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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen
Autoren: May R. Tanner
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sich
lieber den Alkohol über die Unterarme goss, ein brennendes Streichholz daran
hielt und sich mit anderen Schmerzen vom Schmerz ablenkte, nur damit man nicht
den Eindruck bekam, Mr. Smartass hier wäre irgendwie weichgespült.
    „Gehören Sie
beide eigentlich zu der ständig hier lebenden Bevölkerung? Dann würde mich die
Reaktion Ihrer Schwester nicht wundern. Mein erster Auftritt hier im Schloss
ist sicher schon legendär… Ich hoffe, dass die Wolfsmeute sich jungen Damen
gegenüber zurückhält. Die Burschen neigen zu ziemlichen Übertreibungen.“
Brock lehnte sich mit dem Rücken gegen ein Regal und schenkte Concordia ein
schiefes Lächeln, wobei er sie neugierig fragend musterte und hin und wieder
einen Schluck aus der Flasche nahm. Etwas Völkerkunde konnte ihm sicher nicht
schaden. Das Castle musste schließlich eine Horde von Menschen beherbergen, von
denen er noch nicht einmal die Hälfte kannte. Das Orakel führte hier bestimmt
das Regiment über einen kompletten Kleinstaat.
    Es kostete
Cordi einige Mühe nicht laut herauszulachen, als er versuchte, etwas über
seinen Ruf herauszubekommen, der in der Tat als höchst legendär
einzustufen war. Statt mit ihr oder Aubrey sollte er sich lieber mal mit seinen
Berufsgenossen unterhalten. Da würde er derart deftige Zoten zu hören bekommen,
dass er wahrscheinlich die Kuhherde, die er als Wochenration zu seiner
Ernährung brauchte, eine Weile länger leben lassen würde, weil ihm dann der
Hunger vergangen war.
“Ja, wir wohnen hier und nein, die Reaktion meiner Schwester auf Ihre Person
ist wirklich nicht verwunderlich.” Sie konnte nicht verhindern, dass ihre
Mundwinkel verräterisch amüsiert zuckten. Er konnte es als Antwort auf sein
schiefes Lächeln verbuchen, wenn ihm danach war. Aber im Grunde war er ihr
schon nicht unsympathisch. Er hätte schließlich auch Nein sagen können, als sie
ihn einfach für diese Gartenaktion hier in Beschlag nahm, obwohl sie ihm nicht
das Geringste zu befehlen hatte.
    “Wenn man Sie
so ansieht, dann könnte man nämlich glatt davon ausgehen, dass jedes noch so
kleine Gerücht um Sie innerhalb der Schlossmauern für bare Münze genommen
werden kann. Nur leider ist die Hälfte der Frauen, die mit Ihnen geschlafen
haben will, eindeutig noch Jungfrau oder aber in einer so festen Bindung, dass
Sie garantiert gar nicht mehr zum Akt des Beischlafs kommen würden, weil Sie
eine Forderung nach der anderen annehmen und ausfechten müssten. Und dann ist
da noch die Sache mit Ihrer Sophora und Devena Flavia. Die Erste von beiden
geht äußerlich glatt als Kind durch. An einer so zarten Frau würden Sie sich
nie im Leben vergreifen. Selbst wenn sie nicht Ihr Boss und potentiell
mit einem Krieger verheiratet wäre. Flirten ja, alles andere Nein. Natürlich
haben Sie schon mal unanständiger Weise darüber nachgedacht und hätten auch
nicht abgelehnt, wenn die Dinge anders gestanden hätten, aber die Initiative
hätte definitiv von Pia Nicolasa ausgehen müssen. Nicht von Ihnen. Dafür sind
Sie zu sehr Gentleman. Dann Flavia. Sie haben eine Menge mit ihr getrunken, als
die Verbindung von Chryses und Devena Romana gefeiert wurde. Sie haben sie
sogar in Begleitung eines anderen Wolfes zu später Stunde in ihre Kammer
begleitet. Gerüchten zufolge verließen Sie diese erst spät am Nachmittag bester
Dinge und mit einem schmutzigen Lächeln auf den Lippen. - Auch das kann nicht
sein. Devena Flavia ist eine sehr leidenschaftliche Frau. Selbst ein Wolf wie
Sie würde unter dieser Urgewalt zusammenbrechen, bevor die erste Runde
überhaupt vorbei ist. - Auch hier gilt natürlich wieder, dass Wünsche und
Vorstellungen Ihrerseits in Gedanken nicht verboten sind, aber die Realität
sieht hundertprozentig anders aus. -Womit ich Ihnen nun nicht unterstellen
will, ein schlechter Liebhaber zu sein, doch die Vorstellungen, die so mancher
im Castle von Ihnen hat, halte ich für maßlos übertrieben.”
    Cordi zuckte
abermals mit den Schultern und griff ebenfalls nach ihrer Flasche, um noch
einen Schluck zu trinken.
“Nur damit Sie wissen, was Artemis in die Flucht geschlagen hat. Ihr fällt es
ein wenig schwer, mit so viel geballter Männlichkeit in einer Person umzugehen.
Zumindest dann, wenn Sie vielleicht beschlossen hat, ein Auge auf Sie zu
werfen, Mr. Wolfe. Nehmen Sie alles, was über Sie gesagt wird, als Kompliment
und denken Sie sich Ihren Teil ohne jeden Kommentar. Irgendwann wird der nächste
Mann hier auftauchen und alle werden sich
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