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Eine fremde Welt 1 - Steven

Eine fremde Welt 1 - Steven

Titel: Eine fremde Welt 1 - Steven
Autoren: Miamo Zesi
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Kennenlernen
    Sklavinchen – was für ein niedlicher Nick, er macht natürlich neugierig auf mehr. Was
steckt dahinter? Warum dieser Name?
    Allerdings habe ich keine Lust auf Spielchen mit Sklavinnen. Ich liebe die Dominanz.
Nicht aber die Form der Unterwürfigkeit, die das Wesen eines Menschen verändert –
ändert – ich will das Selbst eines Menschen immer erkennen können, in jeder Lage.
Aber ich will die Kontrolle.
    Ein demütiges, willenloses Geschöpf ohne Charakter möchte ich nicht haben, weder
im Bett noch im Leben.
     
    Sie ist tatsächlich da. – Soll ich mich nochmals melden? – Ihr schreiben? –
Chat-Geschichten spielen bei mir keine Rolle. Deshalb muss ich mich fragen – will ich
sie treffen? Und soll ich ihr sagen, was ich von ihr erwarte, wenn sie zu mir kommt?
    Verwirrend. Ich kenne sie nicht. Weiß nicht, wie sie aussieht, und trotzdem bin ich in
einer Weise scharf auf sie, wie ich es mir nicht erklären kann. Allein die Vorstellung,
sie zu treffen, macht mich in einer Form an, die ich selber nicht glaube. Ich weiß auch
schon sehr genau, was ich von ihr erwarte.
    »Hallo Sklavinchen«, schreiben meine Finger fast automatisch. Ich warte ab, ob eine
Antwort folgt.
    »Freu mich!« – In typischer Chat-Manier kommt prompt die Antwort zurück.
    Ich lehne mich in mein Sofa zurück, und beginne zu schreiben. Anders als letzte
Woche direkter.
    »Warum Sklavinchen?«, sind meine ersten Worte, die ich an sie richte.
    Es dauert eine Weile, bis sie zurückschreibt. Ich warte ungeduldig auf ihre für mich
doch wichtige Antwort.
    Dann kommt die Rückantwort von ihr mit den Worten: »Ich bin keine Sklavin, aber
ich fühle mich wohl, wenn mein Partner im Bett die Führung übernimmt, das Sagen
hat. Ich weiß noch nicht mal, ob ich überhaupt in diese Richtung orientiert bin. Aus
diesem Grund benutze ich den Nicknamen verniedlicht und habe ein Sklavinchen
daraus gemacht. Ich fühle mich von SM angezogen, von der Vorstellung dominiert zu
werden, aber ob ich dafür geschaffen bin, weiß ich nicht. Bis jetzt war ich immer zu
feige, mich auf eine Beziehung in dieser Richtung einzulassen oder auch nur danach
zu suchen.«
     
    Ich warte ab, ob mehr von ihr kommt. Sie ist ehrlich, das schätze ich. Mal schauen, ob
sie, wenn sie Details über mich erfährt, immer noch neugierig und mutig ist oder sich
ausklingt.
    Also trinke ich nochmals einen Schluck Rotwein und beginne zu schreiben.
    »Ich möchte dir ein paar Dinge über mich erzählen. Danach kannst du entscheiden,
ob du mir antworten willst oder nicht.
    Ich heiße Steven, bin 32 Jahre alt, ledig. Ich bin 185 cm groß, wie ich finde
durchschnittlich aussehend. Manche Frauen sagen, ich wirke elegant, sportlich, aber
ich bin vor allem eines und das ist dominant. Du interessierst mich, Sklavinchen,
obwohl ich mir noch nicht erklären kann, warum. Deine Antworten, deine
Schreibweise sprechen mich an. Eine Chat-Bekanntschaft in so einem Rahmen, in
einem Chatroom, hatte ich noch nie und werde ich auch nicht weiter fokussieren.
Vielleicht gerade aus diesem Grund möchte ich dich persönlich treffen. Dich
kennenlernen. Dies wird aber ausschließlich zu meinen Bedingungen geschehen. Ich
entscheide, wo, wann und wie ich dich sehen will. Solltest du dich durchringen, ins
kalte Wasser zu springen, und du zu diesem Treffpunkt kommst, Sklavinchen, werde
ich dich ficken. Alles wird nach meinen Bedingungen ablaufen. Ich sage dir, was du zu
tun oder zu lassen hast.
    Ich kann dir nur versprechen, dass ich dich gut behandeln werde. Dich nicht verletzen
werde, und dass ein Nein von deiner Seite auch ein Nein sein wird. Ich bin kein
Wilder, aber es wird so ablaufen, wie ich es gestaltet haben möchte. Du hast dem
nicht zu widersprechen, sondern dich zu fügen.« Ich drücke die Enter-Taste. Trinke
den nächsten Schluck Wein und logge mich aus. Lasse ihr etwas Zeit, das
Geschriebene zu verarbeiten, ich selbst gehe aus. Um mich etwas abzulenken, an
etwas anderes zu denken, treffe ich mich mit Freunden und habe einen angenehmen
Abend in netter Gesellschaft.
     
    Als ich seine Worte gelesen habe, blicke ich auf und grüble nach. Habe ich mir das so
vorgestellt? Habe ich mir so etwas ausgemalt? Gewünscht? Warum ist mein Bauch
plötzlich kribbelig und mir ist es heiß an Stellen, die ich hier, jetzt nicht einmal
benennen möchte? Er – Steven hat sich deutlich ausgedrückt. Seine Worte sind
geradeaus, exakt, wie ich es mag, keine
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