Ecke. “Da drüben haben sie Clem. Ich kann nicht erkennen, ob er verletzt ist. Er hat sich nicht gerührt, seit sie ihm eins über den Schädel gegeben haben.”
    “Könnt Ihr Euch auf dem Schemel da bewegen?” Jedes Wort kostete Mühe, aber Madelyne rang sie sich ab. Zum ersten Mal verspürte sie einen Schimmer der Hoffnung, dass die Flucht vielleicht möglich war. „Jene Scherben von den zerbrochenen Schüsseln ... vielleicht könntet Ihr ... zerschneiden...“ Die Stimme versagte ihr, die Worte wollten nicht kommen ... aber Tricky wusste, was sie sagen wollte.
    „Ja.“ Tricky wippte jetzt auf dem Schemel, schaukelte seitwärts und es gelang ihr, diesen umzukippen und sich zusammen mit dem Schemel. Sie rollte auf den Boden und Madelyne konnte nicht erkennen, ob es ihr gelang, eine Scherbe des zerbrochenen Geschirrs zu fassen zu kriegen. Alles war Schweigen – bis auf das Grunzen und das Stöhnen ihrer Zofe bei ihren Anstrengungen.
    Das Geräusch von Stimmen und schweren Schritten die Treppe hinab erregte dann wieder Madelynes Aufmerksamkeit. „Tricky ... sie kommen! Könnt Ihr Euch wieder aufrecht hinsetzen?“
    Keuchend rollte sich Tricky wieder dorthin zurück, wo sie gewesen war und stellte mühsam wieder den Schemel aufrecht hin. Die Tür flog auf und die miteinander streitenden Peiniger Fantin und Travis eilten herein.
    Der Klang ihrer Stimmen, böse und schrill, jagte Madelyne eiskalte Schauer den Rücken hoch. Wo war Seton? Gab es hier irgendetwas, was er tun könnte?
    „Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass Mal Verne in die Burg herein gelangt ist – er ist nirgends aufzufinden.“ Tavis sprach mit gehetzter Stimme. „Ihr müsst Euch auf Euer Werk konzentrieren, Meister Fantin ... die Stunde Eures Triumphs ist nun schon so nah!“
    Er warf verstohlen einen Blick in Richtung von Madelyne und als sein Blick wieder zurückflog, blieb er an dem Anblick von Tricky auf dem Boden hängen, die immer noch an ihren Schemel festgebunden war. Er trabte zu ihr hinüber und stand mit den Händen in die Hüften gestemmt hoch über ihr. „Und wo wollen wir denn hin, mein kleiner Wildfang? Gewiss wolltest du unsere kleine Darbietung heute Nacht doch nicht versäumen?“
    Grob zerrte er sie wieder aufrecht hin und streckte die Arme aus, um ihre Brüste zu tätscheln. „Ah, welch süßer Lohn erwartet mich!“ Mit einem lüsternen Lächeln drehte er sich wieder zu Fantin.
    „Meister ... niemand kann jetzt in die Burg hinein, ohne unsere Kenntnis davon. Ein Mann von Mal Verne hat sich Zugang verschafft, aber wenn es noch andere davon gibt, so werden diese von den zusätzlichen Wachposten abgefangen werden, die wir aufgestellt haben. Mal Verne muss immer noch im Kerker sitzen, wo er auf das Gerichtsverfahren wegen des Mordanschlags auf die Königin wartet.“
    „In der Tat“, kicherte sein Meister böse. „Selbst unser König
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