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Eine sueße Verfuehrung

Eine sueße Verfuehrung

Titel: Eine sueße Verfuehrung
Autoren: Sara Orwig
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Tisch aus Teakholz, an dem Brittany ihre Schreibarbeit erledigte.
    Sie holte ein Blatt Papier hervor, auf dem diverse Möglichkeiten für eine kurzfristige Kapitalbeschaffung aufgelistet waren, und las es zum x-ten Mal durch. Nichts davon schien besonders vielversprechend zu sein. Wenn sie nicht innerhalb der nächsten Woche eine gute Idee bekam, würde sie das Restaurant verlieren.
    Eine ganze Weile grübelte sie, ohne dass ihr etwas einfiel, und ging dann ins Badezimmer hinüber. Erschöpft betrachtete sie sich in dem großen Standspiegel. Das lebhafte Rot ihres Rocks und ihrer Seidenbluse schien ihre düsteren Gedanken Lügen zu strafen. Das lange braune Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden, nur einige zarte Strähnen umrahmten ihr Gesicht. Sie sah nicht aus wie eine Frau, die kurz vor dem Ruin stand. Brittany lächelte sich kläglich zu.
    Dann zog sie energisch die Schultern zurück, um ins Restaurant zurückzukehren. Als sie den Raum betrat, ging ihr Blick wie von selbst wieder zu Emilio, der immer noch allein am Tisch saß und aß. Doch anstatt direkt auf ihn zuzugehen, wie sie es eigentlich vorgehabt hatte, begrüßte sie erst einige der anderen Gäste.
    Es vergingen ganze fünfzehn Minuten, bevor sie sich langsam seinem Tisch näherte. Emilio erhob sich sofort, und in diesem aufregenden Moment wurde Brittany klar, dass die Erregung, die sie empfunden hatte, als sie aus der Entfernung seinem Blick begegnet war, nichts war im Vergleich zu dem Gefühl, ihm direkt gegenüberzustehen. Sie konnte nicht widerstehen und betrachtete ihn verstohlen von oben bis unten. Es war bemerkenswert, wie groß er war. Zwar war auch Brittany mit ihren eins fünfundsiebzig nicht gerade klein, aber Emilio musste mindestens noch fünfzehn Zentimeter größer sein. Seine olivfarbene Haut und die tiefgrünen Augen trugen nur noch mehr zu seiner faszinierenden, unglaublich männlichen Ausstrahlung bei. Doch vor allem war es die Aura der Sinnlichkeit, die ihn umgab, die Brittany schlicht den Atem nahm.
    „Bitte, setzen Sie sich doch“, sagte sie.
    „Wenn Sie mir Gesellschaft leisten“, erwiderte er mit einer so tiefen Stimme, dass Brittany erschauerte. „Ich bin mit dem Essen fertig. Trinken Sie etwas mit mir.“
    „Danke.“ Als sie sich setzte, kam er um den Tisch herum und rückte ihr den Stuhl zurecht. Sobald er ihr gegenüber wieder Platz genommen hatte, lächelte sie auf betont professionelle Art. „Willkommen im ‚Brittany Beach‘. Sind Sie gekommen, um der Konkurrenz auf die Finger zu schauen?“
    „Natürlich, aber ich habe auch ein vorzügliches Abendessen genossen“, antwortete er.
    Sie blickte auf seinen Teller. Er hatte Krabbenfleisch in geschmolzener Butter bestellt. „Eins meiner Lieblingsgerichte. Ich hoffe, es hat Ihnen geschmeckt.“
    „Sehr, und mein Abend ist gerade eben noch angenehmer geworden.“
    Sie lachte. „Ich bin sicher, das Flirten ist Ihnen so sehr zur zweiten Natur geworden, dass Sie schon gar nicht mehr anders können“, konterte sie. Die Atmosphäre schien auf einmal mit Elektrizität geradezu geladen zu sein. Jetzt verstand Brittany, warum dieser Mann bei Frauen so beliebt war.
    „Wie sollte ich in so charmanter Gesellschaft auch widerstehen?“, bemerkte er nur mit seiner aufregenden Stimme.
    „Sie sind schon einmal hier gewesen?“
    „Ja. Das Essen ist wirklich hervorragend. Meine besten Empfehlungen an den Küchenchef“, sagte Emilio mit einem Lächeln, das strahlend weiße Zähne erkennen ließ.
    „Danke, werde ich ausrichten. Sehen Sie sich häufiger bei der Konkurrenz um?“
    „Selbstverständlich. Ich schätze, Sie tun es auch, und ich würde sogar wetten, dass Sie schon im ‚El Diablo‘ gegessen haben.“
    „Stimmt. Auch Ihre Küche kann sich sehen lassen.“
    „Danke. Wie ich sehe, ziehen wir ungefähr das gleiche Publikum an, also sind wir eindeutig Konkurrenten. Aber Sie sind zweifellos die schönste Rivalin, die ich je hatte.“
    Brittany lächelte nur. Sie wusste, dass Emilio das „Brittany Beach“ ohne besondere Bedenken vom Markt drängen würde, wenn er könnte. „Nun, ich denke, am South Beach ist genug Platz für uns beide.“
    „Zumindest so lange, bis Sie mir meine Kundschaft wegnehmen“, erwiderte er gelassen.
    Brittany musste lachen. „Unsere Restaurants sind sich nicht so ähnlich, wie Sie meinen. Das ‚El Diablo‘ zelebriert eine Esskultur, die viel mehr mit der Sinnlichkeit spielt.“
    Emilio sah sich um und zuckte dann die
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