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Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Titel: Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)
Autoren: Roxann Hill
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ist, schick mir Mozart.“
    „Ich glaube, wir beide kommen hier ganz gut zurecht“, antwortete Johannes, bevor er sich wieder seiner Leinwand widmete.
    Asmodeo hatte unmittelbar nach dem Kauf des Hauses drei neue Bäder einrichten lassen. Jetzt verfügten sie alle über einen Whirlpool und eine Dampfdusche. Nicht, dass ich diesen Schnickschnack brauchte. Aber es war doch angenehm, sich im eigenen Badetempel zu verwöhnen. Ich musste nur aufpassen, dass ich mich nicht zu sehr an den Luxus gewöhnte. Aber wenn er nun mal da war, konnte man ihn auch genießen.
    Ich nahm mir eine halbe Stunde Zeit, bevor ich sauber und duftend aus der Dusche stieg. Ich trocknete mich ab und betrachtete mich dabei im Spiegel. Vielleicht hatte ich etwas abgenommen. Das Erlebte hatte auch an mir seine Spuren hinterlassen.
    Mit den Fingerspitzen fuhr ich über das Narbengewebe an meinem Oberbauch. Die Elektroschocker hatten an einigen Stellen meine Haut verbrannt und die Rötung wollte nicht verschwinden. Zumindest leuchtete sie nicht mehr ganz so aggressiv wie kurz nach Brunners Folter. Vermutlich würden die Stellen in einiger Zeit der kleinen Brandwunde an meinem linken Arm gleichen. Ich hatte sie mir bei dem Autounfall zugezogen, bei dem ich meine Mutter und mein Gedächtnis verloren hatte. Diese Narbe war nur schwach zu erkennen und fiel lediglich dann deutlicher auf, wenn ich braungebrannt war, denn sie blieb immer heller als die umliegenden Hautpartien.
    Ich zog mir frische Shorts und ein ärmelloses T-Shirt an, kämmte meine nassen Haare und ging hinaus zu Johannes.
    Mozart lag zufrieden im Schatten. Das Gemälde von Johannes zeigte deutlich mehr Details als zuvor.
    „Hoffentlich gibt es jetzt noch Wasser auf der Insel“, neckte er mich.
    „Ich habe mich extra beeilt. Und überhaupt, ihr Männer braucht viel länger.“
    Johannes lachte herzhaft und zuckte gleichzeitig zusammen.
    Alarmiert ging ich zu ihm. „Ich glaube, ich muss mal nach deiner Wunde schauen.“
    „Ist nicht nötig. Es ist alles in Ordnung.“
    „Du weißt, dass wir einmal am Tag den Verband wechseln müssen. Und ich habe gerade nichts Besseres zu tun.“
    Ich holte das Verbandszeug, legte es auf den Tisch neben Johannes, knöpfte ihm vorsichtig das Hemd auf und zog es ihm herunter. Johannes schwieg und ich öffnete die Klammern, die die weißen Gazebinden um seine Brust zusammenhielten. Behutsam wickelte ich den grobmaschigen Stoff auf. Ich knüllte die teilweise durchfeuchteten Streifen zusammen und ließ sie achtlos fallen. Auf seinem rechten Brustmuskel war jetzt lediglich eine dicke Kompresse. Mit spitzen Fingern ergriff ich sie und Johannes wandte seinen Kopf von mir ab. Er gab keinen Laut von sich, während ich den Mull löste.
    Johannes sah immer noch von mir weg und atmete gepresst aus.
    „Und?“, erkundigte er sich.
    Die kreisrunde Wunde war an ihren Rändern dunkelrot entzündet. Aber das Antibiotikum, das ich ihm in Puderform tagtäglich aufstreute, zeigte endlich Wirkung. Das Loch war kleiner, das Gewebe hatte sich zusammengezogen. Die Verletzung wirkte nicht mehr dermaßen tief und nässte weniger als noch vor ein paar Tagen.
    „Viel besser“, versicherte ich ihm, während ich die Wunde reinigte.
    „Wirklich?“
    „Ja, wirklich. Ich bin sehr zufrieden. Wenn es so weitergeht, ist die Wunde bald verheilt.“
    „Na, zumindest etwas“, sagte er, doch seine Freude war gespielt.
    Ich verteilte den Puder großzügig auf seinem Brustmuskel, deckte die Verletzung  mit einer frischen sterilen Kompresse ab und fixierte alles mit einem neuen Streckverband. Ich half Johannes beim Anziehen seines Hemdes und brachte es in die richtige Position.
    „Zuknöpfen kannst du es alleine“, meinte ich.
    Bevor Johannes antworten konnte, hob Mozart seinen Kopf und nahm Witterung auf. Abrupt stockten wir beide, beobachteten den Hund, wie er unruhig aufstand. Eine Art von Angst nahm von mir Besitz. Ich mochte das Gefühl ganz und gar nicht. Ich hatte es in letzter Zeit viel zu oft gespürt.
    Auch Johannes wirkte angespannt. Sein Blick wurde eine Schattierung dunkler - wie immer, wenn er Gefahr vermutete.
    Wir saßen uns gegenüber, warteten, horchten und spähten Richtung Straße.
    Plötzlich begann Mozart zu kläffen und zu wedeln. Vor Erleichterung atmete ich hörbar aus und auch Johannes ließ sich leicht zurücksinken.
    Jetzt konnten wir Asmodeos schwarzen Mercedes-Van sehen, wie er sich im Schritttempo auf uns zu bewegte. Dahinter fuhr ein großer blauer
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