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Eine unzüchtige Lady

Eine unzüchtige Lady

Titel: Eine unzüchtige Lady
Autoren: Emma Wildes
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ausgestoßen, verarmt und verbannt. Wenn es Euch reizt auszuprobieren, ob ich mein Wort halte, könnt Ihr ja versuchen, das Gerücht zu verbreiten,
Caroline stünde auf irgendeine Weise mit dieser Wette in Verbindung.«
    »Wenn er das tut, wird er auch mir gegenüber Rechenschaft ablegen müssen.«
    Dieser träge Einwurf hatte einen eisernen Unterton. Wynn zuckte beim Klang einer anderen Stimme zusammen und wirbelte herum. »Manderville«, brachte er würgend hervor. Er sah ohne jeden Zweifel krank aus. Jetzt standen ihm winzige Schweißperlen auf der Stirn.
    Derek, tatsächlich. Er stand in der Tür und lehnte sich mit einer Schulter an den Türrahmen. »Euer Lakai schien nicht geneigt, mir den Zutritt zu verweigern, nachdem schon Nick hier ist. Ich sehe, er hat alles wunderbar im Griff, obwohl ich gestehen muss, dass ich Blutvergießen erwartet habe, nachdem ich hörte, der Duke of Rothay sei bereits zugegen.«
    »Das könnte immer noch passieren«, sagte Nicholas und betonte jedes Wort mit Nachdruck, »wenn er die Lady noch einmal beleidigt. Was bringt dich hierher, Derek?«
    »Meine Verlobte.« Derek verkündete dies mit lässigem Selbstbewusstsein und blickte Wynn an. »Ich glaube, ihr zwei seid Euch heute früh begegnet, als sie eine Blumenvase auf Euren Schädel befördert hat, Wynn. Ich wurde ebenfalls beauftragt, seine Lordschaft von der Vorstellung abzubringen, irgendwie Lady Wynn zu schaden und nicht darunter zu leiden. Wie ich sehe, warst du schneller.«
    »Ich könnte gegen sie Anklage erheben lassen wegen Körperverletzung«, sagte Wynn, aber es war ein schwacher Versuch, trotzig aufzubegehren, den man durch einen Blick in seine Augen Lügen strafen konnte. »Sie hat uns in einem romantischen Moment überrascht und die Sache falsch verstanden. Caroline hat mich verlockt, und als wir ertappt wurden, hat sie es geleugnet. Ich …«

    Nicholas bewegte sich. Mit zwei Schritten war er bei dem Mann, packte ihn am Hemd und stieß ihn so heftig gegen die Wand, dass das Ölgemälde über dem Kamin wackelte. »Gut möglich, dass Ihr mich jetzt zu weit getrieben habt.«
    Wynn keuchte auf, als Nicholas seinen Unterarm hob und gegen seinen Hals drückte. Das Gesicht des Mannes nahm eine dumpfe, rote Färbung an, sein Atem ging pfeifend. Nicholas übte genug Druck aus, damit Lord Wynn verstand, wie ernst es ihm war.
    Nach einem Moment wandte Derek gedehnt ein: »Mir ist schon klar, wie sehr es dich reizen muss, ihn zu töten. Aber wenn du beabsichtigst, ihn sein elendes Leben leben zu lassen, möchtest du ihn jetzt vielleicht loslassen, Nick.«
    Sein Freund hatte recht. Es gelang Nicholas mit Mühe, seinen Griff zu lockern und zurückzutreten. Wynn sank nieder. Mit der Hand rieb er seine Luftröhre, die hellen Augen tränten.
    Knapp bemerkte Nicholas: »Erinnert Euch bloß an jedes einzelne Wort, das ich gesagt habe. Caroline steht unter meinem persönlichen Schutz und unter dem Schutz meines Namens.«
    »Ich glaube, du hast deinen Standpunkt deutlich gemacht«, bemerkte Derek ironisch.
    Gemeinsam verließen sie das Haus, gingen raschen Schritts an dem sichtlich nervösen Diener vorbei. Draußen auf der sonnigen Straße blickte Nicholas seinen Freund an. »Ich danke dir, dass du dich für Caroline einsetzen wolltest.«
    »Ich ging erst zu dir, um dich über die Ereignisse des Morgens zu informieren, aber offensichtlich hat das bereits jemand getan.« Derek grinste. »Ich fühle mich insgesamt recht nutzlos, aber ich hätte dir helfen können, den Leichnam beiseitezuschaffen. Irgendwie bezweifle ich, dass ihn jemand vermissen würde.«

    »Ihr Kutscher kam zu mir und hat es mir erzählt. Huw scheint aufrichtige Bewunderung für sie zu hegen, und ich bin ihm dafür dankbar.«
    » Du hegst auch Bewunderung für sie, wenn deine Ankunft in Aylesbury oder unser aktueller Zustand dafür ein Anzeichen sind.« Derek zögerte. »Als du sagtest, sie stünde unter dem Schutz deines Namens, habe ich das richtig verstanden?«
    »Sie hat noch nicht zugestimmt, aber ich hege die Hoffnung, dass Caroline mich heiraten wird.« Nicholas hob eine Braue. »Wenn wir schon davon sprechen, habe ich dich nicht von deiner ›Verlobten‹ sprechen hören? Wann ist das über dich gekommen, und wer um alles in der Welt ist sie?«
    »Das ist erst kürzlich über mich gekommen und ist in gewisser Weise direktes Ergebnis unserer Wette. Annabel hat mich dazu gebracht, dass ich einige Prioritäten in meinem Leben überdenke.«
    Nicholas war
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