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Eine sueß saure Liebesgeschichte

Eine sueß saure Liebesgeschichte

Titel: Eine sueß saure Liebesgeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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listig ins Gesicht. »Wenn man ein Geschenk bekommt, sagt man Danke. Wenn man Besuch bekommt, bietet man seinem Gast einen Platz an. Man sagt auch nicht in aller Öffentlichkeit zu einem Mann, der einen so gern hat, dass er alt und fett ist.«
   »Das hat dich getroffen, oder?«, stelle ich mit gewisser Genugtuung fest.
   »Es trifft mich viel mehr, dass du nicht zu deinen Gefühlen stehst.«
   »Ich eigne mich nicht zu einer heimlichen Geliebten! Soviel Menschenkenntnis wirst du doch wohl besitzen, um das allein zu erkennen.«
   »Wie kannst du das behaupten, ohne es vorher ausprobiert zu haben? Du machst es schon wieder! Statt einen Anfang zuzulassen, startest du gleich in der Mitte. Du hast deine Ungeduld nach fast zwanzig Jahren noch immer nicht im Griff. Das ist zwar niedlich, aber in unserem Fall völlig kontraproduktiv.«
   »Und wie hast du es dir vorgestellt? Du triffst dich zwischen zwei Terminen für einen Quickie mit mir. Vielleicht hältst du einmal im Monat einen halben Tag in deinem Timeplaner für mich frei. Ab und zu darf ich dich auf eine Geschäftsreise begleiten. Aber wenn mich jemand fragt, dann bin ich deine Assistentin? So etwa? Sag schon! Du wirst doch sicherlich schon praktische Erfahrung auf diesem Gebiet gesammelt haben.«
   »Zweimal falsch. Keine Quickies und praktische Erfahrung habe ich auch nicht. Lotte, gib uns doch die Chance, uns näher kennenzulernen. Wir werden dann doch sehen, wohin uns das führt. Und antworte mir möglichst rasch, denn ich bekomme gleich einen Krampf und meine Knie schmerzen, wenn ich hier noch länger in dieser Haltung verharren muss.«
   »So, Arthrose hast du also auch schon. Na, da hab ich ja einen Fang gemacht!«, lache ich ihn aus.
   »Dein Humor ist überaus grenzwertig!«
   »Komm, steh schon auf, du alter, morscher Fettsack und begleite mich ins Haus. Ich will dir meine neue Jacke vorführen.«

»Guten Morgen, Judas«, begrüße ich die heimliche Verbündete meines Geliebten. Anja grinst über das ganze Gesicht und meint, ich sollte mich lieber bei ihr bedanken. Ich finde, ich habe mich in den letzten Stunden bereits ausreichend für die schöne Jacke bedankt.
   »Er ist über Nacht geblieben. Erst gegen sechs Uhr habe ich seinen lauten Porsche abfahren hören. Im Übrigen, King Kong hält ihn für deinen Zuhälter.« Ich zeige ihr meinen Stinkefinger und gehe die heutigen Bestellungen durch.
   »Wir sollten künftig keine Brote mehr anbieten. Die schweren Säcke Mehl gehen mir eindeutig zu sehr auf die Knochen.« Anja verzieht das Gesicht.
   »Wir können auch ganz schließen, wenn dir die Arbeit zu schwer wird und du deine letzte Kraft für deinen Martin brauchst.«
   »Kann ich auch mal ein ernstes Gespräch mit dir führen, ohne dass du gleich alles ins Lächerliche ziehst? Ja, mir wird die körperliche Arbeit zu anstrengend. Ich wuchte hier ständig mit 20 und 50 kg schweren Säcken umher. Und das alles für einen lächerlichen Gewinn von fünfhundert Euro im Monat und zwar vor Steuer.«
   »Seit wann sind 500 Euro lächerlich für dich? Du bist nicht Frau Seibert, meine Liebe. Du bist nur sein Gspusi!« Das hätte sie nicht sagen dürfen. Alles, aber das nicht!
   »Verzieh dich heute aus meiner Küche und komm erst wieder, wenn du bereit bist, dich zu entschuldigen. Das war unterste Schublade!«

Wir sprechen schon seit einer Woche kein Wort mit einander. Täglich stelle ich ihr meine Sachen vor den Lieferwagen und gehe wortlos in meine Haushälfte zurück. Lena hat versucht, zwischen mir und ihrer Mutter zu vermitteln. Aber ohne Erfolg. Es gab in den vergangen Jahren schön öfter mal Streit zwischen uns, aber nie haben wir über Tage hinweg nicht miteinander gesprochen. Mein Festnetzanschluss klingelt und ich freue mich auf das Gespräch, denn ich erkenne die lange Nummer aus Memphis, USA.
   »Guten Morgen, Elvis«, begrüße ich meinen Sohn und er lacht. Er teilt mir mit, dass er nicht zu meinem Geburtstag kommen kann.
   »Tut mir wirklich leid, Mum. Aber diesen Termin kann ich unmöglich verschieben. Aber Larissa und die Kinder kommen. Schließlich ist es dein .....« Ich unterbreche ihn und bitte ihn, diese Zahl nicht immer so explizit zu betonen. Er fordert mich auf, ihm an diesem Tag kräftig die Daumen zu drücken. Wenn alles klappt, wird er den Posten des Europa Managers bekommen und fortan nur noch in den Staaten arbeiten und leben.
   »Und Larissa ist

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