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Eine Zuflucht aus Rosen

Eine Zuflucht aus Rosen

Titel: Eine Zuflucht aus Rosen
Autoren: Colleen Gleason
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präpariert, mit der Hilfe von Rohan ... der König wird kein weiteres Wort darüber verlieren, glaube ich.“ Sie küsste ihn oben an der Öffnung seiner Tunika, ihre Lippen warm auf seiner Haut, an der Vertiefung dort an seinem Hals.
    „Ich hoffe, dass Ihr damit Recht behaltet“, sagte er zu ihr. „Aber ich kann nicht umhin, als Euch zuzustimmen – jetzt, wo Fantin nicht mehr unter uns ist, wird Heinrich sehr erleichtert sein.“
    „Gavin.“ Madelyne packte ihn am Arm und zog sich weg, um ihm nach oben ins Gesicht zu blicken, ihre eingesunkenen grauen Augen wie große Monde. „Ich kann es nicht glauben ... aber soeben habe ich erfahren, dass Fantin nicht mein Vater ist. Es ist das Muttermal an meinem Handgelenk – Seton hat es auch, ebenso seine Mutter und auch ihr Vater... Ich bin die Tochter von Seton de Masin, nicht die von Fantin de Belgrume!“
    Glück und Erleichterung erfassten Gavin da wie ein Rausch – für Madelyne, nicht für sich selbst. „Sagte ich Euch nicht, dass in Euren Adern der Wahnsinn nicht fließt? Nur das Blut eines tapferen und klugen Mannes, meine Liebste. Wir haben ihm viel zu verdanken.“ Er blickte zu Seton, der – obwohl er zusammengesackt an der Wand lehnte – nicht verletzt zu sein schien.
    „Er wird überglücklich sein zu erfahren, dass meine Mutter nicht tot ist.“
    „Eure Mutter?“ Gavin erstarrte und blickte sie forschend an. „Eure Mutter lebt?“ Er sah den schuldbewussten Blick in ihren Augen und wusste, dass sie die Lüge bereits vergessen hatte.
    „Nein, sie ist nicht tot. Ich durfte die Wahrheit nicht ans Licht kommen lassen, Gavin ... Ihr werdet verstehen warum. Aber–oh, ich habe damit Verrat am König begangen.“ Furcht glomm da in ihren Augen auf und sie klammerte sich an seine Arme.
    „Der König wird Euch nichts tun, nur weil Ihr sie beschützt habt, wie Ihr es musstet. Und sollte er es versuchen, so glaube ich, dass Eleonore ihm Einhalt gebieten würde.“ Er küsste sie auf die Wange, ganz erstaunt, wie viel Mut seine kleine Nonne im Laufe dieses Monats gezeigt hatte, der ihr eine schwere Prüfung gewesen war. „Da ist noch die Sache der Ländereien von Tricourten und ob Ihr die Herrin derselben bleiben werdet ... aber ich habe Reichtum genug für uns beide. Sollte der König entscheiden, dass Ihr hiervon nichts erbt, wird es uns trotzdem an nichts mangeln.“
    „Ja, Gavin, und um die Wahrheit zu sagen, würde mir nichts fehlen, sollte ich nie wieder Fuß auf das Land von Tricourten setzen.“
    „Wenn Ihr das nicht wünscht, so werdet Ihr es auch nicht, Liebste. Aber die Einkünfte von Tricourten würde ich nicht verschmähen, sollte der König uns gestatten, die Ländereien zu behalten. Ich werde in der Angelegenheit mit ihm sprechen, Mylady. Meine Liebste.“
    Zufrieden mit seiner Antwort blickte Madelyne über seine Schulter und was sie da sah, brachte sie zum Lächeln. „Ihr dürft nun Abbitte bei mir leisten, Mylord“, sagte sie und nickte in die Richtung.
    Gavin folgte ihrem Blick, verdrehte sich dabei, um hinter sich zu blicken, und sah Tricky und Clem vereint in einer leidenschaftlichen Umarmung. Er wandte sich wieder der eigenen Liebsten zu und schenkte ihr ein reumütiges Lächeln. „Ich leiste Abbitte, Mylady ... dafür, dass ich an den Prophezeiungen Eurer Zofe gezweifelt habe – es scheint, dass sie ihren Willen bekommt ... und meinen Gefolgsmann noch dazu.“
    Er betrachtete sie eingehend und sah – wieder einmal – die Abschürfungen an ihrem Gesicht und das verschmierte Blut an ihren Wangen, und ihm wurde klar, was sie wegen diesem Wahnsinnigen hatte durchmachen müssen. Das Herz hämmerte ihm dabei schneller und ein Schaudern überkam ihn. „Madelyne, meine Liebste ... könnt Ihr mir vergeben ... dafür, dass ich all dies hier geschehen ließ?“
    Sie legte den Kopf in den Nacken, um ihn anzublicken. „Gavin, Liebster, bitte sprecht keine Worte der Entschuldigung mehr zu mir. Ihr neigt dazu, Euch viel zu oft bei mir zu entschuldigen! Spart sie Euch auf, für wenn Ihr nicht an unseren Hochzeitstag denkt oder vergesst mir ein neues Heilkraut von Euren Reisen nach London mitzubringen... Aber hier und jetzt verlange ich nichts, nur einen Kuss.“

Epilog
     
    Ein einsamer Ritter näherte sich den von Efeu bedeckten Mauern des Klosters Lock Rose.
    Er stieg von seinem Pferd und hob eine Hand, um an dem Glockenzug zu ziehen. Dabei erinnerte er sich an den weit zurückliegenden Tag, da er das Gleiche getan hatte. Der tiefe,
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