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Einarmige Banditen

Einarmige Banditen

Titel: Einarmige Banditen
Autoren: Ulf Blanck
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Kennwort Las Vegas.«  Jimmy glotzte ihn mit großen Augen an. »Was? Ich lach mich tot. Ihr Lausejungs wollt euer Glück versuchen? Na, ihr fangt aber früh an. Dagegen 

    war ich ja ein Waisenknabe. Tja, tut mir Leid. Aber Kinder darf ich nicht reinlassen.«  Bob platzte fast vor Neugier. »Wo reinlassen?  Was ist denn hier eigentlich los?«  Jimmy kaute unschlüssig auf seiner Zigarre und  musterte sie misstrauisch. »Moment, ihr wollt mir weismachen, dass ihr nicht wisst, was hier gespielt wird, hä?« Justus holte tief Luft. »Natürlich wissen wir das. Sonst hätten wir wohl kaum das Kennwort gesagt, oder?«  Der alte Mann strich sich nachdenklich über die  fettigen Haare. »Nun ja. Da habt ihr auch wieder Recht. Also gut, kommt mit, von dort hinten kann man reingucken.«  Er führte sie ans Ende der Halle und zeigte auf ein verschmiertes schmales Fenster. Mit etwas Spucke versuchte er, es frei zu wischen. »So, jetzt könnt ihr mal einen Blick reinwerfen. Das hier ist das neue Spielerparadies von Rocky Beach!«

Einarmige Banditen
    Die drei ??? trauten ihren Augen nicht. Durch das schmierige Fenster blickten sie in einen großen Raum, der mit blinkenden Spielautomaten voll  gestellt war. In der Mitte drängten sich viele  Menschen um einen großen Roulettetisch. Jimmy  beobachtete gebannt die kreisende Kugel. »Ich  wette auf die Siebzehn. Die Roulettekugel fällt  bestimmt in die Siebzehn.« Seine Hände zitterten, als er das sagte. Doch dann fiel die Sechs.
    »Kennen Sie sich mit Glücksspielen aus?«, fragte Bob interessiert.
    »Natürlich. Das ist mein Leben. Roulette, Black  Jack, Poker, Einarmige Banditen – ich hab alles  rauf und runter gespielt.« Peter sah ihn erstaunt an.
    »Einarmige Banditen? Was ist das denn?«
    »Das kann ich dir erklären. Da, seht ihr die vielen bunten Automaten an der Wand? Man steckt einen Vierteldollar hinein und zieht an dem langen Hebel an der Seite. Das ist so, wie wenn ihr einem  einarmigen Gauner die Hand schüttelt. Dann drehen sich ein paar Walzen in dem Apparat und mit Glück gewinnt man. In Las Vegas stehen welche, die können über eine Million Dollar ausspucken.«
    »Waren Sie denn schon einmal in Las Vegas?«
    »Aber natürlich, mein Junge. Ich war mal ganz
    groß auf der Gewinnerstraße unterwegs. Unzählige Dollars flossen durch meine Hände. Gewohnt hab ich in den besten Hotels. Das Mirage, Caesars Palace, Flamingo, Stardust oder das Hard Rock Hotel. Das ist eine Stadt, kann ich euch sagen! Mitten in der Wüste und es kommen täglich Hunderttausende, um ihr Glück zu versuchen. Dort gibt es keinen Tag und keine Nacht. Da zählen nur die Dollars. Und wenn du nichts mehr hast, dann wirst du aus der Stadt gejagt. Ach, das waren Zeiten … «
    »Und jetzt haben Sie nichts mehr von dem vielen  Geld?«
    »Alles weg. Der Teufel hat das Spiel erfunden.  Meine Werkstatt ist den Bach runter gegangen und nun steh ich mit leeren Taschen da. Ich hab an den Automaten alles verloren. Sogar warmes Bier muss ich jetzt trinken – der Kühlschrank hat den Geist aufgegeben. Aber ich kann euch sagen, ich brauch nur noch einmal eine Handvoll Dollars, dann geht’s ab nach Vegas und ich hol mir alles zurück. Jawohl, so wahr ich hier stehe.« Justus blickte immer noch durch die dreckige Scheibe. »Und was haben Sie mit dieser Sache hier zu tun? Glücksspiel ist doch in Kalifornien verboten!«
    »Und wie das verboten ist. Aber das ist ja auch  nicht mein Spielerparadies. Ich vermiete Dan und Ben nur die Räume und sehe zu, dass keine falschen Leute reinkommen. Zumindest bringt mir  das ein wenig Geld ein.«  In diesem Moment erkannte Justus seinen Onkel  vor einem der Einarmigen Banditen. »Ich werd  verrückt. Onkel Titus steckt Geld in den Kasten.«  Peter und Bob pressten ihre Nasen gebannt an die Scheibe.
    »Ja, ja, die Spielsucht packt jeden«, murmelte  Jimmy und öffnete eine Bierdose.

    Sie beobachteten, wie Onkel Titus am Hebel des  Einarmigen Banditen zog und sich kurz darauf  enttäuscht abwendete.
    »Achtung, er geht jetzt auf den Ausgang zu.  Schnell, wir müssen wieder zurück zum Pick-up!«
    »He, wo wollt ihr so eilig hin?«, rief Jimmy ihnen hinterher. Doch die drei ??? waren schon längst aus der Halle gelaufen. Sekunden später saßen sie wieder auf der Rückbank.
    »Wenigstens auf euch kann man sich verlassen«,  brummte Onkel Titus, als er in den Wagen stieg.
    »Ihr drei hattet Recht mit eurem Verdacht. Da drin stehen eine Menge
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