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Eine für vier 01 - Eine für vier

Eine für vier 01 - Eine für vier

Titel: Eine für vier 01 - Eine für vier
Autoren: Ann Brashares
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einbog. Ihr blieb fast das Herz stehen und sie bekam große Sehnsucht nach den Sägespänen. »Wie geht’s so?«
    Das war Tucker Rowe, der ihrer Ansicht nach der schärfste Typ aus der elften Klasse der Westmoreland-Highschool war. Für den Sommer hatte er sich ein prächtiges, kleines Bärtchen direkt unterhalb der Unterlippe wachsen lassen. Er stand neben seinem Auto, einem uralten Sportwagen aus den Siebzigern, bei dessen Anblick sie fast in Ohnmacht fiel.
    Tibby brachte es nicht fertig, ihn anzusehen. Der Kittel brannte ihr auf der Haut. Sie hielt den Kopf gesenkt, während sie ihr Fahrrad abschloss, und huschte in den Drogeriemarkt. Dabei hoffte sie, dass er glaubte, er hätte sich geirrt und dieses Loser-Girl im Polyesterkittel mit den Abnähern über der Brust wäre gar nicht die echte Tibby, sondern nur eine Nachbildung, die längst nicht so cool war wie sie.
    Liebe Bee,
    ich lege ein kleines Stück Stoff mit bei, das ich aus dem Futter meines Kittels geschnnitten habe. Teils hat es mir einen Riesenspaß gemacht, dieses Kleidungsstück zu verstümmeln, und teils wollte ich dir zeigen, wie dick doppellagiger Polyester ist.
     
    Tibby
    »Vreeland, Bridget?«, las Connie Broward, die Campleiterin, von ihrer Liste ab.
    Bridget stand bereits. Sie konnte nicht mehr sitzen. Sie konnte ihre Füße nicht still halten. »Hier!«, rief sie. Sie lud sich ihren Seesack auf die eine Schulter und hängte sich ihren  Rucksack über die andere. Von Bahia Concepción wehte ein warmes Lüftchen herüber. Man konnte die türkisfarbene Bucht vom Hauptgebäude des Camps tatsächlich sehen. Bridget spürte, wie ihr freudige Erregung durch die Adern schoss.
    »Hütte Nummer vier, geh mit Sherrie mit«, wies Connie sie an.
    Bridget bemerkte die vielen Blicke, die auf sie gerichtet waren, aber das beschäftigte sie nicht weiter. Es war für sie nichts Neues, angestarrt zu werden. Daran war sie gewöhnt. Sie wusste, dass sie außergewöhnliche Haare hatte. Ihr Haar war lang und glatt und hatte die Farbe einer geschälten Banane. Andere Leute machten immer viel Aufhebens um ihr Haar. Außerdem war sie groß und hatte ebenmäßige Züge - ihre Nase war gerade und alles saß am richtigen Platz. Diese Eigenschaften führten dazu, dass manche Leute sie irrtümlich für schön hielten.
    Sie war nicht schön. Nicht so wie Lena. In ihrem Gesicht lag keine besondere Anmut oder Poesie. Das wusste sie, und sie wusste, dass auch die anderen das bemerkten, sobald sie ihr Haar erst mal verkraftet hatten.
    »Hallo, ich bin Bridget«, sagte sie zu Sherrie und warf ihren Kram auf das Bett, das Sherrie ihr gezeigt hatte.
    »Willkommen«, sagte Sherrie. »Woher kommst du?«
    »Aus Washington«, antwortete Bridget.
    »Das ist weit.«
    Damit hatte sie Recht. Bridget war um vier Uhr morgens aufgestanden, um ihren Sechs-Uhr-Flug nach Los Angeles zu erreichen. Von dort waren es dann zwei Stunden Flug bis zu dem winzigen Flugplatz von Loreto, einem Städtchen am Golf von Kalifornien an der Ostküste der Baja-Halbinsel. Anschließend hatte es noch eine Autofahrt gegeben, die gerade lang genug gedauert hatte, um sie einschlafen und völlig orientierungslos wieder aufwachen zu lassen.
    Sherrie ging zum nächsten Ankömmling. Die Hütte enthielt vierzehn einfache Einzelbetten mit Metallrahmen und jeweils einer dünnen Matratze. Die Innenausstattung war noch unfertig, bestand aus Kiefernbrettern, die nur unzureichend zusammengefügt waren. Bridget trat auf die kleine Veranda vor der Hütte hinaus.
    Innen entsprach die Hütte dem üblichen Lager-Standard, aber draußen war es zauberhaft. Das Camp lag an einer Bucht mit weißem Sand und Palmen. Die Bucht war so wunderbar blau, dass es aussah, als wäre sie für einen Reiseprospekt retuschiert worden. Auf der anderen Seite der Bucht ragten wie zum Schutz hohe Berge empor, die sich Schulter an Schulter über die Concepcion-Halbinsel zogen.
    An der Rückseite des Camps lagen niedrigere, schroffere Berge. Wie durch ein Wunder war es gelungen, zwischen dem Strand und den kahlen Bergen zwei herrliche Fußballplätze anzulegen, die durch künstliche Bewässerung in einem satten, gleichmäßigen Grün erstrahlten.
    »Hallo, hallo.« Bridget winkte zwei Mädchen zu, die ihre Sachen in die Hütte schleppten. Sie hatten sonnengebräunte, muskulöse Fußballerbeine.
    Bridget folgte ihnen in die Hütte. Fast alle Betten waren belegt. »Habt ihr Lust, schwimmen zu gehen?«, fragte sie. Bridget hatte keine Angst vor fremden
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