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Eine besondere Behandlung (German Edition)

Eine besondere Behandlung (German Edition)

Titel: Eine besondere Behandlung (German Edition)
Autoren: Philippa L. Andersson
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nicht? Jemand anderes sah zwischen ihren Beinen bestimmt viel leichter als sie selbst, wo sich noch Haare versteckten und jede Berührung wäre erregend. Click.
    Die Wax and the City-Community bereitete ihr dagegen Unbehagen. Lara hatte sich mal professionell ihre Beine wachsen lassen und schon dabei hatte ihre empfindliche Haut überreagiert. Wie ihr Intimbereich das finden würde, konnte sie nur erahnen. Andere waren da weniger zimperlich. Zahlreiche Community-Mitglieder träufelten Wachs noch auf ganz andere Stellen. Hygienische oder therapeutische Zwecke erfüllten solche Behandlungen sicher nicht. Aber gut, jeder wie er mochte. Click.
    »Ui!« Könnte bitte jemand eine Sexampel mit Sternchen und Farben einführen, so dass man bei jeder Methode sofort sah, welcher Bereich des Körpers gerade in welchem Extremgrad behandelt wurde? Lara legte das iPad beiseite und versuchte die Bilder wieder aus ihrem Kopf zu löschen. Glückwunsch, sie hatte die Niederungen des Internets gefunden. Halbblind wischte sie auf dem Bildschirm weiter und ekelte sich vor ihrem eigenen Finger, der Unmengen blutiger Bilder berühren musste. Click.
    Dann folgten Spiele mit Nadeln und Kanülen und unbewusst rieb sich Lara über ihre eigene, unschuldige Haut ohne Tattoos und Piercings. Sie hatte noch nicht einmal Ohrlöcher. Click.
    War das besser? Lara war bei analen Doktorspielen gelandet und ihr wurde noch mulmiger als sie online sah, was sich die Leute alles freiwillig in den Hintern stecken ließen. Ihr Innerstes zog sich bei diesem Anblick protestierend zusammen. Nein, nein, nein, das sprengte ihre Vorstellungskraft. Ein Po war zum Kacken da und zum drauf sitzen und vielleicht konnte man ihn in Hot Pants noch mehr zur Geltung bringen. Das war es dann aber auch. Basta. Lara sollte wirklich aufhören. Es konnte kaum besser werden. Click.
    Nach all dem Unbekannten wirkte der Gyn-Stuhl wie eine rettende Insel. Den kannte immerhin jede Frau. Click.
    Na ja, vielleicht nur nicht gerade daran gefesselt. Am Anfang war sie über den Begriff weißer Sex gestolpert. Das klang so sauber und unschuldig und hatte mit dem, was sie nach und entdeckte, nicht viel gemein. Genug!
    Erschöpft ließ Lara ihren Kopf zurück auf das weiche Polster fallen und war dankbar, dass im Fernsehen gerade irgendein Klamauk lief und viele Leute lachten. Bitte noch mehr heile Welt! Sie fuhr sich mit ihren Händen durchs Haar und merkte, dass sie leicht zitterten. Ebenso klapperte sie kaum spürbar mit den Zähnen. Kein Wunder, dass sie sich vergangene Nacht schlaflos in ihrem Bett hin und her gewälzt hatte! Sie wohnte mit einem Extrem-Sexisten zusammen. Ihr Unterbewusstsein musste es die ganze Zeit gewusst haben und hatte ihren Körper auf Trab gehalten, damit sie das Weite suchte. Nun erkannte auch ihr Verstand warum.
    Dunkelheit hatte sich über die Stadt gelegt und Lara rieb sich ihren steifen Nacken. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie eine Bewegung und zuckte erschrocken zusammen. Im Halbdunkel saß tatsächlich Ben und beobachtete sie nachdenklich. Alles an ihm wirkte vertraut und sympatisch, der perfekte Mitbewohner eben. Jede Schwiegermutter würde ihn sofort liebend gerne in die Arme schließen. Doch Bens Blick war geschärft, seine Augen glitzerten vielversprechend und die Luft zwischen ihnen knisterte. Seit wann saß er dort? Auf jeden Fall lange genug, um zu wissen, was sie sich angeschaut hatte.
    »Siehst du, jetzt werde ich nicht mehr rot«, sagte Lara und merkte, wie rau sich ihre Stimme anfühlte.
    »Du hast noch nichts zum Abend gegessen?«
    »Ich hab die Zeit vergessen.« Sie gähnte und streckte sich.
    »Passiert mir auch oft.«
    Wieder begegneten sich ihre Blicke. Dann stand Ben auf und verließ das Wohnzimmer. Lara starrte im Wechsel auf das Fernsehprogramm und das iPad in ihren Händen mit all den Bildern. Fantasierte sie und sah Gespenster?
    Überraschend tauchte Ben wieder auf und nahm ihr das Tablet aus den Händen. »Iss etwas! Wir haben es extra für dich aufgehoben.«
    Lara roch die Pasta und merkte, wie ihr das Wasser im Mund zusammenlief. Sie hatte nicht nur wenig Schlaf bekommen, sondern in der Tat viel zu wenig gegessen.
    »Hier, probier auch den Wein! Der ist sehr gut.«
    Verblüfft verfolgte Lara, wie Ben das Sitztablett vor ihr aufbaute, Teller, Besteck und Serviette ablegte und ihr ein Glas Weißwein in die Hand drückte.
    »Trink!«
    »Ich-«
    »Nur ein Schluck.«
    »Okay.« Lara konnte dem weichen Klang seiner Stimme nicht widerstehen.
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