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Eine sueße Verfuehrung

Eine sueße Verfuehrung

Titel: Eine sueße Verfuehrung
Autoren: Sara Orwig
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atmete tief durch und ging auf sie zu. Sie sollte so freundlich sein, ihre Schwester abzulösen, doch sie war noch immer ziemlich böse auf Brooke. Auch sie hatte von der Fehde mit den Jefferies gewusst und nichts gesagt.
    Trotz ihrer Alkoholabhängigkeit sah Bonita auch heute elegant und gepflegt aus, was ohne Zweifel auf Lisettes nie nachlassende Fürsorge zurückzuführen war. Brittanys Mutter war schon immer sehr schlank gewesen, doch seit dem Tod ihres Mannes hatte sie noch mehr abgenommen und wirkte zerbrechlicher als je zuvor.
    „Hallo, Mutter. Es war eine schöne Zeremonie, nicht wahr?“
    „Ich weiß nicht, wieso sie keine traditionelle Zeremonie gewählt haben“, beschwerte sich Bonita. „Der Strand ist furchtbar. Überall Sand und Feuchtigkeit.“ Ihr Blick richtete sich erst jetzt bewusst auf ihre Tochter. „Ich habe gehört, dass du unseren größten Konkurrenten zu deinem Partner gemacht hast. Wie konntest du nur?“
    „Ich habe es Parker erklärt. Ich wusste nichts von einer Fehde mit den Jefferies, weil niemand es für nötig gehalten hat, mich davon in Kenntnis zu setzen“, antwortete Brittany gereizt. Plötzlich wurde ihr klar, dass selbst ihre Mutter Bescheid gewusst hatte.
    Ohne sich zu entschuldigen, wandte sie sich ab und eilte davon. Heute ging es über ihre Kräfte, Kritik einzustecken. Trotz der warmen Augustsonne war ihr merkwürdig kalt und klamm. Bald würde der Herbst kommen. Die Zeit wird dir darüber hinweghelfen, sagte sie sich eindringlich. Sie brauchte den Trost dieses Gedankens.
    „Warum warst du eben so schnell weg?“, fragte Adam, der in diesem Moment mit zwei Drinks in den Händen auf seine Schwester zukam. Der Wind spielte mit seinen schwarzen Locken.
    Brittany zuckte die Achseln. „Ich habe mit Mutter gesprochen, die kein gutes Haar an mir gelassen hätte, wenn ich noch länger geblieben wäre.“
    Adam seufzte. „Ich habe ihr Heidi noch nicht vorgestellt und werde es wohl auch nicht tun. Sie lässt es sich zwar nicht anmerken, aber ich glaube, Bonita hat heute besonders früh angefangen zu trinken.“
    „Es ist egal, ob du ihr deine Freundin vorstellst oder nicht. Mutter wird sie sowieso nicht leiden.“ Sie holte tief Luft. „Adam, wann hörst du endlich auf, ständig nur mit Kleiderständern auszugehen? Du bist dreißig! Irgendwann musst du doch genug haben von hübschen Hohlköpfen.“
    „Ich liebe hübsche Hohlköpfe nun mal“, antwortete Adam mit seinem charmanten Lächeln. „Wenn ich mit jemandem ein kluges Gespräch führen möchte, gehe ich zu Parker oder Stephen. Deswegen bin ich nicht mit Heidi zusammen.“ Er schenkte Brittany ein letztes sorgloses Lächeln und schlenderte davon.
    Sie schüttelte missbilligend den Kopf. „Frauenheld.“ Es war erstaunlich, wie viel Erfolg Adam beim weiblichen Geschlecht hatte, wo er doch im Grunde ein Einzelgänger war. Andererseits galt das vielleicht nur für die Familie, in der er ein wenig allein dastand. Er war um einige Jahre jünger als seine Brüder, und mit den Mädchen hatte ihn nie viel verbunden.
    Während sie nachdenklich weiterging und hier und da ein Wort mit den Gästen wechselte, bemerkte sie einen hübschen Rotschopf in einem ärmellosen grünen Etuikleid. Die Frau unterhielt sich angeregt mit Linda. Brittany erkannte Megan Simmons und beschloss, sie zu begrüßen.
    „Hallo, Megan“, sagte sie freundlich. „Ich freue mich, dass du wieder in Miami bist.“
    Megan lächelte. „Hi, Brittany. Vielen Dank. Ja, ich wohne wieder hier und damit in der Nähe meiner besten Freundin. Ist Linda nicht eine hinreißende Braut?“
    „Oh ja, das ist sie. Und wir sind ihr alle sehr dankbar, dass sie unseren Bruder in ein menschliches Wesen verwandelt hat.“
    Linda und Megan lachten.
    „Wie ich höre, bist du jetzt Partnerin in der Firma deines früheren Chefs. Gratuliere!“, fuhr Brittany fort.
    „Danke. Es ist eine der besten Firmen für Inneneinrichtung. Und ich liebe das Art déco, das den South Beach so einzigartig macht.“
    „Mein Bruder beehrt uns mit seiner Anwesenheit“, bemerkte Brittany lächelnd, als sie Stephen mit finsterer Miene herbeikommen sah. Er hatte das Jackett seines marineblauen Anzugs ausgezogen und bewegte sich mit der Geschmeidigkeit eines Raubtiers.
    „Es war sehr schön, dich wiederzusehen, Brittany“, sagte Megan hastig. „Noch einmal alles Gute, Linda, und grüß Parker von mir, ja? Entschuldigt mich bitte, da ist jemand, den ich sprechen möchte.“ Damit drehte sie sich
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