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Eine Zuflucht aus Rosen

Eine Zuflucht aus Rosen

Titel: Eine Zuflucht aus Rosen
Autoren: Colleen Gleason
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Käses. „Ich glaube, dass die Geheimnisse des Heiligen Grals sich für ihn immer noch außer Reichweite befinden, so wie auch mein eigener Tod ... und es sind diese Rückschläge, die den Wahnsinn in ihm restlos entfesseln werden.“
    „So ist es ... de Belgrume hat seinen Handschuh in den Ring geworfen, als er Nicola von Eurer Seite fortlockte, schon lange bevor diese Verrücktheit zum Wahn wurde. Und dann wäre da auch noch die Angelegenheit mit der Verlobten Eures Cousins – Geoffrey? Geoffrey de Lancourt, hieß er nicht so?“
    „Gregory, mein Herr. Sein Name war Gregory und ja, er war mit meiner Kusine Judith verlobt. Noch ein unschuldiges Leben verloren wegen de Belgrume. In der Tat ... es ist, als wäre es ihm und mir vorherbestimmt auf jede erdenkliche Art Gegner zu sein.“ Gavin verspeiste den milden Cheddar. „Aber noch einmal wird er mich nicht besiegen. Ich glaube, ich habe einen Weg gefunden, ihm Einhalt zu gebieten.“ Er griff mit der Hand in den Lederbeutel, der ihm am Gürtel der Tunika hing.
    Die weit ausgreifenden Schritte Heinrichs, die diesen wieder an Gavin vorbeiführten, wurden kaum langsamer. „Und der wäre?“
    Gavin befühlte die rauen Unebenheiten der Perlen in seinem Beutel. „Ich ziehe es vor, noch nicht darüber zu sprechen, Mylord. Zumindest nicht, bis ... bis ich all meine Pläne bereit habe.“
    „Es ist mir nicht wichtig wie“, schäumte Heinrich jetzt, „wenn der Mann nur endlich zur Raison gebracht wird, seine Steuern zahlt und mir den Treueeid leistet – mir ist gleich, wie Ihr das anstellt!“
    Wie immer ging es im Kopfe von Heinrich Plantagenet um seine Einnahmen. Auch wenn die Tatsache, einen Wahnsinnigen unter seinen Vasallen zu haben, noch andere Gefahren barg. Gavin sagte hier nichts, außer, „jawohl, Mylord, das werde ich.“ Er schluckte den letzten Rest Wein aus seinem Kelch. „Wenn Eure Majestät gestatten, ziehe ich mich jetzt zurück, um jene Pläne in die Tat umzusetzen.“
    „Gehabt Euch wohl.“ Heinrich winkte mit einer Hand und begann wieder auf und ab zu gehen. „Haltet uns über Eure Fortschritte auf dem Laufenden.“
    „Jawohl, Mylord. Ich danke Euch, Eure Majestät.“
    Gavin nahm seinen Abschied von Heinrich, erleichtert, dass die vertrauliche Unterredung nun vorbei war.
    Es war keine leichte Aufgabe gewesen, seinem König die schmähliche Niederlage zu gestehen, aber jetzt würde er seine Bemühungen verdoppeln, Fantin de Belgrume Einhalt zu gebieten. Er hatte es vorgezogen zu schweigen, was seinen Aufenthalt in der Abtei betraf, sowie den überstürzten, etwas hinterhältigen Rauswurf, den die Nonnen ihm hatten zuteil werden lassen – denn auch das ging ihm gegen den Strich: so unwürdig behandelt worden zu sein.
    Glücklicherweise war jene Nacht, in der er, Thomas und die anderen auf einer Wiese aufgewacht waren und ihre Pferde in der Nähe angebunden vorfanden, trocken und warm gewesen – andernfalls wären sie vielleicht wieder erkrankt. Gavin wusste, dass man ihnen einen Schlaftrunk verabreicht hatte, und in der Tat, er kannte auch den Schuldigen. Diese heitere Madonna-Nonne, die ihm mit solcher Unschuld den Kelch zum Trunk gereicht hatte, an seiner Seite verblieben war und ihn mit leuchtenden, grauen Augen beobachtet hatte, während ihr Trank seine Wirkung entfaltete. Auch wenn er eine gewisse Härte hinter ihrer ruhigen Art erkannt hatte, nie hätte er in seiner Heilerin eine derartige Abgebrühtheit vermutet und damit gerechnet, diese am eigenen Leib zu erfahren.
    Hinterher hätte er alles vielleicht nur für eine Halluzination gehalten, hätte er nicht ihren Rosenkranz in seinem Beutel versteckt entdeckt. Und es war auch erst einige Tage darauf gewesen, dass er sich an die Markierungen an ihrem Handgelenk erinnert hatte und dass ihm aufging, was diese bedeuten könnten.
    Er würde Judith, die zum Hofstaat der Königin gehörte, aufsuchen, um auch sicher zu sein, dass er mit seinem Verdacht Recht hatte.
    Wie immer, wenn er mit seiner Kusine sprechen wollte, die auch eine Spielgefährtin seiner Kindheit gewesen war, wurde Gavin das Herz schwer. Er durchlebte erneut jene Augenblicke, als Judith begriffen hatte, welchen Schmerz er ihr zugefügt hatte. Ihre blauen Augen hatten sich mit Tränen der Wut und der Anklage gefüllt, und ihre langen Finger hatten sich in ihre eigenen Arme verkrallt, bis das Blut herabtropfte. Sie hatte ihn gebeten sich zu entfernen.
    Seither hatten sie immer nur kurz miteinander geredet und auch wenn jene
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