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Eine Nacht und tausend Geheimnisse

Eine Nacht und tausend Geheimnisse

Titel: Eine Nacht und tausend Geheimnisse
Autoren: EMILIE ROSE
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ich so einige ertragen müssen.“
    Vielleicht ließen sich auf diese Weise manche Änderungen in seinem Verhalten erklären. „Und? Waren die Überraschungen denn alle schrecklich?“, fragte sie vorsichtig.
    „Eigentlich nicht.“ Das klang so abschließend, dass Paige klar war, dass er nicht länger über dieses Thema sprechen wollte. Trent winkte den Kellner heran. „Möchtest du ein Glas Wein?“
    „Nein, lieber nicht. Ich muss nachher noch arbeiten. Aber das Hotel hat eine vorzügliche Weinkarte. Du solltest unbedingt einen der Weine probieren.“ Vielleicht löste das seine Zunge ein wenig …
    Der Kellner kam mit einem Brotkörbchen, nahm die Bestellungen auf und verschwand. Leider hatte Trent keinen Wein bestellt.
    „Erzähl mal, was noch die Aufgaben von Hightower Aviation sind.“ Paige wusste es genau, aber sie wollte ihm den Eindruck vermitteln, die Nacht damals habe ihr so wenig bedeutet, dass sie sich nicht mehr erinnern konnte. Dabei wusste sie noch jedes Detail, denn was damals geschehen beziehungsweise nicht geschehen war, hatte ihr die Augen geöffnet. Nachdem David sie verlassen hatte, hatte sie sich geschworen, nur noch kurze Affären zu haben. In Zukunft würde sie nichts mehr in eine Beziehung investieren, um nicht enttäuscht zu werden. Als sie dann Trent in der Bar des Lagoon Hotels getroffen hatte, war ihr diese Begegnung schicksalhaft erschienen. Genau so etwas hatte sie sich vorgestellt, ein attraktiver Fremder, der nur kurze Zeit in der Stadt war und den sie später nie wiedersehen würde. Deshalb war sie mit ihm mitgegangen, nur um einige Zeit später beschämt aus der Luxussuite zu fliehen. Das war ganz sicher nicht das, was sie wollte.
    „Wir haben eine Flotte von sechshundert Maschinen“, ging Trent auf ihre Frage ein, „die wir weltweit verkaufen, vermieten oder leasen, zusammen mit der Crew. Außerdem werden die Maschinen auch von uns gewartet, sodass sich der Kunde um nichts kümmern muss. Unsere Kunden sind überwiegend Geschäftsleute, aber auch Berühmtheiten aus Showbusiness und Politik. Bei uns sind viertausend Piloten beschäftigt, alles Topleute.“
    Der Stolz, mit dem er das sagte, war neu für sie. Der Trent von letztem Jahr hatte ganz anders gesprochen. „Und du bist der Boss?“
    „Ich bin der geschäftsführende Direktor und der stellvertretende Vorstandsvorsitzende.“
    Paige nahm sich ein Brötchen aus dem Brotkorb, schnitt es aber nicht auf, weil es wie eine Muschel geformt und einfach zu hübsch war. „Du hast hier die Eröffnungsrede gehalten. Das bedeutet wohl, dass Hightower Aviation in der Branche einen Spitzenplatz einnimmt.“
    „Das kann man so sagen. Aber wir haben auch hart dafür gearbeitet. Wir lassen nichts durchgehen. In zwölftausend Meter Höhe kann man sich keine Fehler leisten. Wenn andere Firmen uns nacheifern wollen, umso besser.“ Er lächelte leicht, und Paige betrachtete fasziniert seinen Mund. „Denn nach den jetzigen Standards sind wir eindeutig die besten.“ Plötzlich verdüsterte sich seine Miene. „Aber wir könnten noch besser sein.“
    Paige war überrascht, dass er immer von wir und uns sprach, wenn es um die Firma ging. Das hatte der Trent von vor einem Jahr ganz sicher nicht getan. Da hieß es immer ich und mein . Daran erinnerte sie sich so genau, weil ihre älteste Schwester genauso war. Auch sie hatte immer im Mittelpunkt des Geschehens gestanden – bis sie von ihrem Freund verlassen wurde und schwanger nach Hause zurückkehren musste.
    Normalerweise musste irgendetwas Entscheidendes geschehen, damit man bescheidener wurde und sich selbst nicht als Nabel der Welt ansah. Was wohl bei Trent die Ursache war? Vielleicht einige der Überraschungen , von denen er vorhin gesprochen hatte? Sie neigte leicht den Kopf zur Seite und betrachtete ihr Gegenüber genau. Wie schade, dass er so selten lächelte. Auch das war anders als bei dem Trent vom letzten Jahr. „Erzähl mir ein wenig mehr von deinem Leben. Was ist im letzten Jahr noch passiert? Ich meine außer der neuen Schwester, die plötzlich auftauchte.“
    „Viel. Wir haben gute Umsätze gemacht. Und wie war es bei dir?“
    Fast hätte sie frustriert aufgestöhnt. Normalerweise fiel es ihr nicht schwer, Menschen auszuhorchen. Aber Trent war eine harte Nuss und schwer zu knacken. Doch sie gab nicht auf. Schließlich waren sie erst bei der Vorspeise. „Seit gut einem Jahr bin ich hier in Las Vegas und hatte genug damit zu tun, mich mit meinem neuen Job vertraut zu
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