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Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Titel: Eine Rose fuer Captain Sparhawk
Autoren: Miranda Jarrett
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langsam. „Denn wer auch immer dir zur Seite stehen mag, du wirst seine Hilfe nötig haben.“
    So steif wie ein Holzpuppe stand Rose auf dem Schemel der Schneiderin zur Anprobe. Sie hatte die Arme leicht angewinkelt, wie man es ihr gesagt hatte, während die Frau und ihre beiden Assistentinnen sie umkreisten, um den Volant am Saum ihres Hochzeitskleides aus cremefarbener Seide mit Zupfen und Stecken zur absoluten Vollkommenheit zu führen.
    „So ist es viel besser, Miss Everard“, erklärte Miss Gawthrop von ihrem Stuhl her. Sie war die Gemahlin des Konteradmirals und auf die Bitte Lord Eliots hingekommen, und man hatte Rose deutlich zu verstehen gegeben, dass Mrs Gawthrop von allen übrigen Engländerinnen auf der Insel dieselbe Unterwürfigkeit erwartete, die man auch ihrem Mann zugestand. „Jetzt sehen Sie nicht mehr so aus, als seien Sie die Tochter eines Lumpensammlers in geliehenen Kleidern. Sie scheinen mindestens zwölf Pfund auf der Reise verloren zu haben. Sie müssen alles tun, um wieder mehr Fleisch auf die Rippen zu bekommen, und zwar bald. Kein Gentleman will sein Bett mit einem Knochengerüst teilen, wie kostbar es auch immer gewesen sein mag.“
    Aber Nick hat mich gerade so gemocht, wie ich nun einmal bin, dachte Rose in stummer Auflehnung, ob ich nun korallenrote Seide oder Knabenhosen trug oder auch nur den Schmuck meiner Mutter, denn er hat mich geliebt , genau wie ich alles an ihm geliebt habe, von seinen grünen Augen und dem schwarzen Haar über sein boshaftes Lachen und seine wechselnden Stimmungen bis zu der Art, wie er es hasste, beim Damespiel zu verlieren.
    Sie liebte das alles, und sie vermisste es genauso sehr. Doch am meisten fürchtete sie, dass ernach ihr suchen würde, und ohne dass sie es selbst bemerkte, ließ sie unter der Last ihrer Verzweiflung die Schultern hängen.
    „Haltung, Missy“, ordnete die ältere Frau in strengem Ton an. „Ich möchte keine Vermutungen über Ihre Erziehung anstellen, aber wenn Sie die Gemahlin eines Lords und des vielversprechendsten Captains dieses Stützpunkts werden wollen, müssen Sie lernen, sich wie eine Dame aus gutem Hause zu bewegen.“
    Mrs Gawthrop nickte zweimal, offensichtlich zufrieden mit ihrer Klugheit, und dabei krachten die Stützen aus Walfischbein in ihrem eng geschnürten Korsett vernehmlich. Mit all ihren Vorschriften ähnelte die ältere Frau so sehr Tante Lucretia, dass Rose zu einem anderen Zeitpunkt lauthals gelacht hätte.
    Aber jetzt nicht. Jetzt fürchtete sie, dass sie nie wieder lachen würde, so wahr ihr Gott helfe.
    Den ganzen Tag über hatte sie auf eine Fluchtmöglichkeit gewartet, einen langen, einsamen, erschreckenden Tag lang, an dem sie nur die Menschen gesehen hatte, die im Dienste Lord Eliots standen und die sie weder überreden noch bestechen konnte. Selbst der hohlwangige Kleriker, der sie trauen sollte, verdiente seinen Lebensunterhalt als Kaplan an Bord der Goliath bei Lord Eliot. Er hatte ihr Flehen, ihr zu helfen, einfach überhört und ihr stattdessen geraten, dafür zu beten, dass sie eine gute Gemahlin werden würde. Ihre Tür war von außen verschlossen, die Mahlzeiten wurden ihr auf einem Tablett serviert, und unter ihrem Fenster stand ein weiterer Posten, um jeden Fluchtversuch zu vereiteln.
    Es war ein endloser, ermüdender Tag gewesen, an dem sie viel zu oft Gelegenheit hatte, sich an die kurzen, idyllischen Stunden mit Nick zu erinnern und sich vor der Zukunft mit Lord Eliot zu fürchten. Noch immer war sie überzeugt, dass er sie nicht zur Ehe zwingen konnte, doch mit jeder Stunde, die verging, erkannte sie, wie groß sein Einfluss und seine Macht waren, bis Zweifel in ihr aufstiegen, ob sie wohl die Kraft haben würde, ihm zu widerstehen.
    Aber sie musste ihm entkommen. Für Nick und für die Liebe, die sie verband, musste sie es tun.
    „Sie sollten lernen, in ihrer Rolle reizend zu sein, Miss Everard“, fuhr Mrs Gawthrop in gewichtigem Tonfall fort. „Sie müssen sein wie ein kostbares Juwel in der Krone seiner Erfolge, und mit jeder Facette müssen Sie für Glanz sorgen.“
    Von ihrem Platz auf dem kleinen Schemel aus konnte Rose durch das Fenster über die hohen Palmen im Garten auf die Gros Islet Bay und die Flotte sehen, die dort vor Anker lag. Dahinter, nur als schwacher Fleck am Horizont zu erkennen, lagen Diamond Rock und Martinique, kaum zehn Meilen in Richtung Norden. Martinique, Nick und die Angel Lily – alles das war so nah und doch so unerreichbar weit entfernt. Wieder
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