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Eine verboten schoene Frau

Eine verboten schoene Frau

Titel: Eine verboten schoene Frau
Autoren: Yvonne Lindsay
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aufzuschnappen. Ein Telefonanruf bei einem alten Bekannten, und die Warteliste hatte keine Rolle mehr gespielt.
    Marcus half Avery ins Auto und setzte sich dann hinters Steuer.
    „Der Linksverkehr macht Ihnen auch nichts aus?“
    „Ich bin ohne Unfall hier angekommen, oder?“ Er lächelte. „Nein, im Ernst, ich bin oft genug in Großbritannien, Sie sind sicher bei mir.“
    Zumindest im Auto, dachte er bei sich. Was während des Essens und hoffentlich danach geschah, stand auf einem anderen Blatt. Und schon spürte er wieder dieses Verlangen nach ihr durch seine Adern schießen – und durch andere Körperteile. Körperteile, die er ignorieren wollte, die sich aber nicht einfach so ausblenden ließen. Sein ganzer Körper vibrierte in ihrer Gegenwart, und er wollte unbedingt herausfinden, ob sie so süß schmeckte, wie sie duftete. Marcus klammerte sich ans Steuer und riss sich zusammen. Es würde noch genug Zeit bleiben, sich dem Genuss dieser Gefühle hinzugeben. Jetzt musste er dafür sorgen, dass sie offen für Verhandlungen war. Er würde nicht zulassen, dass sein Verlangen ihm in die Quere kam und gar noch den bedeutendsten Kauf seiner Karriere verhinderte.
    Als sie das Restaurant betraten, begrüßte der Maître sie beide mit Namen, und alle Gäste drehten sich zu ihnen um. Ein unerwarteter Beschützerinstinkt stieg in ihm auf, als sich alle diese Köpfe wieder abwandten und der Lärmpegel anstieg.
    „Sieht aus, als wären Sie gerade zum Hauptgesprächsthema geworden“, flüsterte Marcus seiner Begleiterin ins Ohr.
    „Manche Leute haben eben nichts Besseres zu tun.“
    Auch wenn sie das Geschehen so leichthin abtat, verriet sie doch die leichte Bitterkeit in ihrer Stimme, und er begriff, welche Qual es ihr bereitete, an den Tischen vorbeizugehen. Und er spürte ihre Erleichterung, als sie zu einem Tisch in einem Erker geführt wurden, der ihnen ausreichend Privatsphäre bot.
    „Der Reaktion nach zu schließen, haben Sie sich einige Zeit nicht sehen lassen“, bemerkte er vorsichtig, nachdem sie Platz genommen und die Speisekarten bekommen hatten.
    „Es war bei Weitem nicht so schlimm, wie ich angenommen hatte, mich eine Weile lang zurückzuziehen.“
    Er strich ihr sanft über den Arm. „Danke, dass Sie heute für mich eine Ausnahme machen.“
    Er spürte, wie sie unter seiner Berührung eine leichte Gänsehaut bekam, so als hätte sie ein sanfter Schauer erfasst. Ihr Blick traf den seinen, und in ihren Augen sah er die Sinnlichkeit des Moments aufschimmern. Dann erstickte sie offensichtlich das Gefühl, als wäre sie mit eisigem Wasser übergossen worden.
    Marcus beschloss, ihre Reaktion auf ihn vorerst nicht weiterzuverfolgen. Das würde ihn seinem Ziel nicht näher bringen, und sie schien von ihrer eigenen Reaktion verstört. Er war sich nicht sicher, was ihn mehr bewegte – sein Verlangen danach, sich die Cullen-Sammlung zu sichern oder das fast schon überwältigende Bedürfnis, diese sinnliche Spannung zwischen ihnen weiter zu erkunden.
    „Es war schön, eingeladen zu werden“, sagte sie und kämpfte darum, Haltung zu wahren.
    Sie war geschockt, dass eine solch schlichte Geste so einen Tumult in ihr auslöste. Seine Berührung war nur leicht gewesen, fast schon unpersönlich, und schon war sie wie elektrisiert. Seine Augen wirkten im gedämpften Licht des Restaurants dunkler und erinnerten sie an das faszinierende Leuchten eines Smaragds.
    Marcus Price war gefährlich. Er stellte nicht nur eine Bedrohung für ihr inneres Gleichgewicht dar, er war auch zweifellos ein Mann mit einer Mission. Sie konnte sich nicht erlauben, in ihrer Wachsamkeit nachzulassen, sonst würde er sie zu wer weiß was überreden können.
    Würde Marcus anders sein als ihre früheren oberflächlichen Freunde, die immer nur auf den eigenen Vorteil bedacht gewesen waren? Erwartete er, dass sie heute ganz selbstverständlich die Rechnung übernahm? Nun, sie konnte nichts tun als abwarten. Er hatte von Anfang an gesagt, warum er zu ihr gekommen war, und trotz ihrer heftigen Reaktion auf ihn, wusste sie doch ganz genau, woran sie war. Auf Marcus Price wartete eine Überraschung, wenn er meinte, sie zu irgendetwas überreden zu können, was sie nicht wollte.
    Er war ein unerwartet angenehmer Begleiter, und Avery war von seinen scharfsinnigen Beobachtungen der Kunstwelt beeindruckt. Seine Stimme verriet Leidenschaft für seinen Beruf, ebenso wie seinen unbedingten Willen, erfolgreich darin zu sein. Doch neben seinem Drang,
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