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Eine unmoegliche Affaere

Eine unmoegliche Affaere

Titel: Eine unmoegliche Affaere
Autoren: Barbara Dunlop
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Haus hart getroffen, besonders natürlich die Presseabteilung. Cara und Lynn hatten getan, was sie konnten, aber Cara war bestimmt vollkommen durcheinander. Der Skandal und seine Auswirkungen würden ohne Frage den sorgfältig aufgestellten Terminplan des Präsidenten auf Monate hinaus umwerfen. Max musste einfach sehen, wie es Cara ging.
    Er verließ den altmodischen Fahrstuhl und lief den Flur entlang. Das Gebäude war früher eine Schule gewesen, die in zwölf Apartments umgebaut worden war. Von einem kleinen Vorraum, der bereits mit einer Tür von dem allgemeinen Hausflur abgetrennt war, führte eine Wendeltreppe zu Caras Apartment, einem großen hellen Raum mit einem glänzenden Holzfußboden. In der einen Ecke war eine kleine, perfekt eingerichtete Küche untergebracht, in einer anderen der Schlafteil, der mit einem Wandschirm aus durchbrochenem Holz von dem übrigen Raum abgetrennt war.
    Max hatte das Loft auf Anhieb gefallen. Es passte sehr gut zu Cara, war stilvoll, ohne überladen zu sein, war klar und praktisch, hell und luftig. Auch Cara war praktisch und von einer klaren Schönheit, mit ihrem kurzen lockigen braunen Haar, den großen blauen Augen, den vollen rosa Lippen und der zierlichen, wohl proportionierten Figur war sie ihm sofort aufgefallen. Sie war ein Energiebündel, das so schnell nichts umhaute.
    Mitte Dezember war Max das letzte Mal hier gewesen. Nachdem Ted Morrow die Wahl im November gewonnen hatte, hatte Cara sich zurückgezogen, doch diesmal hatte sie ihn hereingelassen. Max hatte ihr rosa Diamantohrringe aus Australien mitgebracht. Er hatte die Rohdiamanten selbst für sie ausgesucht, sie schleifen und dann in Gold fassen lassen.
    In dieser Nacht hatten sie sich geliebt, und sie hatten beide gewusst, dass es wahrscheinlich das letzte Mal für eine lange Zeit sein würde, zumindest so lange Ted Morrow im Amt blieb. Darauf hatte Cara bestanden, denn sie arbeitete für den Präsidenten, und Max war ein Starreporter des Fernsehens. Sie durfte nicht in den Verdacht kommen, Geheimnisse weiterzugeben.
    Er klopfte an die Tür und hörte ziemlich bald ihre Schritte auf der eisernen Wendeltreppe. Vor der Tür blieb sie stehen, und er wusste, sie sah jetzt durch den Türspion.
    „Geh weg!“
    „Nein.“ Er legte die Handflächen an die Tür.
    „Ich habe dir nichts zu sagen.“
    Er trat dicht an die Tür heran, um die Stimme nicht heben und so die Nachbarn wecken zu müssen. „Wie geht es dir, Cara?“
    „Wunderbar.“
    „Ich muss mit dir sprechen.“
    Sie schwieg.
    „Möchtest du wirklich, dass ich dir von hier draußen das sage, was ich dir zu sagen habe?“
    „Nein. Ich möchte, dass du gehst.“
    „Erst wenn ich mich vergewissert habe, dass es dir gut geht.“
    „Ich bin über einundzwanzig, Max. Ich kann auf mich selbst aufpassen.“
    „Das weiß ich.“
    „Warum bist du dann hier?“
    „Mach auf, dann sage ich es dir.“
    „Darauf falle ich nicht herein.“
    „Nur fünf Minuten“, bat er.
    Sie schwieg.
    „Zehn Minuten, wenn ich es von hier aus sagen muss.“
    Nach wenigen Sekunden wurde der Riegel zurückgeschoben. Die Tür ging auf. Cara stand da und sah Max schweigend an. Sie trug ein überweites graues T-Shirt zu schwarzen Yogahosen und war barfuß. Ihr Haar war ungekämmt, und da sie kein Make-up trug, fielen die wenigen hellen Sommersprossen auf, die Max besonders entzückend fand.
    „He, du“, sagte er leise und hätte sie am liebsten in die Arme genommen.
    „Ich bin wirklich okay“, behauptete sie wieder, aber die angespannten Gesichtszüge und die verkrampfte Hand, mit der sie die Tür festhielt, sprachen dagegen.
    Doch Max nickte nur, trat ein und nahm ihr die Tür aus der Hand, um sie selbst zu schließen. Er blickte fragend auf die Wendeltreppe.
    Sie nickte zögernd und ging auf die Treppe zu. „Aber nur fünf Minuten.“
    Er folgte ihr und musste wieder dem Drang widerstehen, sie zu berühren.
    „Cola oder Bier?“, fragte sie, während sie auf die Küchenecke zuging.
    „Bier.“ Er ließ die Smokingjacke auf einen Stuhl fallen und zog die Fliege auf. Leise seufzend ließ er sich auf einer der dunkelgrünen Ledercouchs nieder, die einander gegenüberstanden.
    Mit einem Bier für ihn und einer Cola für sich kam Cara zurück, reichte ihm das Bier und kuschelte sich in einen Sessel. Sie öffnete ihre Dose und trank. „Noch vier Minuten“, sagte sie dann.
    Er nickte, nahm seine Armbanduhr ab und stellte sie so auf den Couchtisch, dass er das Zifferblatt sehen
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