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Eine Chance für die Zukunft (German Edition)

Eine Chance für die Zukunft (German Edition)

Titel: Eine Chance für die Zukunft (German Edition)
Autoren: Kerry Greine
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schlage den
Weg zu seinem Penthouse ein. Wenn er schon zur Arbeit gefahren ist oder keine
Zeit hat, warte ich ab. Sollte er da sein, wenn ich klingele, werde ich mit ihm
reden, beschließe ich.
    Vor der Tür bleibe ich
noch einige Minuten stehen und traue mich nicht, auf den Knopf zu drücken.
Okay, Annie. Augen zu und durch. Ich mache mir selber Mut und klingele. Nach
ein paar Sekunden wird der Summer gedrückt und ich trete ein. Während ich mit
dem Fahrstuhl hoch fahre, verlässt mich schon wieder der Mut, aber jetzt kann
ich nicht mehr umkehren. Die Fahrstuhltür öffnet sich und vor mir steht Colin.
Ich kann mich nicht rühren, ich starre ihn nur wie versteinert an.
    Als die Türen sich wieder
schließen, springt er vor und zieht mich am Arm aus dem Fahrstuhl. Die
Berührung durchfährt mich wie ein Blitz und mein Körper reagiert sofort auf
seine Nähe und seinen Geruch. Er scheint gerade aus der Dusche zu kommen. Seine
schwarzen Haare kringeln sich feucht über den Ohren, er hat ein Handtuch um den
Hals geschlungen, sein muskulöser Oberkörper ist nackt und seine langen Beine
stecken in einer Sporthose. Ich schlucke hart, als ich ihn betrachte, mein Mund
ist wie ausgedörrt.
    „Annie…“ reißt er mich aus
meiner Trance.
    „Komm rein.“
    Er hält mir die Tür auf
und ich trete ein. Im Flur bleibe ich unschlüssig stehen, während er die
Wohnungstür schließt. Noch immer habe ich kein Wort gesagt, fällt mir auf.
    „Können wir reden?“,
krächze ich heiser.
    Irgendwie versagt mir
gerade die Stimme.
    „Natürlich.“, erwidert er
leise, legt mir sanft eine Hand auf den Rücken und führt mich ins Wohnzimmer.
    Ich sinke auf die Couch
und starre auf meine im Schoß vergrabenen Hände. Colin fragt, ob ich etwas
trinken möchte und ich bitte um Wasser. Vielleicht hilft das gegen meine
trockene Kehle. Er holt das Wasser und setzt sich neben mich ans andere Ende
der Couch. Allmählich fallen mir meine Manieren wieder ein.
    „Entschuldige, dass ich
dich so überfalle. Du hast wahrscheinlich gar keine Zeit. Ich hätte anrufen
sollen.“
    Ich will aufstehen, aber
er hält mich zurück und zieht mich zurück auf die Couch.
    „Annie, ganz ruhig. Ich
habe Zeit. Was ist los?“
    „Ich… äh…also…“
    Ich knete meine Finger, so
nervös bin ich.
    „Annie, warum bist du hier?
Möchtest du mir erzählen, was damals passiert ist?“
    „Willst du es denn
wissen?“, meine Stimme ist nur noch ein Flüstern. Ein Wunder, dass er mich
überhaupt versteht.
    „Natürlich will ich es
wissen.“
    Fast klingt er empört,
dass ich so etwas überhaupt frage.
    Als ich nicht
weiterspreche, rückt er ein Stück näher und legt seine Hand auf meine Finger,
die ich immer noch knete und drückt sie aufmunternd.
    „Was ist damals passiert
Annie?“
    „Ich wollte das nicht. Es
tut mir leid.“
    Meine Stimme ist erstickt
vor ungeweinten Tränen.
    „Scht, Annie. Das weiß ich
doch. Alles ist gut. Erzähl mir, was damals passiert ist. Bitte!“
    Ich hole tief Luft und
gehe in Gedanken zu jenem Abend vor vier Jahren zurück.
     
    „Nachdem ich dich am See
zurückgelassen hatte, wollte ich zurück zur Party. Ich hatte vor, dort auf dich
zu warten. Ich hatte gerade den besten Sex meines Lebens mit einem absoluten
Traummann. Der Abend mit dir sollte noch nicht enden. Ich hatte gehofft, dich
im Zelt wieder zu treffen und… ich weiß nicht, noch ein bisschen zu tanzen und
zu sehen, wohin es führt. Ich hätte dir meine Telefonnummer gegeben, wenn du
mich danach gefragt hättest. Ich habe es mir so schön ausgemalt und dich nur am
See zurückgelassen, weil ich Angst hatte, dass jemand uns erwischen könnte.“
    Unsicher blinzele ich zu
ihm hoch und versuche zu lächeln. Colin erwidert das Lächeln tröstend und
drückt wieder meine Hand, die er noch immer festhält, als wollte er mir damit
Unterstützung geben. Dann atme ich einmal zittrig tief durch und erzähle
weiter, den Blick fest auf unsere ineinander verschlungenen Finger gerichtet.
    „Auf dem Rückweg bin ich
wohl einmal falsch abgebogen und stand auf einmal in der Dunkelheit in einer
Sackgasse. Der Weg endete an einer kleinen Bank mit jeder Menge Büschen drum
herum. Ich wollte umkehren, als ich auf einmal von hinten gepackt wurde. Ich
versuchte mich umzudrehen, aber derjenige schlug mir ins Gesicht. Ich sah nur
kurz blonde Haare im Mondlicht. Der Mann war deutlich kleiner als du, kaum
größer als ich, aber mit kräftigem Körperbau. Er hielt mir von hinten den Mund
zu,
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