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Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Titel: Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)
Autoren: Emma Wildes
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Stirn. »Sie hat doch Augen im Kopf, oder? Ein sehr hübsches Augenpaar, wenn ich das anmerken darf. Nun, ich finde einfach, Ihr solltet Euch eine gute Erklärung für Eure momentane Untauglichkeit im Ehebett einfallen lassen, Colonel. Anderenfalls wird es von Anfang an eine ziemlich üble Angelegenheit. Ich vermute jedenfalls angesichts dieser widerlichen Schnittwunde, dass Ihr morgen Abend nicht in Bestform sein werdet, um Eure ehelichen Rechte einzufordern. Sei sie nun jung oder nicht, das hübsche Mädel wird sich auf jeden Fall wundern, warum es Euch keinen Spaß bereitet, mit ihr das Bett zu teilen. Schlimmer noch, sie könnte sich fragen, warum sie keinen Spaß daran hatte.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie in sexuellen Dingen zwischen einer guten und einer armseligen Liebesnacht zu unterscheiden weiß«, erwiderte er trocken. »Und danke für das Vertrauen in meine männlichen Fähigkeiten.«
    »Ich vermute, Ihr werdet es schon irgendwie hinbekommen«, erwiderte Fitzhugh amüsiert.
    »Danke. Aha, sehen Sie? Ein bisschen glauben Sie doch an mich.«
    »Ich glaube vielmehr daran, dass ihre Reize dafür sorgen werden, Colonel.« Fitzhugh grinste. »Man kann wohl kaum leugnen, dass sie ein hübsches Mädchen ist. Das wird Euch nicht entgangen sein.«
    »Nein, ich habe es durchaus bemerkt.« Michael wandte sich ab und marschierte unruhig durch das Zimmer.
    Oh, es war ihm durchaus aufgefallen. Die ungewöhnlich satte Farbe ihres schimmernden Haars, das wie mahagonifarbene Seide warm und weich ihr elegantes, zartes Gesicht umrahmte. Ihr Körper war schlank und zugleich an den richtigen Stellen wohlgerundet. Und Fitzhugh hatte recht: Die dunkelblauen Augen mit den langen Wimpern waren atemberaubend schön. Julianne war für seinen Geschmack etwas zu ruhig, aber wenn er ehrlich war, hatte er bisher auch nicht ernsthaft versucht, mit ihr ein Gespräch zu führen.
    In seiner Vorstellung gehörte sie noch immer zu Harry. Unglücklicherweise hatte er den Eindruck, dass es ihr nicht anders erging.
    Es kam ihm wie der schlimmste vorstellbare Verrat vor, nur darüber nachzudenken, die Frau zu ehelichen, die sein Bruder einst gewollt hatte. Die andere Seite der Medaille war, dass die Vorbereitungen der Feier seine Eltern aus der tiefen Trauer gerissen hatten. Besonders seine Mutter hatte sich mit einer beinahe überschäumenden Freude in die Vorbereitungen gestürzt, und es war kein Geheimnis, dass es umso besser war, je eher sich das erste Enkelkind ankündigte.
    Michael steckte also wegen des Hinterhalts in einem teuflischen Dilemma. Und dabei ließ er sogar noch außer Acht, dass es ein Geheimnis blieb, wer ihm nach dem Leben trachtete.
    »Ich denke, ich könnte ihr auch einfach die Wahrheit sagen. Dass ich auf dem Weg nach Hause von einer Verabredung von jemandem angegriffen wurde. Ich habe keine Ahnung, wer mir nach dem Leben trachtet oder warum, aber ich konnte mich verteidigen, und der Kerl lief weg. Ich habe es bisher geheim gehalten, damit die Feierlichkeiten nicht gestört werden und um meine Mutter, die sich im Moment so unbändig freut, nicht in Sorge zu stürzen. Was meinen Sie?«
    »Die Wahrheit ist ja gewöhnlich nicht Eure erste Wahl.« Fitzhugh wirkte gleichermaßen zweifelnd und amüsiert.
    »Die Wahrheit ist unter gewöhnlichen Umständen nicht mal eine Option «, erwiderte Michael zynisch. »Was meine Mutter betrifft, stimmt es doch. Seit dem Tod meines Bruders hatte sie wenig Grund zur Freude. Julianne wird meine Gründe verstehen, wenn ich ihr erkläre, ich hätte es geheim gehalten, um meine Eltern zu schützen. Ich bin sicher, sie trauert ebenfalls um Harry und weiß, wie wichtig ihnen diese Hochzeit ist.«
    »Ist nur natürlich, dass sie trauert. Macht Ihr ja auch, Sir, sonst würdet Ihr ja nicht das Mädchen heiraten.«
    War das so? Vielleicht. Er hatte sich noch nie die Zeit genommen, länger darüber nachzudenken. Manchmal war Fitzhugh einfach verflucht verständnisvoll, und das war Michael unangenehm.
    Er zuckte also nur nichtssagend mit den Schultern und verzog sogleich das Gesicht, weil die Wunde schmerzte. »Ich hätte ohnehin eines Tages geheiratet. Warum nicht sie? Man erwartet es von mir.«
    »Aber es ist nicht das, was Ihr erwartet habt, Sir. Gewöhnlich geht Ihr Euren eigenen Weg.«
    Das stimmte. »Sie ist hübsch und scheint auch ein gemäßigtes Temperament zu haben. Auf jeden Fall ist sie nicht so verdorben wie manche der launischen Damen in meinen Kreisen, die kennenzulernen
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