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Eine unmoralische Affäre

Titel: Eine unmoralische Affäre
Autoren: Sandra Brown
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es mein eigenes Kind. Mary verfügte auf dem Sterbebett, dass ich mich um die Kleine kümmern soll, dass ich sie aufziehe und verhindere, dass sie zu den Mannings kommt. Ich habe sie in den Schlaf gewiegt, sie gebadet, gefüttert …«
    » Wie - Sie haben sie gefüttert?« Seine Augen glitten automatisch zu ihren Brüsten, und Katherine wurde vor Bestürzung und Ärger erdbeerrot im Gesicht.Verflixt, was mussten sich ihre Knospen auch so deutlich unter dem Hemd abzeichnen? Mist, Mist, Mist. Seitdem sie Jasons zärtliche Finger auf ihrer Haut gespürt hatte, machte sich ein verräterisch erotisierendes Kribbeln in ihren Spitzen bemerkbar. Sie hätte sich ohrfeigen mögen, dass sie am Morgen keinen BH angezogen hatte. Der Typ konnte ihr wahrhaftig gefährlich werden, und nicht bloß, weil er ihr Allison wegnehmen wollte. Was sollte sie bloß tun?
    Jace betrachtete sie weiterhin mit jenem herablassend amüsierten Grinsen, woraufhin sie ihn wütend anfuhr:
»Sparen Sie sich Ihre Spitzfindigkeiten, Mr. Manning. Sie wissen genau, dass die Neugeborenen im Krankenhaus eine spezielle Babynahrung bekommen, wenn die Mutter nicht in der Lage ist, ihr Kind zu … zu …«
    »Stillen?«, fragte er weich, intim.
    Um seinem eindringlichen Blick auszuweichen, sah Katherine aus dem Fenster, auf ihre nackten Füße und die ausgelegten Zeitungen am Boden. Sie würgte den Kloß in ihrer Kehle hinunter, bevor sie ein kratziges »Ja« hervorpresste. Dann lief sie mit gesenktem Kopf an ihm vorbei in die Küche, damit er nicht merkte, wie peinlich ihr diese Diskussion war. »Ich hole Ihnen was zu trinken«, krächzte sie hastig.
    Sie hechtete durch die Tür, peilte ihre Küchenzeile an, wo sie sich haltsuchend an der Arbeitsfläche festklammerte. Halbwegs wieder gefasst, rieb sie sich leise stöhnend mit den Fingerspitzen die Schläfen. »Was ist bloß los mit mir?«, flüsterte sie völlig aufgelöst.
    Dieser Typ … dieser Mann … Grundgütiger, er war umwerfend, brachte sie total aus dem Konzept. Sie erschauerte. Fühlte ein sonderbares Kribbeln auf den Innenseiten ihrer Schenkel. Ob das an den ausgefransten Shorts lag, die sich an ihren Beinen rieben? Oh nein, das Prickeln strömte glutheiß durch ihren Unterleib, musste sie zerknirscht einräumen. Sie presste die Handflächen flach auf ihre Brustspitzen, als könnte sie die verräterische Regung damit ungeschehen machen.
    »Kann ich Ihnen irgendwie helfen?«, hörte sie seine Stimme dicht hinter sich.
    »W…was? Oh, nein. Was möchten Sie? Eine Cola?«
    »Ja, das wäre super.« Er schnippte mit Daumen und Zeigefinger.
»Wie heißt der Farbton, in dem Sie die Wände im Wohnzimmer gestrichen haben?«
    Sie schraubte nervös an dem Verschluss einer Colaflasche herum, die sie im Kühlschrank gefunden hatte. Wie lange mochte die schon da gestanden haben? Ob da überhaupt noch Kohlensäure drin war? »Der Farbton? Oh, das ist Terrakotta.« Sie stellte mit wackligen Fingern das Glas auf den Tresen und rüttelte an der Eisschale, die im Gefrierschrank stand. Die Schale klemmte, und sie büßte bei dem Versuch, sie gewaltsam herauszuzerren, beinahe einen Fingernagel ein.
    »Wie sind Sie denn darauf gekommen? Sieht ja eigentlich super aus. Aber finden Sie nicht, dass die Farbe ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist?«
    Sie lächelte nachsichtig. »Sie hätten das Gesicht meiner Vermieterin sehen sollen, als ich ihr das Farbmuster gezeigt hab. Sie erklärte mich erst mal für verrückt. Nachher gefiel ihr der Anstrich dann auch. Wissen Sie, meine Schwester Mary …« Sie stockte, besann sich plötzlich wieder darauf, wer er war und warum er hier war.
    Er bemerkte ihr Zögern und drängte sanft: »Ja? Ihre Schwester Mary …?«
    Katherine kehrte ihm den Rücken zu und füllte Cola in das mit Eiswürfeln gefüllte Glas. »Mary war eine wahre Künstlerin. Manchmal machten wir zum Spaß Entwürfe von Räumen, die wir in ausgefallenen Farben gestalteten. Irgendwann einmal abends zeichnete sie ein Zimmer auf, die Wände waren in einem warmen mediterranen Braunton gehalten, und das sah spitzenmäßig aus. Seitdem schwebte mir immer ein Wohnzimmer in diesem Farbton vor.«

    Sie reichte ihm das Glas, das er dankend annahm. Er trat höflich beiseite, und sie schlüpfte an ihm vorbei in ihr Wohnzimmer.
    »Wer schleppt Ihnen eigentlich das schwere Kaminholz die Treppen hoch?«, fragte er völlig aus dem Zusammenhang gegriffen.
    Er war ein verdammt scharfsichtiger Beobachter, dachte Katherine unbehaglich.
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